Orang Utaan
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Reise-Update: Drei Monate unterwegs

Ein viertel Jahr sind wir nun schon unterwegs. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Heute vor genau drei Monaten ging unser Abenteuer Weltreise los. Die übliche Urlaubszeit von drei Wochen haben wir also längst überschritten. Und wie ist das nun, wenn man keine Gedanken an den Rückflug verschwenden muss? Wenn man sich Zeit lassen kann und auch mal einen Tag lang nur faulenzen darf? Wenn man sich einfach treiben lassen kann?

Herrlich ist das! Allerdings weiß ich nicht, ob wir jemals wieder “nur” drei Wochen in den Urlaub fahren können. Lohnt sich das überhaup? 🙂 Nach zwei Monaten in Indonesien habe ich tatsächlich gedacht: Oh, wir werden NUR vier Wochen in Thailand sein.

Weltreise-Highlights

Wirklich viel gefaulenzt haben wir eigentlich noch gar nicht, dafür aber umso mehr erlebt. Wir haben Orang Utans gesehen, sind durch Borneos Dschungel gewandert, haben zum ersten Mal eine Kayak-Tour gemacht, waren in türkisfarbenem Wasser schwimmen, sind den (verdammten) Rinjani hochgelaufen und und und. Wir müssten eigentlich öfter mal einen Gang zurück schalten, aber dann denke ich mir wieder: Es gibt doch noch so viel zu sehen!

Orang Utans in Malaysia (Borneo)
Orang Utans in Malaysia (Borneo)
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Schwimmen im Paradies (Karimunjawa)

Dankbar für den Blog

Gerade weil so viele neue Eindrücke auf uns niederprasseln, bin ich froh – um unseretwillen – dass wir diesen Blog haben. Denn wenn wir in einem Jahr (oder so) zurückkommen und ihr uns fragt, wie es war, dann würde uns spontan wahrscheinlich nichts einfallen außer „toll“ oder „super“. Die Details würden wir völlig vergessen. An Geschichten wie unsere Minibus-Fahrt oder unseren Parkbesuch in Singapur würde ich mich vielleicht gar nicht mehr erinnern. Und das wäre doch sehr schade.

Es ist nicht immer alles schön

Obwohl wir uns gerade einen Traum erfüllen, herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Wir haben auch schon unangenehme Erfahrungen gemacht und hatten Tage, die nicht so toll waren.

Von den Bettwanzen in Yogya hatte ich euch ja bereits berichtet. Dort hatte ich auch (mal wieder) eine Lebensmittelvergiftung. Die war allerdings längst nicht so schlimm, wie die, die ich mir auf Lombok eingeholt habe. Fünf Tage lang konnte ich nicht richtig essen, weil mir dauerschlecht war. Und dabei esse ich doch so gerne!

In Jepara (Java) hatten wir extrem viele Ameisen in unserem Zimmer. Diese kleinen Biester haben es sogar mit nach Karimunjawa geschafft. Denn als ich auf der Insel meinen Kulturbeutel aus meinem Rucksack holte, bedeckten die Ameisen eine große Fläche davon. Keine Ahnung warum. Schließlich hatte ich ja nichts Süßes darin. Zum Glück waren sie nur am Kulturbeutel (und teilweise auch drin) aber nicht in meinen Sachen. Eine große Waschaktion habe ich danach trotzdem gestartet.

Unangenehm war auch das frühe Aufstehen auf Java: um 5 Uhr morgens um die Fähre zu bekommen, um 5:30 Uhr um den Bus zu bekommen, um 7:00 Uhr, weil wir eine Tour gebucht hatten, usw. So früh bin ich nicht mal aufgestanden, als ich noch arbeiten musste! Zum Glück hat sich das nach Java gebessert.

Was wir besonders vermissen

Dazu kommt die Sehnsuch nach den Lieben, die mich schön öfters Mal gepackt und auch ein paar Tränchen vergießen lassen hat. Ich vermisse meine Familie und Freunde sehr! Aber ich hoffe, dass sie alle Verständnis für unser Abenteuer haben und wissen, dass ich sie im Herzen immer bei mir habe.

Apropo vermissen. Es gibt Tage, an denen sehne ich mich nach einer Scheibe Vollkornbrot mit altem Gouda. Das wird wahrscheinlich das erste sein, was ich esse, wenn wir zurück sind 😀 .

Was wir in Deutschland allerdings sehr vermissen werden, ist die tolle Obstauswahl hier. In Chiang Mai gibt es überall Fruit-Shake-Stände und die Shakes (Mango, Passionsfrucht, Drachenfrucht, Papaya, …) kosten alle nur etwa einen Euro. Und die Kokosnüsse, die werden mir bestimmt auch sehr fehlen. Was gibt es besseres, als eine frische Kokosnuss zu trinken?

Was kann ich euch noch sagen? Ich vertrage langsam immer mehr Schärfe. Manche Gerichte schmecken mir schon gar nicht mehr richtig, wenn sie ohne Chillies zubereitet werden. Wenn wir zurück sind, kann ich dann endlich mal bedenkenlos ein “nicht scharfes” Gericht von meinem Schwager essen 🙂 .

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Was wir beide immer weniger vertragen ist Kälte. Zumindest kommt es uns so vor. Auf Gili Meno haben wir öfter mal gefroren, weil dort immer ein kühler (für euch vielleicht angenehmer) Wind ging. Wir standen tatsächlich im Wasser, die Sonne schien auf uns herab und uns war kalt. Wie sollen wir je wieder einen deutschen Winter überleben?

Ein Traum: Büchertausch

Zum Schluss noch der Büchertausch. Ich lese gerade das 7. Buch seit wir auf Weltreise sind. Natürlich habe ich nicht sieben Bücher von Deutschland mitgeschleppt. Ich konnte nur zwei mitschmuggeln – sonst hätte Basti mich für verrückt erklärt. In den meisten Hostels liegen Bücher herum, die man mitnehmen kann, wenn man eins da lässt. Das funktioniert bis jetzt ziemlich gut.

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P.S.: Groß angeben mit unserer langen Reise konnten wir bei anderen Reisenden bis jetzt nur selten. Die meisten Rucksack-Touris sind ähnlich lange unterwegs mit ähnlichen Reiserouten. So außergewöhnlich ist unsere Weltreise also gar nicht.

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