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1,5 Monate Brasilien: Reisezeit, Besonderheiten und Lieblingsbilder

Brasilianer trinken ständig Caipirinha, tanzen Samba und hören Musik. Deswegen haben sie immer gute Laune und diese Fröhlichkeit überträgt sich sofort auf alle anderen. So habe ich mir mein Traumland Brasilien immer vorgestellt – ein einziger Rausch aus Tanz, Gesang, Genuss und großer Freude.

Nachdem wir Anfang des Jahres, von Mitte Januar bis Anfang März, durch dieses riesige Land gereist sind, kann ich euch verraten: Die Klischees stimmen so nicht. Leider. Trotzdem wollen wir noch einmal nach Brasilien. Nach Rio, um genau zu sein. Denn diese Stadt hat uns wirklich beeindruckt. Sie ist so vielfältig, bietet Traumstrände, Traumaussichten und die wohl großartigste Party der Welt: den Karneval im Sambodromo!

Bleiben wir doch gleich mal beim Samba. Auf den Straßen von Rio habe ich bei verschiedenen Blocos einige Brasilianer Samba tanzen sehen und fasziniert zugeschaut. Blocos sind Straßenpartys, die zum Karneval in allen Viertel stattfinden (einen Eindruck bekommt ihr hier). Auch im Sambodromo habe ich natürlich Sambatänzerinnen gesehen. Aber das war‘s dann auch schon. Es ist nicht so, dass im ganzen Land an jeder Ecke Musik gehört und getanzt wird. In Singapur oder Malaysia bin ich z.B. immer liebend gern durch die indischen Viertel geschlendert, weil dort meistens extrem laut Musik gespielt wird – was ich großartig finde. So hatte ich mir Brasilien eben auch vorgestellt.

Wir sind ja große Asien-Fans – u.a. auch, weil die Menschen dort so unglaublich freundlich sind. In Brasilien haben wir diese Freundlichkeit vermisst. Ich möchte natürlich nicht alle Brasilianer über einen Kamm scheren. Wir haben auch viele sehr nette Menschen getroffen. Aber so im Großen und Ganzen sind Brasilianer eher unfreundlich. Das haben mir auch mehrere andere Reisende bestätigt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nur ein klitzekleines bisschen portugiesisch spreche und wir uns daher nicht so gut mit den Einheimischen verständigen konnten. Aber ich habe so viel portugiesisch gesprochen wie ich konnte und normalerweise kommt so etwas immer sehr gut an. Die Brasilianer hingegen konnten nicht so richtig verstehen, warum wir ein Land bereisen, dessen Sprache wir nicht zu 100% beherrschen. Wir haben da oft in sehr verständnislose Gesichter geblickt. In Asien hingegen haben uns immer alle angestrahlt, wenn mir mal ein paar Worte in der jeweiligen Landessprache von uns gegeben haben.

In puncto Sprache müsst ihr wissen: Die Brasilianer können kein Englisch. Nicht mal in Rio wird Englisch gesprochen. Ihr solltet als zumindest ein paar Brocken portugiesisch verstehen und sprechen.

Nächster Punkt: Das Essen. Brasilianer ernähren sich sehr ungesund. Es gibt vor allem Fleisch mit Fleisch und Reis und Pommes. Frittiertes ist auch sehr beliebt. Genauso wie Mini-Mikrowellen-Pizzen, Hot Dogs oder Burger. Ja, Brasilien ist auch das Land der Superfrucht Açai. Ich dachte ja immer, dass man die Beeren direkt kaufen kann. Aber Açai wird ausschließlich als gefrorene Paste verkauft, aus der dann die Açai-Bowls mit Bananen, Erdbeeren und Granola zubereitet werden. Die Açai-Paste enthält meist Zucker und Guarana. Pur schmeckt die Paste nämlich nicht. Ich habe das ausprobiert.

Die Umstellung von Australien/Neuseeland auf brasilianisches Essen war also eine harte Nummer für mich. Ich hatte mich so an meine tägliche Avocado gewöhnt, an die tollen Frühstücksmöglichkeiten und die vielen gesunden Smoothies. Das Frühstück in unserer ersten Unterkunft in São Paulo bestand hingegen aus extrem gesüßtem Kaffee, Keksen, Brötchen und Kuchen.

Wir haben uns dann im Supermarkt immer Papayas geholt, die in Brasilien super lecker und günstig sind. Das Frühstück in allen anderen Hotels war zum Glück besser, aber die meisten Brasilianer essen morgens tatsächlich nur Kuchen und trinken süßen Kaffee.

In Manaus haben wir im Bus eine Australierin getroffen und ihr ging es wie mir. Sie schaute mich halb verzwifelt an und sagte: „I need healthy food!“ 🙂 . Mir tat es so gut, mich mit ihr zu unterhalten und mir wurde mal wieder bewusst, wie unglaublich offen und freundlich die Australier doch sind. Das vermisse ich sehr.

