Ihr Lieben, bevor es hier auf dem Blog ausführlicher um Australien geht, möchte ich unser 1. Weltreise-Jahr in Asien mit einem Beitrag abschließen. Heute geht es um die verschiedensten Dinge, die euch in Asien erwarten bzw. auf die ihr euch gefasst machen solltet.
1. Es ist kein Geheimnis, dass Asiaten kleiner sind als wir „Westler“. Kleine Menschen, wie ich, haben es also oft ein wenig leichter/komfortabler auf diesem Kontinent und stechen auch nicht so extrem aus der Masse heraus. Für alle Großen unter euch: Beißt die Zähne zusammen und stellt euch auf sehr unbequeme Busfahrten ein.
2. Sucht nicht nach einer Logik in Asien und fragt am besten auch niemals nach dem Warum. Es hat keinen Sinn. Ihr werdet manche Dinge einfach nicht verstehen. Das gehört zur Asien-Erfahrung dazu. Beispiel gefällig? Als wir in Vietnam die vordersten Plätze im Schlafbus belegen wollten, mussten wir nach hinten umziehen. Warum? Keine Ahnung. Die vorderen Plätze blieben die ganze Fahrt lang unbelegt.
Oder: In Nordthailand sind wir einmal mit einem Minibus gefahren, der bereits voll war, als wir eingestiegen sind. Trotzdem mussten wir uns mit unseren Rucksäcken bis ganz nach hinten durchquetschen (aufgestanden ist da natürlich niemand). Am Ende sind wir die ersten gewesen, die aussteigen mussten – während alle anderen unbeirrt im Bus sitzen blieben (was der Busverantwortliche die ganze Zeit wusste).
3. Apropo Busse. Sie werden oft gnadenlos vollgestopft. Immer dann, wenn ihr denkt, dass nun wirklich absolut niemand mehr reinpasst, kommen noch mindestens 2 Menschen dazu. Voll beladen werden auch Mopeds und Fahrräder. Ihr glaub nicht, wie viel Stauraum so ein kleines Gefährt bietet 😉 .
4. Wenn es ums Geld geht, müsst ihr hart verhandeln. Ihr werdet nämlich gnadenlos über den Tisch gezogen. Von den meisten Menschen. Ja, auch von denen, die euch ganz lieb und nett anlächeln und euch sagen, wie toll ihr seid.
5. Hunde zu mögen, hat einen großen Vorteil. Denn es gibt in Asien viele von ihnen – und sie streunen frei herum (Java, Karimun, Singapur und die muslimische Gegenden bilden die Ausnahme). Wenn ihr also keine Hunde mögt, großen Respekt vor ihnen habt oder sogar Angst, dann versucht es euch nicht anmerken zu lassen. Auch wenn es schwer fällt. Denn die Hunde merken, wenn ihr Angst habt und aus irgendeinem Grund kommen sie dann gerade zu euch (ich spreche da aus Erfahrung).
6. Reis zu mögen, hat ebenfalls einen großen Vorteil. Denn es gibt ihn überall und er wird euer Hauptnahrungsmittel sein.
7. Seid am besten keine Vegetarier. Vor allem auf den Philippinen nicht (die Philippiner essen am liebsten Fleisch mit Fleisch und Fleisch und Reis 😉 ). Auch in Kambodscha verstehen die Einheimischen nicht, warum ihr ein Gericht ohne Fleisch bestellt und ihr werdet viele komische Blicke ernten. In Indonesien hingegen kommt ihr als Vegetarier gut klar.
8. Seid nicht pingelig, wenn ihr in kleinen Garküchen/am Straßenrand esst (und dort solltet ihr eigentlich immer essen!). Die Holzstäbchen haben schon Tausende vor euch im Mund gehabt und so sehen sie auch aus – na und!
Seid auch nicht pingelig, wenn es um die Bäder in euren Unterkünften geht. Es ist in Asien üblich, dass der Duschkopf einfach an der Wand neben dem Waschbecken (oder auch über der Toilette) angebracht ist – ohne extra Kabine/Vorhang.
9. Erwartet nicht, dass euch noch groß Beachtung geschenkt wird, wenn ihr einmal in einem Restaurant sitzt, eure Bestellung abgegeben und euer Essen erhalten habt. Noch etwas anderes zu bestellen ist unüblich in Asien.
