Nachdem wir einen ganzen Monat durch Java gereist sind, haben wir die riesige Insel gestern mit der Fähre verlassen. Nun sind wir auf Bali. Heute war erstmal Erholung angesagt, denn unsere letzten Tage auf Java waren sehr anstrengend.
Wir sind zum Krater des Vulkans Bromo gelaufen und dann um 3 Uhr morgens aufgestanden um nach einem einstündigen Aufstieg auf einen Berg den Sonnenaufgang über dem Bromo zu sehen. Leider war es so nebelig, dass wir gar nichts gesehen haben. Gelohnt hat sich die Mühe totzdem, denn auf dem Weg nach unten konnten wir die wunderschöne Berglandschaft im Morgengrauen bewundern.
Danach ging es mit Bussen weiter nach Banyuwangi (insgesamt 8 Stunden Fahrt), einer Hafenstadt ganz im Osten Javas. Dort haben wir aufgrund eines Sportfestivals kein Hotel bekommen und mussten in einem ziemlichen Drecksloch schlafen. Wobei Drecksloch noch nett ausgedrückt ist.
An erholsamen Schlaf war auch in der Nacht darauf nicht zu denken, denn die Tour zum Ijen Plateau startete um Mitternacht. Der Aufstieg war steiler und länger als gedacht, wurde aber mit einer atemberaubenden Aussicht und einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Vulkankrater belohnt.
Wenn man bedenkt, dass die Mienenarbeiter den Vulkan bis zu drei Mal täglich besteigen, in den Krater hinabgehen, um Schwefel zu schürfen und dann mit 40 bis 60 kg Gewicht wieder herunterlaufen, kommt man sich schon ein wenig lächerlich vor, wenn man den harten Aufstieg beklagt.
Nach Ijen ging es für uns – ohne Pause und ohne Schlaf – weiter zur Fähre, mit der wir nach Bali übergesetzt sind. Danach haben wir den Bus nach Lovina genommen und dort einen schönen Bungalow bezogen, der uns inklusive Frühstück, Wlan und Handtücher nicht mal 10 Euro kostet. Ach ja, ein Waschbecken haben wir auch endlich mal wieder. Juhu!
Lovina ist ein Strandort in Balis Norden. Hier ist es sehr ruhig – also ganz anders als in Kuta. Laut den Einheimischen sind hier gerade 50% der Touristen da – die High Season hat also noch nicht begonnen. Für uns ist es allerdings sehr touristisch hier. In keinem Ort Javas sind wir so vielen Touris über den Weg gelaufen wie hier in Lovina.
Der ganze Ort besteht hauptsächlich aus Hotelanlagen, Geschäften und Restaurants, die überteuertes „Western Food“ und auch lokales Essen verkaufen. Zum Vergleich: In Java haben wir für Gado-Gado (Gemüsesalat mit scharfer Erdnusssoße) 8.000 Rupiah (ca. 50 Cent) bezahlt. Hier kostet das Gericht in einem dieser Restaurants 30.000 Rupiah. Zum Glück gibt es vereinzelt lokale Essensstände, an denen wir 10.000 Rupiah für Gado-Gado bezahlen. Die kleinen fahrbaren Garküchen, die es in Java überall gibt, findet man hier so gut wie nicht.
Außerdem will uns ständig jemand etwas verkaufen – Klamotten, Schmuck, Schnorchel- oder Tauchkurse, Roller, Busfahrten und noch vieles mehr. Das nervt ziemlich, denn wir können hier nirgendwo in Ruhe entlangschlendern, ohne angesprochen zu werden.
Sehr schön finden wir, dass es hier so grün ist und wir schon ein paar hinduistische-Tempel gesehen haben. Außerdem ist es ganz angenehm, nicht mehr so sehr angestarrt zu werden. Die Einheimischen hier sind den Anblick von Ausländern ja schließlich gewohnt.
Für die nächsten drei Tage haben wir uns einen Roller gemietet, um die Umgebung zu erkunden. Wir sind gespannt, was Bali so zu bieten hat.