Hongkong
Allgemein eat Hongkong

Hongkong-Guide: spektakuläre Aussichten, scharfes Essen und der Big Buddha

Hongkong ist die krasseste Stadt, die ich jemals gesehen habe. Ihr wart noch nie dort? Dann schreibt sie euch auf eure Bucket-Liste! In diesem Beitrag verraten wir, wie ihr die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong in nur 3 Tagen so entdeckt, dass ihr mit einem ziemlich guten Eindruck im Gepäck wieder heimfliegt. Bequeme Schuhe solltet ihr auf jeden Fall dabei haben 😉 .

Meine Omi ist ja immer sehr besorgt, wenn wir nach Asien fliegen. Trotz aller Erzählungen ist ihr der so weit entfernte Kontinent irgendwie suspekt. Dass die Asiaten uns in so vielen Dingen jedoch um Jahrzehnte voraus sind und ich mich in Asien weitaus sicherer fühle als in so manchen Gegenden in Deutschland  – das weiß sie zwar irgendwie schon, aber Sorgen macht sie sich trotzdem.

Proteste in Hongkong

Geholfen hat es natürlich nicht, dass es im August 2019 laut Medienberichten auf den Straßen Hongkongs heiß herging. Die Proteste waren in vollem Gang. Wir allerdings haben davon absolut gar nichts mitbekommen. Lediglich ein paar Protestler mit Schildern haben wir bei unserer Ankunft am Flughafen gesehen. Ansonsten gar nichts – und das, obwohl wir drei Tage in der ganzen Stadt unterwegs waren. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir Angst oder wurden irgendwie in unseren Vorhaben eingeschränkt. Die Stadt ist einfach sehr groß – wir reden hier von einer Gesamtbevölkerung von circa 7,5 Millionen Einwohnern (2018)! Daher solltet ihr euch von den Protesten per se nicht von einer Hongkong-Reise abschrecken lassen. 

Es protestierten übrigens bis zu 2 Mio Menschen, weil die Regierung in Peking immer wieder versucht, die Autonomie der in Hongkong lebenden Menschen auszuhöhlen.

Kurzer Reminder: Am 1. Juli 1997 übergaben die Briten die Kontrolle über Hongkong an die Volksrepublik China. Seitdem ist die Stadt eine Sonderverwaltungszone. Das heißt: Hongkong genießt in allen politischen Bereichen in hohes Maß an Autonomie. Ausgenommen sind die Außen- und Verteidigungspolitik.

Warum Hongkong so krass sehenswert ist

Ich finde jedenfalls, Hongkong sollte jeder einmal gesehen haben. Ebenso wie Rom übrigens. Rom ist für mich die schönste Stadt, in der ich bisher war, Hongkong die krasseste.

Warum ist diese Stadt so krass? Weil es einfach unfassbar viele Hochhäuser gibt, in denen unfassbar viele Menschen wohnen. Um den Himmel in Hongkong zu sehen, muss man den Kopf meistens ganz schön weit in den Nacken legen.

Und trotzdem drücken sich keine Menschenmassen durch die Straßen. Warum? Weil es Untergrund-Wege gibt, die die einzelnen U-Bahn-Stationen miteinander verbinden. Wichtig ist hier: Achtet auf die Beschilderung der Ausgänge (A, B, C, D, E usw.). Dazu gibt es eine weitere Ebene über der Straße, auf er sich die Millionen Menschen verteilen können. Teilweise kann man da sogar auf Laufbändern, wie ihr sie von Flughäfen kennt, ein Stück durch die Stadt gleiten.

Inmitten der unzähligen Hochhausbauten gibt es aber auch grüne Oasen, Orte der Ruhe. Selbst das Dschungelfeeling kommt inmitten dieser gigantischen Stadt nicht zu kurz. 

