Aufgrund eines Fehlers in unserem Reiseführer sind wir nach Campeche gefahren. Gott sei Dank. Denn obwohl wir nicht das angucken konnten, was wir eigentlich wollten, war der Aufenthalt einfach wunderbar. Campeche ist eine unserer liebsten mexikanischen Städte. Warum erklären wir in diesem Beitrag. Außerdem: Unser (Geheim)tipp Edzná und unser ultimativer Margarita-Tipp.
Hinkommen und Unterkunft
Von Mérida aus sind wir mit einem Ado-Bus für 125 Pesos pro Person nach Campeche gefahren. Da es bei unserer Ankunft nicht nur mega geregnet, sondern auch extrem gestürmt hat, haben wir uns ausnahmsweise Mal ein Taxi zum knapp drei Kilometer entfernten Hotel genommen. Für drei Nächte haben wir im Hotel del Paseo Campeche etwa 77 Euro gezahlt. Inklusive war ein kontinentales Frühstück bestehend aus Kaffee, Toast, Marmelade und Obst. Da wir natürlich authentisch frühstücken wollten, habe ich mit dem Hotel ausgehandelt, dass wir Eier mit Bohnenmus und dazu Kaffee bekommen. Das war zwar nicht so einfach (ohne große Spanischkenntnisse), aber dann doch irgendwie machbar 🙂 .
Ein genereller Tipp: Mitte des Monats bekommen die Mexikaner anscheinend ihr Gehalt. Dann stehen an den Banken lange Schlangen, weil alle ihr Geld abheben wollen. Also geht lieber einen Tag vorher Geld holen, wenn ihr langes Warten oder leere Automaten vermeiden wollt. Eine ähnliche Erfahrung haben wir übrigens auch schon im brasilianischen Manaus gemacht.
Nun zur Stadt, die – wie auch Mérida und Valladolid – über einen großen zentralen Platz mit Kirche verfügt. Außerdem ist Campeche ebenfalls unglaublich farbenfroh. In der Altstadt haben jedes Haus und jede Tür eine andere Farbe. Die Regierung entscheidet hier übrigens über die Farben.
Campeche-Stadttour
Um einen guten Eindruck (nicht nur von der Alt)-Stadt zu bekommen, empfehlen wir euch die Stadttour mit dem süßen “Bus” für 100 Pesos pro Person (ca. 4,50 Euro). Hier sind Spanischkenntnisse von Vorteil. Erst nachdem wir unseren Guide darauf aufmerksam gemacht hatten, dass wir kein Spanisch sprechen, hat er Teile der Führung in Englisch übersetzt. Die Tour führt auch aus der Altstadt heraus und ein Stück am Meer entlang. Zwischendurch gab es einen kleinen Stop. Die Zeit haben wir für einen kleinen Snack genutzt 😀 . Startpunkt ist der große Platz Placa Principal.
Unser Guide hat uns dann auch die Show an der Puerta de Tierra empfohlen, die immer von Sonnerstag bis Sonntag ab 20 Uhr stattfindet. Achtung: Die 60 Pesos pro Person (ca. 2,80) lohnen sich nur, wenn man Spansich spricht. Leider war uns das nicht bewusst.
Restaurants und Cafés
Es gibt in Campeche süße Restaurants und Cafés. Unsere Empfehlungen: Das kleine und sehr schnucklige Restaurant La Maria Cucina. Auf Tripadvisor hat es Top-Bewertungen. Allerdings sollten alle, die für wenig Geld satt werden wollen, lieber einen Bogen um das Restaurant machen. Wer sich mal etwas gönnen möchte, muss die Coconut-Shrimps bestellen. Die sind der absolute Hammer! Die Tastingplatte hingegen fande ich eher enttäuschend. Am Ende haben wir stolze 330 Pesos (ca. 15 Euro) für die zwei Gerichte plus ein Bier gezahlt – und den Laden hungrig verlassen.
