Vulkanbesteigung Tag 2: Der Wecker klingelt um kurz vor sechs Uhr auf dem Rinjani. Wir ziehen uns an (Zwiebellook) und waschen uns mit unserer Wasserflasche. Danach heißt es: Sonnenaufgang angucken.
Zum Glück geht es dazu nur ein kurzes Stück bergauf. Mit dem Sonnenuntergang von gestern Abend kann der Sonnenaufgang lange nicht mithalten. Wir machen natürlich trotzdem ein paar Fotos, bevor wir zurück zu den Zelten gehen und unser Frühstück abholen. Es gibt Toast mit Marmelade, einen Banana-Pancake und Tee.
Etappenziel: Kratersee
Während die Porter unsere Zelte und ihre Kochutensilien zusammenpacken, laufen wir schon los. Heute geht es bergab zum Kratersee des Rinjani. Leicht ist der Weg aber nicht, denn wir müssen immer mal wieder klettern und ständig aufpassen, wo wir hintreten. Ganz ungefährlich ist diese Tour nicht und zum wiederholten Male frage ich mich, wie unsere Porter das mit ihren Flip Flops und dem schweren Gepäck nur machen.
Highlight des Tages: heiße Quellen
Am See gibt’s den ersten größeren Stop, bevor wir ein kleines Stück weiter bei den heißen Quellen ankommen. Das Highlight des Tages! Endlich können wir uns den Schweiß und den Staub vom letzten Tag abwaschen.
Herrlich warm ist das schwefelhaltige Wasser (das diesmal übrigens keine Partikel auf den Sachen hinterlässt). Fast eine Stunde dürfen wir entspannt baden. Und wir genießen es alle. Das sind heiße Quellen, wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Ganz natürlich mitten auf einem Berg.
Nach dem Bad gibt es Mittagessen am See: wieder die super leckere Nudel-Gemüsesuppe mit Reis und Ananas zum Nachtisch. Danach wollen alle nur noch schlafen. Doch das geht natürlich nicht. Der anstrengendste Teil des Tages steht uns nun bevor. Es geht extrem steil bergauf. In Deutschland dürften wir so einen Weg wahrscheinlich gar nicht ohne Sicherung laufen. Wir müssen am Berg entlang klettern. Das ist wirklich nicht ohne, macht aber Spaß (also das klettern).
In Rekordzeit geht es super steil bergauf.
Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich die Wer-ist-am-schnellsten-oben-Tour gebucht habe. Unsere Gruppe rennt diesen verdammten Berg fast hoch. Warum nur? Wir haben doch Zeit! Ich finde das langsam echt lästig und würde lieber in meinem eigenen Tempo laufen.
In Rekordzeit erreichen wir unser Nachtlager, das sich kurz vor dem Gipfel befindet. Diesmal sind unsere Porter schon vor uns da und die Zelte stehen bereits. Essen dürfen wir auch noch bei Tageslicht, allerdings im Zelt, da es hier oben ganz schön windet.
Es gibt gebratene Nudeln mit Gemüse und Reis. Wieder sehr lecker. In Gedanken empfehle ich unseren Portern, ein Warung (indonesisches Restaurant) zu eröffnen, statt jeden Tag diesen verdammten Rinjani hoch- und runterzulaufen.
Absolutes Highlight: Der Sonnenuntergang
Der Sonnenuntergang und der nächtliche Sternenhimmel sind wieder atemberaubend schön. Unsere Belohnung für all die Mühe! Wir gehen schon früh ins Bett, denn am nächsten Tag erwartet uns der anstrengendste Teil der gesamten Tour: die dreistündige Gipfelbesteigung um drei Uhr morgens!
Fortsetzung folgt…