Hongkong – Tag 1

Traumhafte Aussicht am Victoria Peak

Damit wären wir direkt bei dem ersten Highlight – einem Must-Do für jeden Hongkong-Besuch: der Peak. Trotz Seilbahn empfehlen wir auch hier bequeme Schuhe, denn oben angekommen, gibt es zahlreiche Wanderwege und Spots, von denen aus ihr eine Wahnsinns-Aussicht über die Stadt habt. Unbedingt vor Sonnenuntergang hochfahren und dann die Aussicht bei Tageslicht, Sonnenuntergang und im Dunkeln genießen!

Wir sind übrigens mit einem Marco-Polo-Reiseführer durch die Stadt gezogen und können die Stadtspaziergänge sehr empfehlen. Zu Fuß bekommt man doch die besten Eindrücke von einer Stadt. Im Reiseführer wird auch ein Spot am Peak empfohlen, an dem nicht schon 1.000 andere Touris auf den Sonnenuntergang warten. 

Noch ein heißer Tipp für alle Totoro-Fans und Spar-Füchse: Kauft die süßen Totoro-Kofferanhänger lieber nicht für 29 Dollar (ca. 3 Euro) im Souvenirshop am Peak, sondern auf dem Temple Street Market für 10 Dollar (ca. 1 Euro) 😉 .

Temple Street Market und Ms Lee

Den Nachtmarkt findet ihr im Viertel Yau Ma Tei (Jordan Teil der Straße). Vor dem Eingang – einem großen Tor – befindet sich ein kleiner Bubble-Waffle-Shop: Mammy Pancake Jordan. Lauft daran nicht vorbei. Ich habe dort die köstlichste Bubble Waffel überhaupt gegessen. Die Bubbles meiner Matcha-Waffel waren gefüllt mit einer Red-Bean-Paste (allein dafür lohnt es sich nach Asien zu fliegen) und die Waffel wurde dann noch mit Schokoeis gefüllt 🙂 . What a treat! 

Mammy Pancake Jordan Hongkong

Ansonsten gilt aber: Nicht direkt am Markt essen (viel zu touristisch), sondern lieber ein paar Straßen weiter nach einem Restaurant suchen. So sind wir zu Ms Lee gekommen – und waren so begeistert, dass wir am nächsten Tag gleich nochmal bei ihr gegessen haben! Achtung: Den Fisch am besten nur leicht scharf bestellen. Ich liebe scharfes Essen und vertrage auch einige Chilis, aber mit dem Schärfegrad in Hongkong bin ich nur in der leichten Variante klargekommen.

Außerdem bei Ms Lee gegessen haben wir Reis mit Pak Choi, Ei, eingelegtes Gemüse und Fleisch. Zusammen mit dem Fisch (1 ganzer Fisch) hat das 280 Dollar gekostet (ca. 30 Euro).

Der Temple Street Night Market an sich war allerdings enttäuschend für uns, da es eigentlich nur Souvenirs gab und keine Essensstände. Gegessen wird in den vielen kleinen Restaurants rings um den Markt. Da wir aber in Taiwan und auch Thailand schon auf extrem beeindruckenden Nachtmärkten waren, auf denen sich ein Essenstand an den nächsten gereiht hat, waren wir von diesem eben nicht gerade begeistert. Begeistert hat uns dort lediglich die Bubble Waffle und Ms Lees gute (und vor allem sehr scharfe) Küche. 

Dim Sum Heritage

Bleiben wir noch kurz bei meinem Lieblingstehma: Essen. Am ersten Tag waren wir im Dim Sum Heritage frühstücken. Das Restaurant findet ihr hier: 251 Wan Chai Rd, Bowrington. Hongkong zählt schließlich zu den besten Orten auf der ganzen Welt, um Dim Sum zu essen. Und was soll ich sagen? Es war richtig lecker!

Begonnen haben wir Tag 1 unserer Hongkong-Experience übrigens mit einer Tagestour aus dem Marco-Polo-Reiseführer, die uns einen guten ersten Überblick gegeben hat. Die Tour startet am Bowrington Street Market und endet am Temple Street Night Market.

