Jepara
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Mit dem Minibus nach Yogya

Bevor ich von unserer Minibus-Fahrt nach Yogyakarta berichte, habe ich noch ein kleines Reise-Update für euch. Wir sind gestern in Jepara angekommen und wollten hier gleich ein Ticket für das Boot nach Karimunjawa kaufen. Doch der Schalter hatte schon geschlossen.

Heute morgen (wir sind extra wieder zeitig aufgestanden!) gab’s dann auch keine besseren Nachrichten für uns: das Boot war bereits voll. Morgen fahren ein schnelles und ein langsames Boot zu der Insel. Die Tickets für das schnelle sind auch schon ausverkauft (ein Geheimtipp scheint die Insel nicht mehr zu sein) und für das langsame kann man nichts reservieren. Das heißt also, dass wir morgen schon um 5:30 Uhr (!!!) zum Hafen gehen müssen, um (hoffentlich) ein Ticket zu bekommen. Drückt uns die Daumen.

Unsere Minibusfahrt nach Yogya

So, nun aber zu unserer Reise mit dem Minibus. Um 7 Uhr fuhr der fast volle Bus vor unserem Hotel in Pangandaran vor. Es gab noch drei freie Plätze – zwei davon waren sogar nebeneinander. Wir hätten also einfach einsteigen und losfahren können. Hätten. Für den Busfahrer und die älteren Damen in den vordersten Reihen schien die Sachlage nämlich sehr viel komplizierter. Anstatt uns in den Bus zu lassen, wurde erstmal jemand aus dem Bus gezerrt. Dann wurde wild diskutiert. Mehrere Türen wurden auf und zu gemacht. Die Person durfte wieder einsteigen und die allgemeine Verwirrung nahm zu.

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Nach weiterem Hin und Her durfte ich einsteigen und mich in die zweite Reihe neben zwei Frauen setzen. Basti sollte in der Reihe davor Platz nehmen. Neben ihm war noch ein freier Platz und daneben saß eine ältere Dame. Dann ging es los. Die Damen wollten nun aber, dass Basti und ich zusammensitzen. Es wurde weiter lautstark geredet. Was es da zu bereden gab, ist mir völlig unklar, denn ich hätte mich ja theoretisch einfach neben Basti setzen können.

Nach einer kurzen Fahrt hielt der Bus an (die Damen haben sehr energisch auf den Fahrer eingeredet) und die ältere Frau neben mir setzte sich nach vorne – Basti durfte nach hinten und sich neben mich setzen. Endlich dachte ich, können wir starten. Ich wusste ja, dass wir 9 Stunden Fahrt vor uns hatten und wollte nur eins: vorwärtskommen. Doch etwa alle 20 Minuten stoppten wir aus irgendeinem Grund.

Und dann wurde mir übel

Wer mich kennt, weiß, dass mir in Bussen gern mal übel wird. Das hat zum Glück seit meiner Kindheit stark nachgelassen, aber an diesem Tag war mir schon leicht schlecht, als ich in den Bus eingestiegen bin. Ihr könnt euch also vorstellen, wie toll ich es fand, als meine Sitznachbarin eine Tüte Chips aufmachte (um 7:30 Uhr morgens!), und der Geruch von Knoblauch und Käse in den Bus strömte.

Sie hat mir sogar etwas von den Chips (und später auch von ihren ganzen anderen Snacks) angeboten. Ich musste jedoch ablehnen. Auch die Frauen vor uns boten uns Reis und anderes Essen an. Einfach so. Ich finde das immer wieder unglaublich nett (nur an dem Tag konnte ich damit nichts anfangen).

Das Kind ließ mich nicht schlafen

Um mich von dem Chipsgeruch abzulenken, hätte ich mich gern in meinem Sitz zurückgelehnt und vor mich hingedöst. Leider blieb mir das verwehrt, da das Kind hinter mir ständig über meiner Lehne hing und mit seinen Armen in meinem Kopfbereich herumfuchtelte.

Irgendwann konnte ich mich dann aber doch mal an meinem Sitz anlehnen und ich schlief sogar ein. Im Halbschlaf (zum Glück war es im Halbschlaf) nahm ich ein paar Stunden später den Geruch von Erbrochenem wahr. Ich habe es allerdings geschafft, schnell wieder zu schlafen. Basti hat mir später erzählt, dass er zwar die Brechgeräusche gehört, dafür aber nichts gerochen hat. Geteiltes Leid ist halbes Leid!

Nach 9 Stunden Fahrt und ganz kurz vor dem Ziel, gab es dann noch einmal eine riesige Verwirrung. Aus unerklärlichen Gründen mussten wir den Bus wechseln. Keiner wusste, wo er hin soll und wie es weiter geht. Irgendwann haben wir es doch noch in den richtgen Bus geschafft, der uns im Backpacker-Viertel von Yogyakarta abgesetzt hat. Was für eine Reise!

Was uns in Yogya erwartete und warum uns die Künstlerstadt (menschlich) so enttäuscht hat, verrate ich euch das nächste Mal.

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