Brasilien war für mich viele Jahre nur ein Traum. Ich wollte schon immer so unbedingt in das Land des Sambas und der Caipirinhas, dass ich sogar im Studium ein Jahr lang Portugiesisch gelernt hatte. Das war vor etwa 9 Jahren!
Hängen geblieben ist davon nicht wirklich viel mehr als „Oi“ („Hallo“). Da in Brasilien aber nur sehr wenige Menschen Englisch sprechen, musste ich mein Köpfchen ganz schön anstrengen, um uns durch dieses Land zu bringen. Aber davon und von unseren ersten Herausforderungen in São Paulo hatte ich euch ja bereits berichtet. Und auch von unserem ersten Eindruck der Stadt: nämlich, dass diese nicht wirklich schön ist. Der Meinung sind wir immer noch.
Wir haben in der Nähe der Avenida Paulista, dem Wirtschafts-, Unterhaltungs- und Kulturzentrum der Stadt, in einem kleinen Hotel gewohnt. Wirklich gut gefallen, hat uns die etwa 3 Kilometer lange Straße nicht.
Unsere Lieblingsorte in São Paulo
Viel schöner fanden wir das japanische Viertel Liberdade, den wunderschönen Platz Praça da Sé, die Rua Augusta (eine Straße, in der es ganz viele Restaurants gibt) und der große Stadtpark Parque do Ibirapuera, in dem am Wochenende sehr viele Jogger und Menschen mit ihren Zier-Hunden unterwegs sind (die wenigsten Vierbeiner haben keine Schleife im Haar oder etwas an).
Montag ist Kinotag
In der Augusta-Straße waren wir auch mal im Kino. Lala Land lief in englischer Sprache mit portugiesischem Untertitel. Für eine Karte haben wir 26 Real gezahlt (knapp 8 Euro). Montags sind die Tickets übrigens günstiger als beispielsweise am Sonntag.
Mercado Municipal
Wer gerne Fleisch ist, sollte sich ein prall gefülltes Mortadella- und/oder Carne-Seca-Sandwich (Trockenfleisch) auf dem Mercado Municipal auf keinen Fall entgehen lassen (am besten bei Bar do Mane). Auf dem Markt gibt es auch eine riesige Obstauswahl. Dort lohnt es sich allerdings nicht, zuzuschlagen, denn die Preise sind völlig überzogen (Touriabzocke!).
Wir haben unser Obst im Supermarkt gekauft und umgerechnet ca. 1,40 Euro für eine riesige Papaya und 2 Euro für 4 Mangos gezahlt.
Brasilianer lieben große Portionen und viel Fleisch
Wo wir gerade bei meinem Lieblingsthema, dem Essen, sind: In Brasilien bekommt man enorm große Portionen. Es gibt eigentlich überall Reis UND Pommes UND Bohnen als Beilage zum Fleisch-Gericht. Fleisch essen die Brasilianer sehr gerne. Dazu kann man sich entweder einen leckeren frischen Saft bestellen (unbedingt die „Wunderbeere“ Açai probieren) oder ein Bier trinken.
Weiterkommen mit dem Bus
Unser nächstes Ziel war das etwa 700 Kilometer südlich gelegene Florianópolis. Das Busticket hatten wir online über Click Bus gebucht und über PayPal gezahlt. Zwei Tage nach der Buchung bekamen wir allerdings eine Mail, in der stand, dass unser Geld nicht angekommen und unsere Reservierung damit ungültig wäre.
Da ich ja nur sehr schlechtes portugiesisch spreche, waren wir ziemlich hilflos und erhofften uns von der Hotel-Empfangsdame ein wenig Unterstützung. Aber die hat nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, sie könne uns nicht helfen (Brasilien ist eben nicht Asien).
Was also haben wir gemacht? Wir sind am Abreisetag morgens selbst zum Busbahnhof gefahren (mit der Metro von der Avenida Paulista bis zur Tiete-Haltestelle; eine Fahrt kostet 3,80 Real pro Person – egal wie weit man fährt) und haben das Ticket vor Ort noch einmal gekauft (das Geld hatte Click Bus nämlich sehr wohl von uns erhalten).
Danach haben wir unsere Rucksäcke in der Gepäckaufbewahrung am Bahnhof abgegeben und sind wieder in die Stadt gefahren, um uns das Viertel Vila Mariana anzuschauen und dort noch etwas zu essen.
Busfahren in Brasilien
Die Busfahrt mit Catarinese nach Florianópolis ging über Nacht, hat 12 Stunden gedauert und war ganz bequem. Busfahrten sind in Brasilien super durchorganisiert. Auf dem Ticket steht die Pass-Nummer und jeder Reisende, muss seinen Pass und sein Ticket am Bus vorzeigen. Die großen Gepäckstücke werden mit Nummern versehen, die dann ebenfalls bei Ankunft kontrolliert werden.
Umgerechnet hat uns die Reise etwa 35 Euro pro Person gekostet (inklusive Wasser im Bus). Nach einigen Wochen und Beschwerde-Mails haben wir das Geld für die online gebuchten Tickets übrigens von PayPal wiederbekommen. Alle weiteren Bustickets haben wir dann nur noch am Schalter gekauft (mit Händen und Füßen, denn auch an großen Bahnhöfen spricht in Brasilien keiner Englisch).
Zum Schluss habe ich noch ein paar São-Paulo-Bilder für euch (wo genau ich die geknipst habe, weiß ich leider nicht mehr).