Den September haben wir im Jahr 104 verbracht. Wirklich! In Taiwan zählt nämlich der Minguo-Kalender, in dem 1912 (Gründung der Republik China) das erste Jahr ist. 2015 ist folglich das 104. Jahr der Republik. Das ist nur eine von vielen Besonderheiten, die uns in Taiwan aufgefallen sind. Als Abschluss unserer Taiwan-Berichte gibt es heute noch ein paar Infos zur Reisezeit und eben dieser Besonderheiten.
Auf was müsst ihr euch also gefasst machen, wenn ihr (hoffentlich) nach Taiwan reist?
1. Kaum jemand spricht Englisch und viele Taiwanesen gehen davon aus, dass ihr Chinesisch sprecht. Es kann schon mal vorkommen, dass ihr eine Speisekarte vorgelegt bekommt, auf der alles in chinesischen Zeichen steht.
2. Apropo Speisekarte. In den meisten Straßenrestaurants kreuzt man an, was man essen möchte. Da wir das ja nie konnten (weil wir die Karte nicht verstanden haben), haben wir einfach auf das gezeigt, was wir wollten. Daraufhin haben die Angestellten trotzdem noch einmal das entsprechende Gericht auf einem Zettel angekreuzt. Was für eine Papierverschwendung!
3. Nach der Bestellung wird gleich gezahlt.
4. Wo wir gerade beim Essen sind (unserem Lieblingsthema 😉 ): Es gibt sehr viele Bäckereien in Taiwan mit unglaublich kreativen Broten (die u.a. mit Frischkäse und Red Beans gefüllt sind). Doch lasst euch nicht täuschen: Keines dieser Brote hat eine knusprige Kruste, auch wenn es wirklich so aussieht.
5. Neben Brot gibt es auch überall Green-Onion-Fladen. Den genauen Namen kennen wir leider nicht. Aber daran kommt man eigentlich nicht vorbei. Unbedingt probieren mit Käse (Chemie-Scheibletten-Käse) und Basilikum.
6. Zu Trinken gibt es viel Tee in den unzähligen Teeshops. Leider sind in vielen Tees Zucker, komische Geleekugeln und/oder Milch drin. Außerdem gibt es Cafés wie Sand am Meer und der Kaffee ist echt super. Empfehlen können wir Louisa Coffee in Taipei.
7. Die Fruchshakes sind in ganz Taiwan köstlich. Trinken! Trinken! Trinken!
8. Wer zu viel Tee, Kaffee oder Shakes getrunken hat, muss sich unterwegs übrigens keine Sorgen wegen einer Toilette machen. Öffentliche Toiletten gibt es überall. Sie sind sauber und kostenlos!
9. Wenn ihr das berühmte Eismann-Klingeln in den Straßen hört, springt nicht auf und freut euch nicht auf ein Eis, denn es ist die Müllabfuhr, die klingelt.
10. Gegessen und getrunken haben wir. Jetzt wollen wir schlafen. Dabei gilt: Hotels sind am Wochenende immer teurer. Auch wenn man bereits die ganze Woche in einem Hotel verbracht hat, bekommt man keinen Rabatt und muss den Wochenendaufschlag bezahlen.
11. Am günstigen ist es, Hotels über Booking.com oder Agoda.com zu buchen (das haben uns sogar die Hotelangestellten geraten).
12. Kommen wir nun zum Busfahren: Kauft euch am besten die EasyCard. Mit der könnt ihr in ganz Taiwan öffentliche Verkehrmittel nutzen. Wer sie nicht hat, sollte immer Kleingeld für den Bus dabeihaben. Die Busfahrer wechseln kein Geld. Außerdem muss man einen Bus immer heranwinken, wenn man an der Haltestelle wartet (sonst hält er nicht an).
13. Wenn ihr mit der MRT unterwegs seid, müsst ihr euch auf einige Regeln gefasst machen (nicht essen, trinken, rauchen, seinen Platz Schwangeren, Älteren und Kindern anbieten, etc.), die von Mangafiguren erklärt werden.
13. Mit dem Moped sind wir in Taiwan nicht gefahren. Die Fahrweise der Taiwanesen war uns dann doch etwas zu wild (die gucken überhaupt nicht). Geparkt werden die Mopeds übrigens auf dem Gehweg. Als Fußgänger bleibt einem dann oft nur die Straße. Ein Teufelskreis.
14. Der Verkehr ist also ähnlich schlimm wie auch in anderen asiatischen Städten. Anders ist das Verhalten der Taiwanesen. Während Vietnamesen oder Indonesier immer nicken – egal ob sie etwas verstehen oder nicht – schütteln die Taiwanesen grundsätzlich erstmal mit dem Kopf.
15. Wenn wir nicht so sparen müssten, hätte ich in Taiwan sehr viel geshoppt. Dieses Land eignet sich hervorragend dafür. Überall gibt es kleine süße Läden mit tollen Sachen.
16. Was es auch sehr oft gibt: ganze Hochzeitsviertel und Wedding-Straßen.
17. Zu guter Letzt: die Hunde. Es ist wirklich verrückt. Wir haben noch nie so viele dicke Hunde gesehen. Dass sie dick sind, ist allerdings auch kein Wunder, denn sie dürfen nicht laufen. Ständig werden sie entweder auf dem Arm, in Tragetaschen (auch in solchen, die es für Babys gibt) oder eben in speziellen Wagen getragen bzw. gefahren.
Zum Abschluss noch etwas zum Wetter: Die letzten Augusttage hat es fast ununterbrochen geregnet. Aber danach hatten wir den ganzen September super Wetter. Es war sehr warm (teilweise zu warm) und sonnig. Wir hatten echt Glück, denn kurz vor unser Anreise und kurz nach unserer Abreise wüteten Taifune im Land.
Alles in allem hat es uns super auf dieser kleinen Insel gefallen und wir hoffen, sie euch ein wenig schmackhaft gemacht zu haben.