Unser Maragarita-Tipp
Was haben wir also gemacht? Wir sind in die Bar Ambigu gegangen (Calle 59) und haben dort super leckere und super günstige Margaritas (55 Pesos pro Maragarita, ca. 2,50 Euro) getrunken und uns dazu eine Guacamole geteilt. Der perfekte Abschluss eines Urlaubstages würde ich sagen 🙂 .
Apropos Margaritas: Wir haben ja insgesamt drei Flaschen mit nach Hause genommen. Unter anderem Don Julio. Den haben wir meinem Papa und seiner Freundin geschenkt (für ihre super schöne Bar im Haus) und an Weihnachten probiert. Schon pur schmeckt der Tequila super weich und echt gut. In Kombination mit Crushed Ice, Agavendicksaft und Limettensaft wird ein erstklassiger Margarita daraus! Für den Salzrand einfach den Glasrand erst in Limettensaft und dann in Salz tunken.
Zurück nach Campeche: Empfehlen können wir auch die Chocolateria de la mora. Dort haben wir frische heiße Schoki und Chilaquiles mit Mole bestellt. Mole ist in Mexiko eine Schokosoße, die aus extrem vielen Zutaten besteht (unbedingt probieren!). Das ist wirklich sehr lecker, aber auch sehr reichhaltig. Selbst ich als mega Schoki-Fan hätte die Portion nicht alleine geschafft. Also lieber erstmal teilen 😉 .
Wir lieben ja Marktbesuche, wenn wir auf Reisen sind. In Campeche haben wir endlich mal wieder einen richtig großen gefunden und dort riesige Papayas (für 20 bis 30 Pesos), Avocados (für 10 Pesos pro Stück) und anderes Obst gekauft. Wir waren auch einmal an so einem kleinen Marktstand essen – und es war super lecker. Ich habe dort Pan de Cazon probiert – das ist eine Art Tortillalasagne mit Haifischfleisch und frischer Tomatensoße. Basti hat sich für Tacos, eine Torta und andere ähnliche Kleinigkeiten entschieden.
Die Maya-Ruine Edzná – der Geheimtipp
Am Markt fahren auch die sogenannten Colectivo Busse in Richtung Edzná ab (40 Pesos pro Person). Edzná ist eine weitere Maya-Ruine. Aber es ist eine, die kaum besucht ist. Auf dem grßen Gelände waren wir fast alleine. Das hat den Ausflug natürlich extrem angenehm gemacht. Plant etwa zwei Stunden für die Besichtigung ein.
Die Fahrt von Campeche aus dauert eine Stunde. Wir haben den Bus um 10 Uhr morgens genommen und würden das auch so empfehlen. Denn man weiß nie, wie lange man auf den Bus für den Rückweg warten muss. Wir haben eine ganze Stunde vor dem Eingang gesessen, bis wir schließlich mit ein paar anderen an die Straße gelaufen sind und uns alle in einen Bus gequetscht haben.
Edzná ist super beeindruckend und für gerade mal 60 Pesos Eintritt pro Person auch sehr günstig (ca. 2,80 Euro). Das Besondere an Edzná: Dort gibt es keine Cenoten – also kein Süßwasser. Die Mayas mussten sich ein kluges Wasserleitungssystem ausdenken, um an Frischwasser zu kommen.
Ich kann es nur immer wieder sagen: Es ist so schade, dass die Spanier damals so unfassbar viel zerstört haben und wir heute so wenig über die Maya wissen. Umso spannender sind die Besuche der Ausgrabungsstätten.
Weiterkommen nach Palenque
Nach Campeche stand Palenque auf unserem Reiseplan. Den Bericht dazu gibt es demnächst hier auf dem Blog. Was ich schonmal sagen kann: Die sechsstündige Busfahrt nach Palenque war sehr angenehm – dank breiter Sitze, Filme und Serien. Tja, Condor könnte so einiges von Ado lernen…