Apropo Bus. Busfahren kann in Brasilien extrem gefährlich werden, denn die Busfahrer fahren so schnell, dass es mich öfters fast durch den gesamten Bus geschleudert hat. Hier empfehlen wir: Setzt euch so schnell wie möglich hin! Falls ihr Gepäck dabei habt: Ladet das zuerst hinten ein, bevor ihr vorne einsteigt und bezahlt. Oder: Nehmt die Bahn.

Anders verhält es sich mit den Langstrecken-Bussen, mit denen wir oft gefahren sind (meist über Nacht). Die Langstrecken-Busse sind in Brasilien sehr bequem und die jeweiligen Reisen sind super durchorganisiert. Nur von Online-Buchungen raten wir ab, denn das hat bei uns nicht funktioniert.

Angeschaut haben wir uns fast ausschließlich Großstädte. Am besten gefallen hat uns Rio, von São Paulo ware wir enttäuscht (hier erfahrt ihr warum). Weitere Highlights waren Iguaçu (warum ihr euch die brasilianische und argentinische Seite anschauen solltet, erfahrt ihr hier), der kleine Strandort Jericoacoara und Manaus. Was in Rio und Manaus extrem unangenehm war: der Uringeruch, der sich leider durch beide Städte zog.

Zur Reisezeit: Bis wir Ende Februar nach Rio kamen, hat es fast jeden Tag geregnet. Manchmal sogar den ganzen Tag lang. Da es aber durchgängig heiß war, hat uns der Regen nicht wirklich gestört. Einen Regenschirm solltet ihr aber definitv einpacken 😉 . Nicht mitnehmen braucht ihr Flip Flops, denn die solltet ihr euch in einem der vielen Havaianas-Stores kaufen. Wir empfehlen den Store in Ipanema (Rio). Die Schuhe sind dermaßen bequem – ihr könnt problemlos die ganze Stadt damit erkunden. Und sie kosten in Brasilien nur etwa 10 Euro. Ihr findet sie selbst im Supermarkt (aber die Auswahl in den Stores ist größer)!

Zur guter Letzt: Die Kriminalität. Brasilien ist kein ungefährliches Reiseland. Dementsprechend haben wir uns verhalten: Ich habe keinen Schmuck getragen, wir hatten meistens nur unsere kleine Kompaktkamera dabei (die große haben wir im Hotel gelassen, genauso wie unsere Handys) und das Geld haben wir auf Bastis Hosentaschen verteilt. Außerdem sind wir nie mit einem Reiseführer durch die Städte gelaufen und hatten anstatt eines Rucksacks oft nur eine Plastiktüte für unsere Wasserflasche dabei. Als Touris aufgefallen sind wir also nur, wenn wir Essen und Trinken bestellt haben. Äußerlich merkt man nämlich nicht wirklich, dass wir keine Brasilianer bzw. Südamerikaner sind. Uns haben viele für Argentinier gehalten. Selbst in New York sind wir mit Ola angesprochen worden 🙂 .

Unser Tipp also: Verhaltet euch unauffällig, tragt nichts Wertvolles an euch, streift nicht allein durch die Armenviertel und meidet dunkle Ecken.

Wie immer gilt: Wer Fragen hat oder noch weitere Tipps braucht, kann uns jederzeit kontaktieren: über Facebook, Instagram, die Kommentarfunktion oder E-Mail. Hier auf dem Blog geht es dann erstmal mit unseren Erlebnissen in der Karibik weiter.

Zum Schluss gibt’s unsere Brasilien-Reise in Bildern….

Unser erstes brasilianisches Frühstück musste ich über das Telefon bestellen (auf portugiesisch) und es kam dann durch die Frühstücks-Klappe 🙂
Must do in São Paulo: Ein Sandwich von Bar do Mane auf dem Mercado Municipal
Eine kleine Badebucht in Barra da Lagoa (Florianópolis)
Am überfüllten Strand in Canasvieiras (Florianópolis)
Açai-Bowl
Unser erstes Tapioca in Barra da Lagoa
Der deutsche Ort Blumenau
Guten Kaffee haben wir in Brasilien überall bekommen 🙂
Die beeindruckendsten Wasserfälle, die wir je gesehen haben: Iguaçu

..und hier von der argentinischen Seite

Fortaleza

Die Dünen um Jericoacoara
Pedra Furada bei Jeri
Wilde Esel in Jeri 🙂
Recife
Wer in Recife baden will, muss sich vor Haien in Acht nehmen
Zuckerhut in Rio
Urca-Strand am Zuckerhut
Ipanema
Havaianas-Store in Ipanema
Corcovado in Rio
Die berühmten Selaron-Treppen
In Lapa haben wir gewohnt
Eine Fahrt mit der Bonde legen wir euch ans Herz
🙂
Karneval im Sambodromo

Teatro Amazonas in Manaus
Rio Negro
Flussinsel im Rio Negro
Schwimmen mit Flussdelfinen

Zusammentreffen von Rio Negro und Amazonas

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