Tag 2

Chillende Katzen beim Frühstück

Am zweiten Tag haben wir uns das Viertel Mong Kok vorgenommen. Mit einer Bevölkerungsdichte von über 130.000 Einwohner pro km² ist der Stadtteil einer der dichtestbesiedelsten der Welt! 

Gefrühstückt haben wir in einem winzigen Restaurant (eigentlich sind die meisten Restaurants winzig), in dem die Kellnerin wenigsten ein paar Worte in Englisch mit uns kommunizieren konnte. Ansonsten hätten wir die Karte nämlich gar nicht verstanden. Am Ende haben wir trotzdem etwas anderes bekommen, als gedacht.

Und zwar: Zwei Instant-Kaffee, zwei Milchbrötchen mit Kohl und Tomate (war beides warm), ein Mal Porridge mit Sojamilch und Honig für mich und eine Portion Nudelsuppe mit Rindfleisch, Tomate und Salat für den Basti. Gekostet hat das 62 Hongkong-Dollar, also gerade mal 6 Euro!

Das Besondere an diesem Restaurant: Am Fenster haben zwei Katzen in einer Art Mini-Badewanne geschlafen.

Wong Tai Sin Tempel und Chi Lin Nunnery

Gut gestärkt und amüsiert sind wir dann durch die Märkte des Viertels spaziert, haben uns Lebensmittel, Vögel und Blumen angeschaut.

Blumenmarkt Mong Kok Hongkong
Blumenmarkt

Danach sind wir zum Wong Tai Sin Tempel gefahren. Dieser Tempel ist einerseits ein riesiger Komplex und andererseits eine Ruheoase inmitten des Großstadtdschungels. Der Tempel ist ein bedeutendes religiöses Zentrum und vereint Taoismus, Buddhismus und Konfuzianismus.

Ebenso sehenswert ist das nur etwa 30 Spazierminuten entfernte Chi Lin Nonnenkloster sowie der Nan Lin Garten.

Chin Lin Nunnery Hongkong

Abendprogramm: Symphony of Lights

Gegen 20 Uhr solltet ihr euch bei der Avenue of Stars am Victoria Harbour ein schönes Plätzchen suchen. Dann startet die Symphony of Lights. Etwa 10 Minuten lang könnt ihr die spektakuläre Aussicht auf Hongkongs Skyline genießen, der Musik lauschen und die Beleuchtung der Gebäude auf beiden Seiten des Hafens auf euch wirken lassen. Ein echtes Highlight!

Tag 3

Auch unser dritter und letzter Tag war vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten. Da unser Flug erst um 2 Uhr morgens ging, haben wir uns die letzte Übernachtung im Hotel gespart und sind stattdessen bis Mitternacht noch in Hongkong unterwegs gewesen.

Morgens sind wir zunächst zur Causeway Bay gefahren, durch den Victoria Park geschlendert, haben uns den Times Square und eine Mall angeschaut und uns in der Mall mit Leckereien versorgt (Red Bean Mochi, Sweet Potato Roll, Black Bean Brioche – you name it 😉 ). 

Times Square Hongkong

Sichuan-Nudeln bei Yu

Später haben wir bei Yu in der 4 Yiu Wa St Bowrington unglaublich leckere und scharfe Sichuan-Gerichte gegessen. Die Veggie-Platte mit marinierten Gurken, Auberginen und Pilzen, die Nudelsuppe mit Erbsenpüree sowie die Minced-Beef-Nudeln waren einfach göttlich. Wir lieben diese scharfe Küche! Achtung: Erstmal nur “leicht scharf” bestellen, denn in Hongkong geizt man nicht mit Schärfe 😉 .

Gekostet hat uns der Restaurant-Besuch bei Yu, bei dem uns immer wieder kostenlos Tee nachgeschenkt wurde, übrigens 19 Hongkong-Dollar (2 Euro!). 

Lovers Rock

Schweißtreibend war nicht nur unser Essen an dem Tag, sondern auch der darauffolgende Weg zum Lovers Rock. Denn der führte steil bergauf durch einen Dschungel und das bei 30 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

Der Fels in Penis-Form war dann eher unspektakulär. Wie heißt es doch so schön: Der Weg ist das Ziel. Heißt in diesem Fall: Dschungelfeeling inmitten einer gigantischen Stadt. 

