Einen Monat ist es nun schon her, dass wir am Strand von Holbox entlangspazierten, ich endlich mal wieder in Ruhe ein Buch lesen und mein gliebtes Meer jeden Tag sehen, riechen, hören und darin schwimmen konnte. Die mexikanische Insel Holbox war für mich das absolute Paradies.
Weil unsere Weltreise inzwischen schon wieder so unfassbar lange zurückliegt (im April 2017 sind wir nach Deutschland zurückgekommen) und wir seitdem keinen richtig großen Urlaub mehr gemacht haben, hatten wir diesen bitter nötig. Deswegen wollten wir es ganz entspannt angehen lassen. Für eine entspannte Rundreise bietet sich die mexikanische Halbinsel Yucatan einfach hervorragend an. Wenn ich in den folgenden Zeilen von Mexiko und Mexikanern spreche, meine ich das, was wir hauptsächlich auf Yucatan gesehen haben. Weiter nach Norden sind wir leider nicht gekommen. Drei Wochen Urlaub sind einfach zu kurz 😉 .
Anreise von Cancun
Die günstigsten Flüge nach Mexiko führen nach Cancun. Da es dort aber mega touristisch ist (liest und hört man überall), haben wir nur eine Nacht dort durchgeschlafen (nach dem unbequemen 12 Stunden Flug hatten wir das nötig) und sind am nächsten Morgen direkt nach Holbox weitergezogen. Mit einem Ado Bus ging es in die etwa drei Stunden entfernte Hafenstadt Chiquila – für 190 Pesos pro Person (ca. 8 Euro). Die Ado-Busse sind übrigens super. Alles ist sehr gut organisiert, sie sind pünktlich und die Sitze sind bequem, jeder hat genug Platz (nicht wie bei Condor) und es werden sogar Filme gezeigt (ja genau, Condor!).
Chiquila besteht übrigens hauptsächlich aus Parkplätzen (für alle wichtig, die mit einem Mietauto durch Mexiko reisen), der Busstation und der Fährstation. Wirklich viele Möglichkeiten etwas zu essen, haben wir nicht gefunden. Lediglich ein paar Mini-Shops.
Lektion 1: Mexikaner lieben ihre Salsa
Dort angekommen haben wir also gleich ein Fährticket nach Holbox gekauft – für 150 Pesos pro Person bei 9 Hermanos. Die Fahrt dauert nur etwa 20 Minuten. Auf unserem Boot gab es einen Mann, der Bananen-Chips und anderen Knabbereien verkauft hat. Da haben wir gleich mal gelernt: Die Mexikaner schütten auf alles Salsa. Sie schütten sie sogar ins Bier.
Auf Holbox gibt es dann ganz viele Strandbuggies, die alle ankommenden Urlauber zu den Unterkünften bringen. Wir sind gelaufen (Sparfüchse halt 😉 ). Unser Hotel hatten wir bereits in Deutschland über Booking.com gebucht, weil die Insel im November doch schon ziemlich ausgebucht war. Das Xaloc Resort können wir auf jeden Fall weiterempfehlen. Es war nicht günstig (über 100 Euro die Nacht mit Frühstück), aber dafür waren wir direkt am Strand, hatten ein super süßes Häuschen und eine tolle Anlage. In meiner Mexiko-Instastory hatte ich allen, die uns folgen, eine kleine Führung gegeben 😉 . Dort seht ihr auch den kleinen frechen Waschbär, der uns ein Mal um unsere Strand-Snacks gebracht hat.
Highlights auf Holbox und unsere Tipps
Warum uns Holbox so gut gefallen hat?
- Weil es eine sehr entspannte Insel ist, auf der auch viele Mexikaner Urlaub machen.
- Man kann stundenlang auf einer Sandbank in Strandnähe spazieren gehen.
- Das Wasser ist so schön türkis und klar.
- Der Sand ist super weich.
- Im Wasser konnten wir kleine Rochen und Fische beobachten.
- Leguane haben sich in Strandnähe auch mal blicken lassen.
- Wir haben die besten Margaritas auf Holbox getrunken (dort werden sie nämlich mit Honig gemacht – und das macht definitiv den Unterschied!). Trinkt sie am besten im Hot Corner. Dort solltet ihr auch den Pepino probieren. Der besteht aus Tequila, Honig, Gurke und Minze und schmeckt absolut fantastisch!
- Wer jetzt meine Begeisterung für Getränke mit Tequila nicht ganz versteht, der war bestimmt noch nicht in Mexiko. Denn in Deutschland schmeckt Tequila einfach nicht gut. Margaritas würde ich hier nie bestellen. Aber in Mexiko – da hätten wir gern in den Margaritas gebadet, so lecker waren die 🙂 . Deswegen haben wir auch 3 Flaschen mit nach Hause gebracht 🙂 .
- Schräg gegenüber vom Hot Corner gibt es ein Restaurant mit sehr vielen Plastikstühlen. Auch das können wir sehr weiterempfehlen. Zumindest Fleischliebhabern. Denn dort gibt es so leckere Fleischgerichte (Tacos, Burritos etc.)! Yum! Übrigens dreht sich das Schweinefleisch in Mexiko auf Dönerspießen!
