Rote Flecken auf den Straßen und Gehwegen, blutrote Münder, schlechte Zähne, die leckersten Papayas, die wir bisher gegessen haben, goldene Spitzen und Mönche – all das kommt uns in den Sinn, wenn wir an Myanmar (ehemaliges Burma) zurückdenken.
Am 6. Januar mussten wir uns schweren Herzens von unserem geliebten Mr Pies verabschieden und in ein Flugzeug nach Myanmar steigen. Ich schreibe bewusst mussten, denn es fiel uns wirklich nicht leicht, Singapur und Mr Pies zu verlassen.
Ankunft in Yangon verlief anders als gedacht
Wir waren zwar gespannt auf Myanmar, aber nicht wirklich total euphorisch wieder ein neues Land entdecken zu können. Nach einem dreiviertel Jahr in Asien hatten wir einen Asien-Durchhänger. Und unsere Ankunft in Yangon (ehemals Rangon), der größten Stadt des Landes und ehemaligen Hauptstadt, trug nicht unbedingt zur Besserung unserer Stimmung bei.
Wir hatten nämlich im Voraus ein Hotel gebucht, denn im Januar ist Hochsaison in Myanmar. Per Mail hatten wir vereinbart, dass wir vom Flughafen abgeholt werden. Aber das wäre ja auch zu schön gewesen. Weil niemand kam, sind wir mit einem Taxi etwa 40 Minuten zu unserem Hotel, dem Aung Si Guesthouse bzw. Ocean Pearl Inn, gefahren (für 9.000 Kyat, ca. 6,50 Euro).
Dort hat man sich nicht einmal bei uns entschuldigt, sondern uns ins Ocean Pearl I geschickt, weil das andere voll war. Immerhin war das Zimmer dort in Ordnung, ebenso wie das Frühstück (23 US-Dollar pro Nacht).
Mit der Circle Line durch Yangon
Am nächsten Tag wollten wir es langsam angehen lassen, erstmal einen ersten Eindruck bekommen und nicht gleich von Sehenswürdigkeit zu Sehenwürdigkeit hetzen. Also sind wir zum Bahnhof gelaufen und dort in einen Zug gestiegen.
Die Circle Line fährt um 12 Uhr ab und dann drei Stunden lang durch Yangon und die Umgebung. Das Ganze kostet nur 200 Kyat pro Person (ca. 15 Cent) und man bekommt einen wunderbaren ersten Eindruck von Land und Leuten. Wir waren die einzigen Touris in unserem Abteil und haben es sehr genossen, das Treiben im Zug und an den Haltestellen zu beobachten.
Tipp: Shwedagon Paya zum Sonnenuntergang
Ausgestiegen sind wir dann in der Nähe des Shwedagon Paya, einer der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten ganz Myanmars. Pro Person mussten wir 8.000 Kyat Eintritt zahlen (ca. 6 Euro), was nicht wenig ist für so ein armes Land.
Aber es lohnt sich. Am besten ist es, den Shwedagon kurz vor Sonnenuntergang zu besuchen. Sobald es dunkel ist, wird alles sehr hübsch beleuchtet. Oder man geht zum Sonnenuntergang zu dem Nahe gelegenen See. Der Kandawgyi See ist kostenlos, anders als es im Lonely Planet Südostasien steht. Von dort sieht man die goldene Stupa auch.
Goldene Stupas gibt es unzählige in Myanmar und auch in Yangon. Wir haben uns in der Stadt noch den Botataung Paya am Fluss (4.000 Kyat pro Person und man bekommt einen Foto Ausweis!) und den 2.000 Jahre alten Sule Paya angeschaut. Der Sule Paya steht inmitten einem Kreisverkehr (ebenfalls 4.000 Kyat Eintritt pro Person).
Außerdem sind wir zu dem Chaukhtatgyi Paya (64 Meter langer liegender Buddha) und zum Ngahtatgyi Paya (beeindruckender sitzender Buddha, kostenlos) gelaufen.
Ihr merkt schon, die Burmesen sind sehr gläubig. Wir haben auch im ganzen Land extrem viele Möche – männlich und weibliche – gesehen.
Betelnüsse
Was die Burmesen auch sind: süchtig nach Betelnüssen. Vor allem die Männer. Überall gibt es Betelnuss-Stände. Die Nüsse färben die Münder der Menschen blutrot (sieht wirklich eklig aus) und werden dann wieder ausgespuckt – wodurch die Straßen und Wege im ganzen Land mit roten Flecken übersäht sind.
Nach drei Tagen Stadtbesichtigung sind wir dann mit dem Bus nach Pathein gefahren. Davon berichte ich euch das nächste Mal. Zum Abschluss habe ich noch ein paar Yangon-Bilder für euch (ja, es gibt auch einige Kirchen im Land, wie die wunderschöne St. Mary Church).