Irgendwie hatte ich mir etwas anderes unter dem Lovers Rock vorgestellt. Es ist jedenfalls kein wirklich romantisches Plätzchen, sondern eher ein Ort, den Frauen mit Beziehungs- oder Fruchtbarkeitsproblemen aufsuchen.

 Lovers Rock

Lantau Island und Big Buddha

Gerade mal 6 Euro hat uns die MTR-Fahrt (Mass Transit Railway) von der Station Central nach Tung Chung gekostet. Der öffentliche Nahverkehr in Hongkong ist wirklich unglaublich günstig.

Ziel unserer Fahrt war Lantau Island. Wir wollten uns zum Abschluss noch den Big Buddha anschauen. Der bronzene Tian Tan Buddha ist das größte buddhistische Bauwerk in Hongkong und eine der fünf größten Buddha-Statuen in China.

Leider war das Wetter an dem Tag nicht so toll und daher haben wir keinen wirklich tollen Ausblick aus unserer Gondel gehabt. Von der MTR-Station geht es nämlich weiter mit einer Seilbahn zum Buddha. Man kann auch wandern, aber die Zeit hatten wir an unserem letzten Tag leider nicht mehr.

Während sich die 34 Meter hohe Statue am Anfang noch im Nebel versteckte, konnten wir ihn am Ende aber doch noch richtig von allen Seiten betrachten.

Ein Besuch lohnt sich allein schon wegen der Gondelfahrt. Dazu kommt der beeindruckende Buddha, das Kloster Po Lin und die tolle Aussicht. Der Wanderweg sah von der Gondel aus sehr schön aus – ich wäre ihn gerne gelaufen (zumindest eine Strecke, denn der Weg zieht sich ganz schön).

Tian Tan Buddha Hongkong
Lantau Island Hongkong

Hotel und Anreise

Übernachtet haben wir im zentral gelegenen Eco Tree Hotel (Sheung). Das Mini-Doppelzimmer ohne Frühstück, dafür aber mit Fenster hat uns ca. 100 Euro pro Nacht gekostet.

Das ist nicht gerade günstig, aber ich wollten irgendwie nicht in einem winzigen, fensterlosen Raum schlafen – obwohl wir das in Kambodscha und und Vietnam auch schon gemacht haben. Außerdem war die Lage des Hotels top und Hongkong ansonsten sehr günstig. Der öffentliche Nahverkehr kostet fast nichts und viele Sehenswürdigkeiten sind umsonst. 

Wir sind mit Emirates von Bangkok nach Hongkong geflogen, weil wir zuvor noch 1,5 Wochen in auf Koh Samui waren. Der Flug dauert ca. 2,5 Stunden. 

Heißer Tipp: Wenn ihr in Hongkong ankommt, müsst ihr erst im Flughafen ein Busticket kaufen und dann draußen auf den Bus warten. Wir sind mit dem A10 etwa eine Stunde bis ins Zentrum gefahren (für 40 Hongkong-Dollar pro Person, ca. 4,40 Euro).

Münzen Hongkong
Die Münzen sehen lustig aus in Hongkong

Zum Schluss noch ein Gedanke

Hongkong ist Deutschland in so vielen Dingen voraus. Was den öffentlichen Nahverkehr angeht zum Beispiel. Aber auch im Hinblick auf so einfache Dinge wie Umkleidekabinen bei H&M. Ich hasse es ja, diese Vorhänge 100 Mal zur Seite ziehen zu müssen, weil sie nie blickdicht abschließen. Ich fühle mich dann immer unwohl, wenn ich eine Hose anprobiere. In Hongkong gibt es einfache Haken, an denen man den Vorhang einhakt – et voila: Die Kabine ist super schnell und super einfach blickdicht verschlossen.

Solltet ihr noch Fragen zu Hongkong haben, schickt sie uns gerne über Facebook oder Instagram.

You may also like...