Vang Vieng hat einen schlechten Ruf. In den letzten Jahren hat der sich zwar gebessert, aber trotzdem verbinden viele diese Stadt nur mit Tubing, Party und Drogen. Diese Dinge gibt es zwar zur Genüge, aber das ist eben längst nicht alles!
Wir haben unsere Zeit in Vang Vieng sehr genossen. Die Stadt bietet super leckeres Essen (ich sag nur: bestes Sandwich ever!) und eine wunderschöne Umgebung. Die Beweis-Bilder gibt‘s in diesem Beitrag. Hier schon mal ein erster Eindruck…
Mit dem Fahrrad zur Blue Lagoon
Weil wir so gerne Fahrrad fahren, haben wir an unserem ersten Tag die Umgebung erradelt. Unser Ziel war die etwa 8 Kilometer entfernte Blue Lagoon. Dort kann man schwimmen und sich eine Höhle angucken.
Der Weg zur Höhle ist ziemlich schweißtreibend, denn es geht steil bergauf. In der Höhle selbst kann man sich frei bewegen (also auf den Steinen herumklettern und die Höhle erkunden). Der ganze Spaß kostet 10.000 Kip pro Person (ca. 1 Euro).
Kayak-Höhlen-Tubing-Tour
Am nächsten Tag haben wir eine Kayak-Höhlen-Tubing-Tour gemacht, die wir bei Hana Tour für 90.000 Kip pro Person (ca. 10 Euro) gebucht hatten. Was uns überrascht hat: Wir waren die einzigen Europäer in unserer Gruppe. Der Rest bestand aus Chinesen und Koreanern, die überhaupt einen Großteil der Touris in Vang Vieng ausmachen. Während also die Asiaten tagsüber an Touren teilnehmen, liegen die Touristen aus dem Westen eher am Fluss in der Sonne oder sitzen in den Tubing-Bars.
Eigentlich sollte die Tour eine Wanderung von etwa zwei Stunden beeinhalten. Die „Wanderung“ bestand allerdings nur aus einem etwa 10-minütigem Marsch zur Tubing-Höhle (und wieder zurück).
Morgens war es in Vang Vieng noch etwas kühl (also für mein Empfinden) und da wir zunächst etwa 40 Minuten in einem offenen Auto gesessen hatten, wo uns der kalte Morgenwind um die Nase wehte, fröstelte ich schon etwas. In diesem verfrorenen Zustand musste ich mich dann in einen Tubing-Reifen setzten, in dem ich mich durch eine Höhle hangeln sollte. Das Wasser war eiskalt und wurde natürlich in der Höhle auch nicht wärmer.
Sehr angenehm fande ich diesen Programmpunkt also nicht. Vor allem, weil wir uns an einem Seil durch die Höhle ziehen sollten. Da es aber nur ein Seil gab, herrschte ständig Gegenverkehr. Am Ende habe ich mich an Bastis Fuß festgehalten und er (mein Held) hat uns wieder zum Ausgang gepaddelt. Ansonsten wäre ich wohl noch ewig in dieser Höhle gewesen.
Nach dieser Aktion gab es auch schon Mittagessen – das sehr lecker war (Grillspieße, Reis, Brot und Obst). Bevor uns der Jeep zu den Kayaks brachte, schauten wir uns noch die Elefanten-Höhle an.
Danach ging es in die Kayaks und wir paddelten etwa 2 Stunden flussabwärts in Richtung Vang Vieng. Alles in allem war es ein schöner Ausflug.
Must do in Vang Vieng: Sandwich essen
Wie anfangs erwähnt, haben wir in Vang Vieng sehr gut gegessen. Unter anderem an einem der gefühlt 100 Sandwich-Ständen (ich war süchtig nach dem Rindfleisch-Omelette-Käse-Salat-Bacon-Zwiebel-Sandwich für 30.000 Kip, ca. 3 Euro). Gut gegessen haben wir auch im Other-Side-Restaurant am Fluss. Dort kann man sehr gemütlich sitzen, hat einen super Blick auf den Sonnenuntergang und es gibt leckeres Lab (für 30.000 Kip inklusive Klebereis).
Unterkunft in Vang Vieng
Zum Schluss noch kurz etwas zu den negativen Seiten Vang Viengs: Es gibt dort unglaublich viele (junge/Party-)Touristen. Da wir das wussten, haben wir extra eine Unterkunft etwas außerhalb des Stadtzentrums gebucht: das Keosimoon Hotel. Es bietet saubere Bungalows und eine super Aussicht auf die wunderschönen Karstberge (ok, das war jetzt etwas Positives).
Negative Erlebnisse in Vang Vieng
Trotz unserer abgeschiedenen Lage hat sich ein Party-Pärchen neben uns eingenistet. Und so kam es, dass wir mitten in der Nacht von lautstarken Klopfgeräuschen geweckt wurden. Es stellte sich heraus, dass der Freund seine betrunkene Freundin alleine hat heimgehen lassen, während er wohl noch weitergefeiert hat. Als er dann in sein Bett wollte, stand er vor verschlossener Tür und die Freundin war bereits im Tiefschlaf. Da half auch das lautstarke Klopfen und Rufen nicht.
Irgendwann wurde es uns zu viel und Basti richtete ein paar ernste Worte an den jungen Mann. Doch er klopfte trotzdem munter weiter. Nach gefühlten Stunden erwachte die Freundin dann und ließ ihn herein.
Negativ war auch, dass die Einheimischen allesamt ziemlich unfreundlich waren. Was wohl an den ganzen Partytouristen liegt. Aber in Laos waren allgemein viele Menschen unfreundlich. Selbst als ich eine Frau darauf aufmerksam machte, dass in unserer gewaschenen Wäsche etwas fehlt, zuckte die nur mit den Schultern, schaute grimmig und sagte die ganze Zeit nur „finish, finish, no hab“. Da kam keine Entschuldigung.
Aber soetwas soll euch nicht davon abhalten, Vang Vieng zu besuchen. Es lohnt sich nämlich wirklich!