- Ein weiteres Highlight: Holbox ist nachhaltig. Hier versucht man auf Strohhalme zu verzichten. Man bekommt nur einen, wenn man explizit danach fragt. Top! Die Insel ist generell sehr sauber. Am Strand lag kein Müll herum.
- Es gibt auch ein kleines einheimisches Restaurant, in dem ihr euch den Bauch mit super leckeren und super günstigen Antojitos vollschlagen könnt. Das La Sirenita hat von 19 bis 23 Uhr geöffnet. Wir haben dort 9 Kleinigkeiten (Salbutes, Panuchos, Tacos und Sopes) für 135 Pesos bekommen (ca. 6 Euro). Am liebsten mochte ich die Sopes. Da dachten wir übrigens erst, dass das Suppe sei (aber das heißt Sopa). Das Gute in Mexiko ist ja: Egal, was du bestellst, es ist super lecker 🙂 (zumindest für alle Fleischliebhaber).
Lektion 2 in Mexiko: Wie geil sind bitte Chilaquiles
Unsere Neuentdeckung und ein kulinarisches Highlight waren Chilaquiles verdes. Das ist ein Frühstücksgericht, das es in unserem Hotel übrigens auch gab. Es besteht aus Tortilla-Chips, die mit einer frischen grünen oder roten Tomatensoße, Zwiebeln und wahlweise Ei oder Hühnchen serviert werden. Nehmt unbedingt die grüne Tomatensoße. Die ist so so so lecker!
Lektion 3: Mexikanischer Kaffee aus Chiapas ist mega lecker
Wer hätte es gedacht? Aber der Kaffee in Mexiko war wirklich hervorragend. Vor allem morgens im Xaloc Resort. Wie der schon roch! Einfach himmlisch. So richtig schokoladig. Sehr, sehr lecker. Der Kellner verriet uns dann, dass der Kaffee aus der Region Chiapas kommt (die haben wir übrigens auch bereist).
Lektion 4: Koriander ist in Mexiko ein Ding
Also das hat mich am meisten überrascht. Koriander habe ich immer nur in die asiatische Küche gesteckt. Doch die Mexikaner verwenden ihn gerne und oft. Und ich finde das mehr als großartig. Was für Möglichkeiten sich uns jetzt bieten: Guacamole mit Koriander. Das ist einfach traumhaft!
Apropos Koriander. Im Restaurant Viva Zapata (dort könnt ihr tollen Fisch essen, nehmt aber Mückenspray mit) hab ich eine Margarita mit Koriander getrunken (Gurke und Minze waren auch noch dabei). Ihr kömnnt es euch denken: Ich war begeistert 🙂 .
Lektion 5: Mexikaner mögen Crêpe
Niemals hätte ich gedacht, dass ich meine geliebten Crêpe auch in Mexiko verspeisen kann. Aber das konnte ich. Sogar mit Banane und Erdnussbutter (wer mich kennt, weiß, wie sehr ich Erdnussbutter liebe und dass ich mich jedes Mal aufrege, weil die meisten deutschen Crêpe-Stände nur die 0-8-15 Nutella-Kinderriegel-Auswahl haben). Noch mehr als Crêpe mögen die Mexikaner allerdings die sogenannten Marquesitas. Diese Crêpe-ähnliche Leckerei wird aus einem Waffelteig hergestellt und ist super knusprig. Der Nachteil: Die Hälfte zerbröselt beim Abbeißen. Deswegen mag ich Crêpe lieber.
Lektion 6: So viele Kokospalmen, aber zu wenig Kokosnüsse
Während unser gesamten Rundreise haben wir so viele Kokospalmen gesehen. Aber leider viel zu wenig Menschen, die sie dann auch verkaufen. Dabei liebe ich doch frische Kokosnüsse. Wenn sie dann mal jemand verkauft hat, dann waren sie relativ teuer (50 Pesos, ca. 2 Euro), wenn man bedenkt, wie viele Kokosnüsse es doch dort gibt. Daher bleibt das beste Kokosnuss-Land für uns Indonesien. Dort sind sie riesig (größer als mein Kopf) und so unglaublich günstig. Und man bekommt sie wirklich überall.
Am Strand von Holbox hat uns der nette Verkäufer ein Mal übrigens das Fleisch herausgeschält und Limette und so eine Gewürzmischung darübergekippt. Das mit der Limette ist eine tolle Idee, so schmeckt das Kokosfleisch so richtig frisch. Aber das Gewürz war mir zu viel. Basti fande es erst toll, aber nachdem er seine Kokosnuss und meine Reste gegessen hatte, ging es ihm ziemlich schlecht. Also probiert das Gewürz lieber erstmal vorsichtig.
Lektion 7: Diese Farben
Zum Schluss: Die Farben in Mexiko sind der absolute Wahnsinn. So viele Häuser sind in einer kräftigen Farbe gestrichen, es gibt überall tolle Streetart zu bewundern. An den Farben konnte ich mich nicht satt sehen. Und die vermisse ich hier im grauen Deutschland sehr. Gott sei Dank ging mit unserer Rückkehr meine liebste Jahreszeit, die Weihnachtsmarktsaison, los 🙂 .
So, das war‘s erstmal zu unserem ersten Reisestopp Holbox. Das nächste Mal berichte ich von Mérida. Wer noch Fragen hat oder mehr Tipps braucht, kann sie natürlich immer gerne an uns wenden – auf Facebook oder Instagram.