10. Bleiben wir beim Essen: Verstaut Kekse oder Kuchen niemals in euren Rucksäcken, wenn ihr in einem Holzbungalow schlaft (auch wenn sie noch so gut zugebunden sind) – die Chancen sind groß, dass zuerst eine Maus den Weg frei macht (=Loch im Rucksack) und dann die Ameisen einfallen.
11. Rindfleisch ist in den meisten asiatischen Ländern sehr zäh. Außer in Vietnam.
12. Lächelt viel, auch wenn euch nicht danach ist. Als unser Moped auf Phu Quoc vor unseren Augen abgeschleppt wurde, wäre ich den Verantwortlichen am liebsten an die Gurgel gesprungen. Aber weil wir so nett waren und ununterbrochen gelächelt haben, haben wir es wiederbekommen ohne Geld zahlen zu müssen.
13. Der Verkehr ist verrückt. Am krassesten ist er in Jakarta, schlimm ist er auch in Vietnam. Die Menschen fahren weder vorausschauend noch achten sie beim Abbiegen darauf, dass andere ihren Weg kreuzen könnten. Sie fahren nach dem Motto: Der andere wird schon aufpassen. Ich zieh mein Ding durch.
14. Witzig ist auch, dass Asiaten sehr ungeduldig werden, sobald sie auf dem Moped sitzen. Da kann nicht eine Sekunde gewartet werden. Sobald sie dann aber am Ziel ankommen, sitzen bzw. hocken sie meist nur da und machen absolut nichts.
15. Die Hitze. An die können sich auch die Einheimischen nicht gewöhnen. Sie schwitzen genauso viel wie ihr! Aber sie tragen lange Kleidung. Das mag euch am Anfang seltsam erscheinen – aber es macht Sinn. So schützen sie sich nicht nur von der ständigen Sonneneinstrahlung sondern so verhindern auch, dass sie noch brauner werden. Denn das Schönheitsideal in Asien ist helle Haut. Beim Creme-Kauf müsst ihr daher darauf achten, ob Weißmacher in den Cremes enthalten sind.
16. Die Einheimischen ziehen keine Badehosen oder Bikinis an. Sie gehen mit Jeans und T-Shirt/Sarong/Kleid/Schuluniform usw. ins Wasser. Ihr solltet in manchen Regionen (z. B. dem Bolaven-Plateau in Südlaos) zumindest ein T-Shirt über den Bikini ziehen.
17. Apropo Wasser: Kein Asienbesuch ohne Wasserfälle. Viele Wasserfälle. Touren werden überall angeboten und Wasserfälle gibt es wie Sand am Meer.
18. Während es beispielsweise in Singapur extrem viele Regeln mit extrem hohen Strafen gibt und alles idiotensicher auf Schildern nachzulesen ist (u.a. auch wie man eine Fußgänger-Ampel bedient), interessiert es in anderen Ländern keinen Menschen, wann und wo jemand über die Straße geht/raucht (auf Java rauchen die meisten Männer – und das überall) oder was man in öffentlichen Verkehrsmitteln macht (in der MRT in Singapur steht sogar eine Geldstrafe auf trinken).
19. Müll. Asien hat ein gewaltiges Müllproblem. Die Menschen schmeißen Plastikbecher einfach aus dem Fenster in die wunderschöne Natur oder lassen ihr Zeug am Strand liegen. So wachsen sie auf.
20. Bettelnde Kinder bzw. Kinder, die Armbänder oder Postkarten verkaufen. Auch wenn es schwer fällt: Ihnen etwas abzukaufen ermutigt sie nur, weiterzumachen statt in die Schule zu gehen.
21. Zur guter Letzt: Euch erwarten in Asien sehr viele extrem nette und freundliche Menschen. Das wird euch überwältigen und das ist auch der Grund, warum wir diesen Kontinent so sehr lieben.
Euch erwarten natürlich auch spektakuläre Aussichten und Landschaften, Traumstrände, wahnsinnig leckeres Essen, tolle Tempel und und und. Die Reise lohnt sich also ganz bestimmt 🙂 .