Iguazú-Wasserfälle
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Brasilien und Argentinien: Was ihr bei der Besichtigung der Iguazú-Wasserfälle beachten müsst

Wasserfälle können uns nicht mehr so leicht vom Hocker reißen. Dachten wir nach unserer 1-jährigen Asienreise (Merke: kein Asienbesuch ohne viele Wasserfälle). Und dann kamen wir nach Foz do Iguaçu. Das Wort beeindruckend beschreibt nicht mal annähernd die Schönheit und gigantische Ausdehnung dieser Wasserfälle. Wir haben uns das Naturschauspiel von beiden Seiten angeguckt – der brasilianischen und argentinischen. Und beide Ausflüge haben sich wahnsinnig gelohnt.

Heißer Tipp fürs Busfahren

Von Anfang an: Angekommen sind wir früh am Morgen in Foz do Iguaçu mit dem Langstreckenbus von Blumenau aus. Vom Bahnhof aus ging es mal wieder mit einem anderen Bus in die Stadt hinein. An dieser Stelle gleich mal ein wichtiger Brasilien-Tipp: Schmeißt eure großen Rucksäcke und Koffer hinten rein und steigt dann vorn ein und bezahlt. Macht ihr das nicht, müsst ihr euch nämlich durch die enge Drehtür drücken und höllisch aufpassen, dass ihr nicht durch den kompletten Bus geschleudert werdet, denn der Busfahrer rast sofort los, nachdem der letzte Fahrgast seinen 2. Fuß im Bus hat. Niemand nimmt da Rücksicht auf euch, euer schweres Gepäck und eure eingeschränkte Bewegungsfähigkeit (kein Platz, hinten ein großer Rucksack, vorne ein kleiner und nebenbei noch bezahlen und festhalten).

Vom Busbahnhof in der Stadt aus konnten wir dann zu unserem Hotel, der Pousada El Shaddai, laufen. Dort haben wir 333 Real für 3 Nächte inklusive Frühstück gezahlt (ca. 99 Euro).

Den ersten Tag wollten wir nutzen, um erstmal den Ort selbst zu erkunden. Wirklich etwas Schönes zu sehen, gibt‘s in Foz do Iguaçu nicht. 39 Grad Außentemperatur und eine unaufhörlich brennende Sonne haben uns die Stadt nicht schmackhafter gemacht.

Unser Tipp: Sucht euch lieber eine Unterkunft in Puerto Iguazú auf der argentinischen Seite. Dort ist mehr los und in dem Nationalpark gibt‘s auch mehr zu sehen und zu tun (ihr spart euch also die lange und nervige Anfahrt von Brasilien aus).

Am nächsten Tag war es dann gleich mal 10 Grad kühler und es schüttete wie aus Eimern. Trotzdem haben wir uns zu den Wasserfällen auf der brasilianischen Seite aufgemacht. Mit der Linie 120 ging es vom Busbahnhof Terminal Urbano aus zum etwa 30 Minuten entfernten Parkeingang. Das Eintrittsticket kostet um die 60 Real pro Person (ca. 18 Euro) und kann in Real, Pesos (argentinische Währung) oder US-Dollar gezahlt werden. Im Preis enthalten ist ein Bus, der alle Besucher zu den verschiedenen Stationen fährt (bei manchen muss man extra Eintritt bezahlen).

Alles in allem haben wir etwa 2 Stunden für den Parkbesuch gebraucht. Da es so sehr geregnet hat, sind wir den 9 Kilometer langen Trail, für den man extra nochmal ein Ticket kaufen muss (inklusive Bootsfahrt), nicht gelaufen.

Nasenbären an den Iguazú-Wasserfällen

Im Park werdet ihr früher oder später auf niedliche kleine Nasenbären treffen. Die sind ganz schön frech und machen sich gerne über unbeobachtete Kühlboxen her. Überall warnen Schilder davor, die Tiere zu füttern und zu streicheln, denn das kann auch mal blutig ausgehen. Also am besten den süßen Anblick aus sicherer Entfernung genießen 😉 .

