Rio war mein Traum. Schon so lang. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass mich die Stadt und vor allem auch die Strände so begeistern würden. Genau um die geht es in diesem Beitrag: Rios wunderbare Stadtstrände. Und weil sich einer davon direkt neben dem Zuckerhut befindet und der Zuckerhut eines unserer Rio-Highlights war, geht es heute auch um den.
Unsere Rio-Entdeckungs-Tour führte uns zu allererst zum Ipanema-Strand. Meiner Meinung nach mit einer der schönsten Stadtstrände, die ich je gesehen habe. Der Strandabschnitt ist riesig und sehr breit und das Wasser ist so wunderbar klar und extrem erfrischend (saukalt könnte man auch sagen). Es ist einfach herrlich dort. Dazu gibt es günstige Leih-Schirme und -Stühle (wir haben 15 Real, ca. 4 Euro, für 2 Schirme und 3 Stühle gezahlt), Caipis, Açai-Bowls und frische Kokosnüsse. Kurz: Alles was mein Herz begehrt. Und noch mehr: Denn ganz in der Nähe vom Strand befindet sich ein großer Havaianas-Store, dem man auf jeden Fall einen Besuch abstatten sollte. Die Flip Flops und Sandalen kosten in Brasilien nicht mehr als 10 Euro und sind so unglaublich bequem, dass ich problemlos ganz Rio damit ablaufen konnte!
Nach einem entspannten Bade- und Shoppingtag empfehlen wir, an der schönen Promenade entlangzuschlendern und bis hin zum Sonnenuntergangs-Felsen zu laufen. Von dort aus gibt es eine herrliche Aussicht über die ganze Bucht. Oh wie schön ist Ipanema!
Es gibt allerdings auch eine nicht so schöne bzw. traurige Seite von Ipanema. Von dem Aussichtspunkt Mirante da Paz hatten wir nicht nur einen Wahnsinns-Ausblick über den Stadtteil und die Bucht, sondern wir haben auch einen Blick auf eine von Rios vielen Favelas werfen können (mehr über dieses Armenviertel erfahrt ihr hier). Dicht an dicht reiht sich dort ein Haus aus unverputzten Ziegelsteinen an das nächste. Wie eine verlassene Rohbau-Häuschen-Siedling sieht das aus. In Momenten wie diesen wissen wir unser Leben und die Möglichkeiten, die wir haben, immer ganz besonders zu schätzen.
Am nächsten Tag ging es für uns hoch hinaus: Nämlich zum 396 Meter hohen Pão de Açúcar, einem Wahrzeichen Rios. Die Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn kostet 76 Real pro Person (ca. 22 Euro) und lohnt sich wirklich. Oben angekommen hatten wir einen sensationellen Ausblick bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosen Himmel.
Vom Zuckerhut aus kann man einen Helikopter-Flug machen, der nur ein paar Minuten dauert, aber sein Geld (etwa 320 Real, ca. 93 Euro) wert sein soll (meine Freundin hat es gemacht und war begeistert).
Obwohl wir mit der Bahn auf den Hügel gefahren sind, war die Besichtigung unter der brennenden Sonne ganz schön schweißtreibend. Die perfekte Abkühlung verschaffte uns ein kleiner Strand am Fuße des Zuckerhuts, der Urca Strand. Dort kann man im ruhigen Wasser vor unglaublich schöner Kulisse herrlich baden, leckere Tapiocas essen und Kokosnüsse und/oder Caipis trinken 🙂 . Einziger Minuspunkt: Das Wasser war zwar super klar, dafür aber leider nicht super sauber.
Das alles haben wir vor dem Karneval unternommen. Und wir empfehlen es auch so weiter. Denn zum Karneval sieht es an den Stränden ganz anders aus. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Aber man sollte sich eben nicht auf einen entspannten Strandtag im sauberen Meer einstellen. Stattdessen tummeln sich zum Karneval unglaublich viele Menschen am Strand. Die meisten davon tragen lustige Kostüme (der Renner unter Männern: Tütü und Feenstab), trinken Alkohol oder sind bereits betrunken. Diese vielen Menschen produzieren leider auch viel Müll, der dann eben leider auch im Meer landet. So geschehen u.a. an der Copacabana…
Aber generell ist das ein ganz lustiges Schauspiel, das sich einem da so bietet. Unser Tipp: Einfach mit einer Kokosnuss oder einem Caipi an den Strand setzen und das bunte Treiben beobachten. Sehr amüsant. An Snacks mangelt es übrigens auch nicht. Sehr beliebt ist eine dicke Wurst am Spieß, die wir in ganz Rio gesehen haben.
Wirklich ausgelassen tanzen oder feiern konnten wir am Strand allerdings nicht. Denn es gab keine Musik. Ja, tatsächlich. Ich hatte ja gedacht, in Brasilien wird ständig und überall an jeder Ecke Samba getanzt und eben entsprechende Musik gespielt. Dem ist nicht so.
Als wir an der Copacabana waren, standen die ganzen verkleideten Menschen einfach nur rum, unterhielten sich, tranken und machten Selfies. Keine Ahnung, ob die auf was gewartet haben (es ist allerdings lange Zeit nichts passiert) oder ob das normal ist. Merkwürdig war es. Aber eben auch ein interessantes Schauspiel.
Was wir während der Karnevals-Zeit in Rio noch so erlebt haben und ob wir die Christus-Statue genau so beeindruckend fanden, wie den Zuckerhut, erfahrt ihr das nächste Mal.