Heilbronn 2017
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Wie mich die Weltreise verändert hat

Letzte Woche war es endlich soweit: Der Himmel war blau, die Sonne hat geschienen und die Luft war herrlich kalt. So richtig schön kalt. Und ich war glücklich! Obwohl ich auf dem Weg zur Arbeit war – am Brückentag. Kälte macht mir nichts mehr aus. Im Gegenteil: Ich genieße sie in vollen Zügen. Das war nicht immer so…

Dass ich diese Zeilen mal genau so schreiben werde, hätte ich vor 3 Jahren – also vor der Weltreise – niemals für möglich gehalten. Ich war ein Sonnenkind, das Kälte nicht mochte und deswegen auch immer in warmen bzw. heißen Ländern urlaubte. Das werde ich natürlich auch in Zukunft machen, aber kalte Länder wie Skandinavien, Island, die Antarktis oder Alaska stehen mittlerweile sehr weit oben auf meiner Reise-Liste.

Ich musste die Kälte erst ein Jahr lang aufgeben, um zu lernen, dass ich nicht ohne sie leben möchte.

In unserem ersten Weltreisejahr gab es für uns weder Jahreszeiten noch richtige Kälte. Klar war es im Norden von Vietnam oder am Inle See in Myanmar auch mal kühl.

Aber mit unserer Winterluft lässt sich das nicht vergleichen. Die meiste Zeit war es heiß. Und grün. Mal mehr mal weniger feucht, aber immer warm. Diese ständige Hitze hat uns ganz schön zu schaffen gemacht. Wir waren ja sehr aktiv, sind extrem viel gelaufen und lagen vor allem am Anfang der Reise nur selten faul am Strand.

Nach einem Jahr entflohen wir der Hitze

So kam es dann auch, dass es uns nach einem Jahr im heißen Asien ins kühlere Perth nach Westaustralien zog, wo der Winter vor der Tür stand. Dort habe ich mich dann wie ein kleines Kind über den Wechsel der Jahreszeiten gefreut. Weil ich das so lange nicht hatte. Diese wundervollen Veränderungen in der Natur. Das bunte Laub. Und die kalte Luft.

Die Weltreise hat mich also gelehrt, dass ich eine waschechte Nordeuropäerin bin. Dass ich mit dieser Hitze auf Dauer nicht klarkomme und deswegen auch niemals nach Singapur ziehen würde (auch wenn dort mein geliebter Mr Pies wohnt).

Ich brauche die kalte Luft. Ich mummel mich gerne in meinen hübschen dicken Schal ein. Ich kann es kaum erwarten, auf einem Weihnachtsmarkt einen schönen heißen Glühwein zu trinken.

Als wir im Frühjahr von Aruba nach New York geflogen sind, hatte ich erst Bedenken, weil das einen Temperatursturz  von etwa 30 Grad für uns bedeutet hat. Aber als ich dann diese herrlich kalte New Yorker Luft einatmete war ich glücklich – und steif gefroren in meinen Sommersachen 😀 .

Weltreise - kaltes New York

Die Weltreise hat mich aufmerksamer gemacht

Die Reise hat mich also gelehrt, die alltäglichen Dinge zu schätzen – bzw. den alltäglichen Dingen des Lebens mehr Aufmerksamkeit entgegenzubringen. So viel habe ich früher als selbstverständlich hingenommen. Ich sag’ nur Kleider- und Kühlschrank 😉 . Es sind die ganz kleinen Dinge, die mich glücklich machen.

Und weil sie mich so glücklich machen, beachte ich sie auch viel mehr. Ich gehe mit offeneren Augen durchs Leben. Ich bin aufmerksamer geworden.

Ich genieße es auch, mein Gesicht hier in Deutschland einfach mal in die Sonne hängen zu können, ohne gleich Angst vor Sonnenbrand haben zu müssen. In der australischen Sonne war das nicht möglich. Dort habe selbst ich mich schon nach kurzer Zeit in der Sonne verbrannt.

Sonnenschutz ist wichtig

Die Weltreise hat mich auch gelehrt, mich besser vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Früher habe ich nicht verstanden, warum die Kambodschaner am Strand mit dicken Pullis und Mützen herumlaufen und ihre Ware verkaufen. In dieser Hitze habe ich immer gesagt. Denen muss doch unglaublich warm sein. Klar wusste ich, dass in Asien ein heller Hauttyp als besonders schön angesehen wird. Aber trotzdem konnte ich das Verhalten nicht nachvollziehen.

Mittlerweile laufe ich im Sommer selbst ziemlich bedeckt herum. Sobald ich mich länger im Freien aufhalte, trage ich Sonnencreme 50 und/oder ein Jeanshemd über meinen Oberteil. Und so viel wärmer ist einem da auch nicht. Denn es ist viel angenehmer, wenn die Sonne auf ein dünnes Jeanshemd brennt, als direkt auf deinen Arm.

Augenöffner Weltreise – Nachhaltig leben

Die Reise hat mich auch gelehrt, noch nachhaltiger zu leben: Auf Fair-Trade-Sigel zu achten, weniger Plastik-Müll zu verursachen und Lebensmittel nicht wegzuschmeißen (wobei ich das noch nie gemacht habe).

Unsere Erde ist so wundervoll und wir sollten alle ein bisschen mehr auf sie Acht geben. Einfach öfter mal laufen, statt das Auto zu nehmen, ist ja auch schon ein Beitrag. Oder einfach glücklicher zu sein. Viele unserer „Probleme“, über die wir uns so oft aufregen, sind doch eigentlich nur Luxusprobleme. Wir sollten öfter Lächeln, öfter mal Danke sagen, Hilfe anbieten, vom Handy aufschauen und die Natur genießen. Wir sollten uns öfter mal bewusst machen, dass wir in einem Land leben, in dem kein Krieg herrscht, wir alle Zugang zu Strom, sauberem (Trink)Wasser und günstigen Lebensmitteln haben.

Ja, so eine Weltreise wirkt lange nach und verändert die Sicht auf viele Dinge. Deswegen kann ich allen Reise-Begeisterten so einen Trip nur ans Herz legen. Einfach machen und genießen 🙂 . Und bis es soweit ist: Das schätzen, was man hat!

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