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Leben in Deutschland: Gute Vorsätze und Gedanken nach der Weltreise

Nach fast 2,5 Jahren habe ich mich am 1. September wieder in das deutsche Arbeitsleben gestürzt. Ich bin gerade noch in der Einarbeitungs-Phase und weiterhin sehr gespannt auf alles, was mich erwartet. Gearbeitet habe ich zwar auch in Australien, aber obwohl ich einen sehr anstrengenden Job hatte, war das doch irgendwie etwas anderes. Es war zeitlich begrenzt. Wir waren in einem anderen Land. Es war ein Abenteuer.

Dass wir vor genau einem Jahr in Perth gelebt und gearbeitet haben, kommt mir jetzt übrigens total surreal vor. Seit dem haben wir so viel erlebt und gesehen. Seit dem ist so viel passiert. Und jetzt sind wir wieder hier. In Deutschland. Auf dem besten Weg uns wieder einen Alltag aufzubauen. Es ist verrückt. Und aufregend. Und unwirklich.

Letztes Jahr in Perth

Backpackerlife auch in Deutschland

Ein Rucksack-Leben führen wir trotzdem noch. Denn ein Teil unserer Sachen liegt in Taschen und Koffern, ein Teil hängt im Schrank und ein großer Teil unseres Hab und Guts ist immer noch in Kisten bei unserer Familie verstaut.

Die Vorfreude auf einen eigenen (und vor allem großen) Kleiderschrank, einen eigenen Kühlschrank und ein Leben in unseren eigenen 4 Wänden ist groß. Nur ist es eben nicht so einfach, eine Wohnung hier in Heilbronn zu finden :/ . Bis es soweit ist, können wir ja Gott sei Dank bei unserer lieben Familie überbrücken. Aber so richtig angekommen sind wir daher immer noch nicht.

Eine Weltreise verändert die Perspektive

Unsere Weltreise hat natürlich viele Eindrücke in unseren Köpfen hinterlassen. Auch was das Leben an sich angeht. Unseren Alltag und wie wir ihn künftig gestalten wollen. Zum Beispiel war es früher mal mein Traum, in New York zu leben. In der Stadt, die niemals schläft.

Natürlich ist NYC sehr aufregend und bietet extrem viel. Doch in Manhatten möchte ich auf gar keinen Fall mehr wohnen. Die Stadt ist einfach so geschäftig, viele Menschen sind extrem gestresst und so kommt es, dass viele New Yorker eine extrem kurze Zündschnur haben und sich gerne mal mitten auf der Straße beleidigen oder anschreien. Außerdem spürt man in der Stadt immer eine gewisse Hektik. Kaum einer schlendert die Straßen entlang. Die meisten laufen im Schnellschritt und die geringste Verzögerung führt zu Ärger.

Vorsatz: Entspannter werden

Ganz anders geht es da zum Beispiel in Brasilien und auch der Karibik zu. Die meisten Menschen dort kennen das Wort Stress wahrscheinlich gar nicht. Und das ist ja auch eigentlich ganz gut so. Denn dauerhafter Stress ist ungesund. Zwar sind die Brasilianer und Insel-Bewohner teilweise etwas zu entspannt, aber was ist so schlecht daran? Vor allem, wenn man im Urlaub ist.

Wie oft stand ich in Brasilien an der Supermarkt-Kasse und habe ungeduldig gewartet, weil die Kassierer extrem (wirklich extrem) langsam die Waren übers Band ziehen (Zeitlupe ist noch übertrieben).

Auf der karibischen Insel Aruba fahren kleine Busse. Einen Zeitplan gibt es jedoch nicht. Wir sind also einfach an der Straße entlanggelaufen und wenn ein Bus in Sichtweite kam, haben wir gewunken. So etwas ist natürlich in Deutschland oder auch New York undenkbar, aber eine gewisse Grund-Entspanntheit würde uns allen nicht schaden.

Zum Beispiel im Supermarkt. Oder an der Bushaltestelle. Ob wir nun ein oder zwei Minuten länger warten ist doch nun wirklich nicht tragisch. Oder? Die Kassierer sind hierzulande extrem schnell, sodass wir wirklich keinen Grund haben, uns zu beschweren oder genervt zu gucken. Und an einer Bus- oder Bahn-Verspätung kann man am Ende eh nichts ändern, auch wenn es natürlich ärgerlich ist.

Auch in vielen anderen Dingen sollten wir uns einfach weniger aufregen. Leben und leben lassen. Ruhiger werden. Entspannter werden. Auch im Job. Ich bin ein sehr ehrgeiziger und gewissenhafter Mensch, der immer alles richtig und vor allem beim Schreiben keine Fehler machen will. Schließlich werden meine Texte im Internet veröffentlicht und Rechtschreibfehler möchte ich natürlich vermeiden. Aber Fehler passieren. Und ich operiere ja nun wirklich nicht am offenen Herzen. Die meisten Menschen tun das nicht. Trotzdem stressen wir uns viel zu oft.

Durchatmen und genießen

Wir alle sollten öfter mal durchatmen. Wir haben schließlich nur dieses eine Leben und das sollten wir genießen. Uns nach stressigen Tagen öfter mal belohnen. Das Handy weglegen und unsere wunderschöne Natur genießen (einen Trip in die Berge kann ich sehr empfehlen 😉 ). Uns mit Freunden treffen, statt nur mit ihnen Whats-App-Nachrichten zu schreiben. Und verreisen. Um unseren Horizont zu erweitern. Offener zu werden. Unsere wunderschöne Welt besser kennen und somit auch schätzen lernen.

La dolce vita im Trentino Tal

2 Monate hat es gedauert, bis wir nach unserer Rückkehr wieder in den Urlaub gefahren sind. 2 Monate, die mich emotional ziemlich ausgelaugt haben. Den Kurztrip zu meiner Freundin nach Trentino, Italien, hatte ich Anfang Juni bitter nötig. Es war so eine schöne, entspannte und vor allem stressfreie Woche in Italien, in der wir La dolce vita in vollen Zügen genossen haben. In dieser Woche waren wir einfach nur glücklich.

2 Monate später zog es mich dann schon wieder in die Berge. Diesmal nach Österreich. Und auch da war ich wieder einfach nur glücklich (ok, am ersten Tag kam auch Todesangst dazu, aber danach war ich definitv super happy 😀 ).

Also ihr Lieben, was ich mit all dem sagen will: Genießt mehr. Freut euch über die kleinen Dinge. Lacht mehr. Entspannt mehr. Liebt mehr. Reist mehr.

Blick aus dem Apartment meiner Freundin im Trentino-Tal
Österreichs wunderschöne Berge

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