In Malaysia haben wir es zum ersten Mal gemacht. Danach auch in Singapur und in Perth, Westaustralien. Doch den schönsten Baumkronenpfad, den wir bisher entlanglaufen durften, den gibt es Mitten in meinem Heimatbundesland Thüringen. Er befindet sich im Nationalpark Hainich, dem größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet Deutschlands. Wer hätte das gedacht. Thüringen hat wirklich viel zu bieten 🙂 .
Ich behaupte das jetzt natürlich nicht einfach so. Ich erkläre euch auch, warum es für uns der schönste Baumkronenpfad bisher ist. Und zwar weil er zwischen den Baumkronen hindurchführt. Wir konnten so viel mehr über die Natur im Nationalpark lernen und viel mehr entdecken. Der Ranger hat zum Beispiel an einer Baumkrone gezogen und uns so gezeigt, wie stark sich Bäume bewegen können. Sehr gut fanden wir außerdem, dass für den Pfad keinerlei Bäume gefällt wurden. Sie wurden einfach nur zur Seite gebunden!
Kennengelernt haben wir den Nationalpark und einen Teil der Welterberegion Wartburg Hainich im Rahmen einer Pressereise, die uns zuerst in die kleine Stadt Bad Langensalza führte. Nach unserer Nacht im Wald Resort haben wir dann zusammen mit Bloggern aus ganz Deutschland einen Teil des Nationalparks erkundigt. Der entwickelt sich übrigens seit 20 Jahren zum “Urwald mitten in Deutschland”. Zuvor nutzte das Militär die Fläche, auf der sich heute wunderbare Wanderwege erstrecken und sogar Wildkatzen leben. Aber dazu später mehr.
Der Baumkronenpfad
Zurück zum Baumkronenpfad. Er erstreckt sich über 534 Meter und gibt einen super Überblick über den Wald. Angenehm ist auch der stetige Anstieg von 10 Metern Höhe auf 24 Meter. Auf der 44 Meter hohen Aussichtsplattform kann man bei guten Wetterbedingungen sogar bis zum Brocken, dem höchsten Berg im Harz gucken.
Dazu gibt es noch ein wirklich toll gemachtes Museum und sehr viel super aufbereitetes Infomaterial. Wir empfehlen auf jeden Fall mal eine Tour mit einem der Ranger zu machen. Die kennen sich natürlich super aus und wir haben so jede Menge interessante Dinge erfahren.
Die Wildkatzen und das Kloßgeheimnis
Nach dem Baumkronenpfad ging es für uns weiter ins Wildkatzendorf nach Hütscheroda. Dort leben einige Wildkatzen, die man hinter Glasscheiben beobachten kann. Sie unterscheiden sich von normalen Hauskatzen. Sie sind etwas größer, ihr Schwanz ist buschiger und ihre braun-schwarze Färnbung wirkt verwaschener.
Im Hainich selbst ist es sehr schwer, die Tiere zu Gesicht zu bekommen, da sie meist tagsüber schlafen und nachts jagen. Die Wildkatze zählt zu den gefährdeten Tierarten, weil ihr der Lebensraum, der Wald, zunehmend weggenommen wird. Umso schöner ist es, dass sie sich in Thüringen wieder verbreiten.
Schaut euch unbedingt eine Fütterung an und lernt dabei viel über diese scheuen Tiere. Anschließend könnt ihr den Wildkatzenpfad erkunden und den Besuch dann mit einem leckeren Essen im Hotel Zum Herrenhaus abschließen. Dort könnt ihr entweder das Kloßgeheimnis lüften (Thüringen ist ja u.a. bekannt für seine guten Klöße) oder ihr esst eine leckere Bratwurst mit Bratkartoffeln und Sauerkraut – das hatte der Basti und das Gericht war hervorragend! Ich glaube, ich habe noch nie so gute Bratkartoffeln gegessen. Ich hatte den Reibekuchen mit Lachs – auch auch das war super lecker.
Zum Schluss noch ein Wort zum Transport. Mit dem Auto kommt man natürlich am besten voran. Aber es geht auch ohne. Der Wanderbus verbindet die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Welterberegion miteinander. Mit ihm gelangt ihr auch nach Eisenach zur Wartburg. Leider konnten wir uns die an unserem Pressewochenende nicht mehr anschauen – aber das werden wir definitiv nachholen.
Ich hoffe, ihr habt nun auch ein bisschen Lust auf Thüringen bekommen. Wo wir gerade dabei sind: Erfurt können wir euch auch sehr ans Herz legen 🙂 .