Mandalay
Allgemein Myanmar

Mandalay: Königspalast und ein Kinoabend voller Verwunderung

Als wir die Tür des G-Seven-Hotels in Mandalay aufdrückten, blickten wir in etwa 6 bis über beide Ohren strahlende Gesichter. Das war wohl die freundlichste Begrüßung, die wir jemals erhalten haben.

Ein paar Sekunden später hatten wir dann auch noch warme Frische-Handtücher und ein Begrüßungsgetränk in den Händen. Unsere Rucksäcke wurden von zwei Hotelangestellten in unser super schönes Zimmer getragen, wo wir für die nächsten 4 Nächte bleiben sollten. Um es kurz zu machen: Das Hotel war der Hammer. Gezahlt haben wir 23 Euro die Nacht (über Agoda.com), inklusive einem riesigen Buffet-Frühstück und super nettem Personal. Bestes Preis-Leistungsverhältnis in ganz Myanmar!

Mandalay ist hässlich, aber…

Was nicht so der Hammer ist, ist Mandalay an sich. Es ist eine riesige hässliche Stadt, die man am besten nicht zu Fuß erkundet, denn alles ist so weit weg.

Wir sind an unserem ersten Tag erst einmal zur Post gelaufen, die direkt neben der Palastmauer liegt (das hat schon ewig gedauert). Dummerweise befindet sich der einzige für Ausländer zugängliche Eingang zum Palast, unserem nächsten Ziel, auf der gegenüberliegenden Seite. Eine Seite der Mauer ist 2 Kilometer lang. Wir wollten trotzdem laufen. Zum Glück, wie sich herausstellen sollte.

Ein Teil der Palastmauer
Ein Teil der Palastmauer

Lokale Guides am Palast kennengelernt

Denn auf dem ewig weiten Weg zum Eingang hielten uns zwei lokale Guides an und boten uns eine Mopedtour für den nächsten Tag an. Normalerweise leihen wir uns selber ein Moped aus und erkunden die Gegend. Aber da die zwei Brüder nur 30.000 Kyat (22 Euro) für den ganzen Tag verlangt haben und das Programm echt nicht klein war, haben wir zugesagt. Wir sollten es nicht bereuen.

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Auf dem Bild seht ihr meinen Fahrer. Er ist gerade mal 25 Jahre alt und brachte sich Englisch selbst bei (sein Lehrbuch hat er immer dabei), da er nur eine schulische Grundausbildung erhalten hat. Die Highschool konnten sich seine Eltern nicht leisten. Das finde ich sowas von traurig. Die Menschen können sich Bildung einfach nicht leisten! Wie gut es uns doch in Deutschland geht…

Der Königspalast in Mandalay

Die beiden Brüder haben uns nach unserer Zusage sogar kostenlos zum Palast-Eingang gefahren. Dort angekommen, haben wir erst einmal den Blick auf den Mandalay Hill genossen. Dessen gefühlte 1.000.000 Stufen sollten wir uns zwei Tage später hochschleppen.

Am Palasteingang mussten wir ein Ticket kaufen, das 5 Tage lang für alle Sehenswürdigkeiten in und um Myanmar gültig ist (10.000 Kyat pro Person, ca. 7 Euro). Um dann tatsächlich den Königspalast besichtigen zu können, haben wir Fahrräder ausgeliehen, denn der Weg von der Mauer zum Palast ist auch nicht wirklich kurz.

Blick auf den Mandalay Hill
Blick auf den Mandalay Hill

Irgendwie hatte ich mir da mehr vorgestellt. Diese riesige Fläche, die von den Mauern geschützt wird – und was verbirgt sich dahinter? Der Palast mit lauter leerstehenden Häusern. Mehr gibt’s da nicht zu besichtigen. Wir fanden’s enttäuschend.

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Abendprogramm: The Revenant im Kino

Ganz und gar nicht enttäuschend war hingegen unser Abendprogramm. Einen Katzensprung von dem G-Seven-Hotel entfernt, befindet sich nämlich ein Kino, in dem wir uns den neuen Leonardo-Di-Caprio-Film „The Revenant“ angeschaut haben – für 2.000 Kyat pro Karte, ca. 1,50 Euro. Ein wirklich fantastischer Film mit großartigen Schauspielern und atemberaubenden Landschaften.

Vor dem Film wurde übrigens die Nationalhymne gespielt und fast alle Anwesenden standen auf. Was uns verwundert hat: Der Film wurde in englischer Sprache gezeigt – ohne burmesischen Untertitel. Die Burmesen dürften also nichts verstanden haben, was auch erklärt, warum sie die ganze Zeit im Kino herumgelaufen sind und auf ihren Handys herumgetippt haben. Noch mehr verwundert hat uns eine birmanische Familie, die ihre Kleininder mit in den Film gebracht hat. Dieser Film ist wirklich nichts für Kinder!

Die Türen öffneten sich bereits, als der Film noch nicht einmal aus war. Auch das Licht wurde viel zu früh angeschaltet. Als der Abspann gerade anfing, wurden wir bereits von der Putzcrew aus dem Kino gekehrt. So ein Kinoabend in Myanmar ist ein Erlebnis für sich 😉 .

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