So, jetzt lasse ich aber die Bilder sprechen…

Nutzt die Transfer-Pakete

Wir haben lange hin und her überlegt, ob es sich lohnt, nach Argentinien zu fahren und sich die Wasserfälle auch noch von der Seite anzuschauen. Letztlich haben wir uns dafür entschieden. Die meisten Hotels in Foz do Iguaçu bieten Transfer-Pakete an (um die 125 Real pro Person inklusive Parkeintritt).

Unser Tipp: Entscheidet euch dafür! Wir haben es auf eigene Faust gemacht und dabei nichts gespart, viel Zeit und vor allem Nerven verloren.

Dummerweise sind wir auch noch erst um kurz vor 11 Uhr losmarschiert. Ganze 2 Stunden hat es gedauert, bis wir endlich am Parkeingang in Argentinien standen. Vom Terminal Urbano aus ging es zunächst bis zu brasilianischen Grenze, wo wir aussteigen und unsere Pässe stempeln lassen mussten.

Der Bus hat nicht gewartet, uns aber ein Ticket zur Weiterfahrt in die Hand gedrückt. Einfach in den nächsten Bus einsteigen konnten wir aber nicht, weil das Ticket nur für eine ganz bestimmte Busfirma ausgestellt wird. Für uns hieß das: Eine halbe Stunde warten.

An der Grenze

Der nächste Bus hielt dann an der argentinischen Grenze, wo wir offiziell einreisen mussten. Das ging relativ zügig und der Bus hat auch gewartet. Das nächste Mal ausgestiegen sind wir am Busbahnhof in Puerto Iguazú, wo wir unsere Real in Pesos umtauschen und ein Hin- und Rückfahrticket zum Park kaufen mussten. Denn auf der argentinischen Seite kann man den Eintritt – 660 Pesos für 2 inklusive Bahn, ca. 33 Euro – ausschließlich in Pesos und ausschließlich bar bezahlen. Für die Busfahrt vom Terminal zum Park und zurück haben wir 35 Real pro Person hingelegt (ca. 10 Euro).

Den Park haben wir uns im zügigen Laufschritt angeschaut (es war ja schon 13 Uhr bei unserer Ankunft). Da wir nicht wussten, wie viel wir an einem Tag schaffen, haben wir uns das Wichtigste, den Devil‘s Throat, natürlich zu erst vorgenommen. Die Besucher-Infos lügt nicht: Die Schlucht ist wirklich unfassbar beeindruckend und schön und gigantisch.

Danach sind wir den roten und blauen Trail abgelaufen. Von den Aussichtspunkten her empfehlen wir den blauen (der rote führt oben an den Fällen entlang). Die Wege sind sehr einfach und gut mit Flip Flops zu bewältigen (auch auf der brasilianischen Seite).

Die Teufels-Schlucht…

Wir sind zwar durch den Park gehetzt, aber diese Anblicke sind uns zum Glück nicht entgangen…

Wer zurück nach Brasilien muss, sollte spätestens um 17 Uhr (nach brasilianischer Zeit) die Rückfahrt antreten. Die verläuft ähnlich wie die Hinfahrt, nur dass wir an der brasilianischen Grenze eine ganze Stunde auf den richtigen Bus warten mussten! Viele Touris haben aufgegeben und doppelt gezahlt, aber wir haben verbissen durchgehalten 🙂 .

Beide Tage waren unglaublich schön. Der Regen in Brasilien hat die Fälle in eine ganz andere, aber nicht weniger schöne Atmosphäre getaucht. Von der argentinischen Seite aus haben wir einen ganz anderen Blick auf die Wasserfälle bekommen – und dank strahlendem Sonnenschein zahlreiche Regenbögen gesehen.

Von Foz do Iguaçu aus sind wir dann in den Norden geflogen – und zwar mit Latam über Rio nach Fortaleza.

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