Reisterrasse Sapa
Allgemein Vietnam

Sapa: Es war Liebe auf den ersten Blick

Die wunderbaren Berge, die vielen verschiedenen Bergvölker mit ihren farbenfrohen Stoffen, die kleinen schwarzen Schweine, die herrliche Bergluft, unserer erster Ei-Kaffee und die wunderschönen Reisterrassen – das alles sind Gründe, warum wir uns in Sapa verliebt haben.

Anreise: von Hanoi nach Sapa

Unser Start in Nordvietnam war allerdings ziemlich unbequem. Da wir dachten, der Bus von Hanoi aus braucht mindestens 8 Stunden, haben wir uns für den Nachtbus entschieden.

Aber anstatt gegen 7 Uhr morgens anzukommen, hielt der Bus bereits um 3 Uhr morgens an. Wir mussten zwar erst zwei Stunden später aussteigen, aber das war immer noch um 5 Uhr morgens (!).

Ich hatte Flip Flops an, weil es in Hanoi unglaublich heiß war – in Sapa hingegen war es um diese (unmenschliche) Uhrzeit bitterkalt (zumindest für mich). Eigentlich hatte ich mich sehr auf kühlere Temperaturen gefreut, aber da wir nun schon viele Monate dieser Hitze ausgesetzt sind, kamen es mir vor wie sibirische Kälte.

Ein Blick auf unsere neue Umgebung ließ mich sofort wieder lächeln: Sapa ist einfach wunderschön. Zwar hatte ich mir unter Sapa immer ein verschlafenes Bergdorf vorgestellt, enttäuscht war ich von dieser mitten in den Bergen gelegenen Stadt aber kein bisschen.

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Unterkunft in Sapa

Müde und verfroren machten wir uns auf zum Green Valley Hotel, das wir im Voraus gebucht hatten. Weil in Hanoi alles ausgebucht war, waren wir uns nicht sicher, was uns in Sapa erwartet.

Für drei Nächte in einem sehr schönen Zimmer mit Blick auf die Berge haben wir 34 Euro gezahlt (ohne Frühstück). Auf dem Weg zum Hotel sprach uns eine sehr kleine Frau an (ich bin ja schon klein, aber sie ist noch viel kleiner als ich) und führte uns zu unserem Hotel – wo wir allerdings erst mittags einchecken durften.

Unbedingt Egg Coffee probieren

Die Zeit bis dahin schlugen wir mit einer ersten Besichtigungs-Runde und Kaffee tot. Im Legend Hotel probierten wir (sehr skeptisch) unseren ersten Ei-Kaffee (44.000 Dong pro Glas, knapp 2 Euro). Klingt komisch, schmeckt aber super.

Ei-Kaffee besteht aus einer cremigen und süßen Eiermasse, Kaffee und süßer Milch (von oben nach unten)
Ei-Kaffee besteht aus einer cremigen und süßen Eiermasse, Kaffee und süßer Milch (von oben nach unten)

In Sapa laufen viele Frauen herum und versuchen Touristen entweder Taschen, Stoffe und Schmuck (“Shopping, shopping!”) oder Wandertouren zu verkaufen. Die Frauen leben in den umliegenden Dörfern und machen sich jeden Tag in ihren unterschiedlichen Trachten auf den Weg nach Sapa, um Geld zu verdienen.

Bergtour mit Einheimischer

Wir fanden unsere kleine Frau so sympathisch, dass wir die Tour bei ihr buchten. Für 600.000 Dong (24 Euro) wollte Schoscho (so wird ihr Name ausgesprochen – keine Ahnung wie er geschrieben wird 🙂 ) mit uns zu ihrem Dorf laufen (4 Stunden), uns mit Essen versorgen und uns dann mit dem Moped zurück nach Sapa bringen.

Los ging es am nächsten Tag um 9:30 Uhr morgens. Leider konnte Schoscho an diesem Tag nicht mit uns laufen, da ihre Schwester in der Nacht zuvor ihr erstes Baby zur Welt gebracht hatte.

Trotzdem holte sie uns morgens ab und stellte uns unsere neue Wanderführerin – ihre Schwägerin – und zwei Franzosen vor, die die Tour mit Übernachtung in Schoschos Haus gebucht hatten.

Die Schwägerin führte uns in angenehmen Tempo (viel besser als auf unserer Rinjani-Tour) über die Berge, durch kleinere Dörfer, vorbei an Reisterrassen, Wasserbüffeln und Schweinchen.

Übrigens hatten wir den ganzen Tag über strahlenden Sonnenschein – Sapa war also nicht wirklich eine Abkühlung für uns. Nur am Abend mussten wir unsere Jacken herausholen.

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Schoschos Schwägerin hat sich mit dem Regenschirm vor der Sonne geschützt
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Schweinchen am Wegrand
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Reisfeld

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Die Menschen im Norden Vietnams sind teilweise sehr arm, leben in kleinen Holzhütten, bauen Reis und anderes Gemüse an, haben u.a. Schweine und Wasserbüffel und stellen ihre Kleidung selbst her (aus Hanf-Fasern).

An diesem Tag ist mir mal wieder bewusst geworden, wie gut wir es doch haben. Wir müssen daheim nicht jeden Tag sehr früh morgens raus, um selbstgemachte Sachen an Touris zu verkaufen, stundenlange Wanderungen auf uns zu nehmen, bei der Ernte helfen und unsere Klamotten selbst herstellen und färben.

Im Haus einer Einheimischen

Am frühen Nachmittag erreichten wir Schoschos Haus. Es ist verglichen mit den anderen ziemlich groß (innen aber fast leer). Es dient auch dazu, Touris wie die Franzosen in unserer Mini-Gruppe über Nacht zu beherbergen.

Während die Franzosen es sich also im Haus gemütlich machten, liefen Basti und ich nach einer Pause am Haus (inklusive Tee und Pommes – ja, das fanden wir auch seltsam) noch im Dorf herum – diesmal zusammen mit Schoscho, die am Haus zu uns gestoßen war.

Zurückgefahren haben uns dann gegen 17 Uhr ihr Ehemann und ein anderer Mann, der (gefühlt) einfach auf der Straße angehalten wurde 🙂 . Alles in allem hatten wir einen tollen Tag inmitten einer wunderschönen Berglandschaft.

Schoschos Haus
Schoschos Haus
Die kleine Schoscho
Die kleine Schoscho
Eine Schule in ihrem Dorf
Eine Schule in ihrem Dorf
Auf dem Weg zum Wasserfall
Auf dem Weg zum Wasserfall überholte uns eine Gruppe Frauen (sie tragen keine Weihnachtsmann-Mützen, sondern ihre spezielle Dorf-Kleidung)

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