Über 5 Monate musste Basti in diesem Jahr auf sein Geburtstagsgeschenk warten. In Hoi An war es dann soweit. Nicht ganz uneigennützig buchte ich einen Kochkurs bei Thuan Tinh für uns beide. Insgesamt hat mich das 64 US Dollar gekostet.
Es gibt auch günstigere Kochkurse, aber die Bewertungen für diesen waren unglaublich gut und der Kurs hat uns auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Es war ein super Tag, wir hatten viel Spaß, haben viel gesehen und gelernt und haben jetzt die Rezepte für viele vietnamesische Leckereien plus Koch-Chopsticks in unseren Rucksäcken.
Kochkurs inklusive Marktbesuch in Hoi An
Der Reihe nach: Unsere Island Cooking Tour startete morgens mit einem Marktbesuch. Unser Guide, eine kleine schmale Vietnamesin, führte uns herum, erklärte viel und steckte sämtliche Zutaten für den Kurs in die Einkaufstaschen, die sie uns zur Verfügung gestellt hatte.
Danach ging es mit zwei verschiedenen Booten weiter zur Koch-Insel – vorbei an kleinen Fischerdörfern.
Traditionelle Herstellung von Reismilch
Auf der Insel angekommen, wurde uns erklärt, wie Reismilch ganz traditionell hergestellt wird. Die Milch ist die Grundlage für die vietnamesichen Pancakes (Banh Xeo).
Der Kochkurs: Pho Bo Suppen-Ansatz
Bevor wir diese jedoch zubereitet haben, mussten wir erst einmal unsere Pho Bos ansetzten (Reisnudel-Suppe mit Rindfleisch). Die Suppe war das einzige Gericht, das wir zu zweit kochen durften. Für alle anderen Gänge und damit auch für sein eigenes Essen war jeder selbst verantwortlich.
Eine Köchin hat alles vorgekocht und uns die einzelnen Schritte erklärt und danach musste jeder selber Fleisch anbraten, Soßen würzen, Spring Rolls rollen und dekorieren. Dafür hatte jeder seinen eigenen Kochplatz mit ausreichend Platz. Das fande ich wirklich toll, denn als wir in Deutschland bei einem Kochkurs waren (zufälligerweise war auch dieser Kurs ein ganz uneigennütziges Geschenk von mir an Basti 😉 ), durften wir nur ein bisschen Gemüse schneiden, aber nicht wirklich selber kochen.
1. Gang: Sommerrollen
Als erster Gang standen Sommerrollen oder Fresh Spring Rolls auf dem Plan. Dafür haben ein Reispapier angefeuchtet, es auf unser Brett gelegt und es nach und nach mit Gemüse, Kräutern, angebratenen Shrimps und Schweinefleisch belegt. Am Ende kam dann diese hübsche Rolle heraus…
2. Gang: vietnamesische Pancakes
Weiter ging es mit den herzhaften Pancakes. Dafür mussten wir Shrimps und Schweinefleisch anbraten, danach den schon fertigen Teig in die Pfanne geben und knusprig braten. Nach zwei gefährlichen aber geglückten Pancake-Wendemanövern durften wir ihn dann – umwickelt von Reispapier und gefüllt mit Sprossen und Salat – in unsere leckere Chili-Soße dippen und genießen. Trotz der Pfannen-Aktion mit heißem Öl habe ich übrigens keine neuen Brandverletztungen, liebe Familie 🙂 .
3. Gang: Reisnudelsalat
Der dritte Gang bestand aus einem Reisnudelsalat mit Rindfleisch und Erdnüssen. Diesmal mussten wir auch für die Deko sorgen. Wir haben uns für Blumen aus Gurken und Karotten entschieden (Deko ist nicht so unsere Stärke – wir essen lieber). So sah das Ergebnis aus…
Königsdisziplin: Pho Bo
Zum Schluss kam die Königsdisziplin: Die Pho Bo. Und sie ist uns sehr gelungen! Da Hoi An leider nicht wirklich eine Pho-Stadt ist (wir konnten zumindest keine wirklich gute Suppe finden), freute es uns umso mehr, dass unsere eigene so lecker schmeckte.
Ich hoffe, ihr habt jetzt richtig Lust auf vietnamesischen Essen bekommen und vielleicht besucht ihr dieses wundervolle Land ja auch einmal (es lohnt sich allein schon wegen dem köstlichen Essen).
Eins noch: Während des Kochkurses gab es Passionsfrucht-Saft ohne Ende und die Kochkurs-Leute haben sich wirklich sehr eifrig um uns gekümmert. Für uns war es auch besonders toll, nach sieben Monaten auf Reisen endlich mal wieder selbst kochen zu können – das vermissen wir schon ein bisschen. Der Kurs war also jeden Dollar wert und wir können ihn sehr weiterempfehlen.