Sanssouci Potsdam
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Wochenend-Tipps: Potsdam, scharfe Nudeln und Festival of Lights

Gerade mal eine Stunde dauert es, um von Berlin aus in eine ganz andere Welt abzutauchen. In eine, in der die Gehwege sauber, die Häuserfassaden ebenfalls und noch dazu pastellfarben sind. Wir haben uns am Wochenende Potsdam und Babelsberg angeschaut. Während in der Babelsberger Innenstadt nichts los war und ich lediglich den Ratskeller fotografiert habe, beeindruckte uns Potsdam mit seinen wunderschönen Gebäuden, dem Holländischen Viertel, hübschen Gassen und niedlichen Cafés.

Potsdam
Pastellfarbene Fassaden und saubere Gehwege in Potsdam

Mehrwertwochen in Berlin-Brandenburg

Dank der Mehrwertwochen der VVB konnten wir sogar ohne Zusatzticket mit unseren Abokarten mit der S-Bahn bis nach Babelsberg fahren. Dort angekommen sind alle anderen Tagesausflüger (das schöne Spätsommerwetter wollten sehr viele ausnutzen) direkt weiter nach Potsdam gefahren, während wir noch eine Runde durch die Babelsberger Innenstadt spaziert sind.

Ratskeller Babelsberg
Ratskeller in Babelsberg

Als Kind war ich ein paar Mal in den Babelsberger Filmstudios, aber noch nie in der Innenstadt. Wie gesagt – bis auf den Ratskeller gibt es dort auch nicht viel zu sehen. Deswegen sind wir dann auch ziemlich schnell nach Potsdam gelaufen. Ja genau, gelaufen. Das dauert gerade mal eine halbe Stunde.

Die Nikolaikirche in Potsdam

Der Weg führt an der Freundschaftsinsel vorbei. Dort haben wir dann auch schon eine gigantische Kuppel entdeckt, die zur Nikolaikirche gehört – wie wir später ergoogelt haben.

Die evangelische Kirche St. Nikolai befindet sich am Alten Markt, sieht noch sehr neu aus, steht allerdings unter Denkmalschutz. Denn tatsächlich wurde das 77 Meter hohe Gebäude bereits um 1850 fertiggestellt. Aber im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche so schwer beschädigt, dass sie wieder aufgebaut und 1981 erneut geweiht werden musste.

30 Jahre Mauerfall – Einheits-Expo 

Direkt gegenüber der Kirche befindet sich ein weiteres beeindruckendes Gebäude: Der Landtag. Auf dem Platz davor kann man derzeit die schöne blaue Schwalbe von Schwester Agnes begutachten, die im Zuge der Einheits-Expo in einem Info-Würfel steht. Noch bis zum 4. Oktober 2020 präsentiert sich die Bundesregierung in ganz Potsdam mit verschiedenen Multimedia-Installationen. Teil der Einheits-Expo ist u.a. auch die Skulptur “Trabi auf vier Füßen” von David Cerny. Ein Besuch der Brandenburgischen Landeshauptstadt lohnt sich derzeit also besonders.

Trabi auf vier Füßen

Must do in Potsdam: Holländisches Viertel

Von der Skulptur sind wir dann immer weiter in Richtung Holländisches Viertel gelaufen (ja, wir sind sehr viel gelaufen an dem Tag – ca. 16 km allein in Babelsberg und Potsdam). Das Holländische Viertel ist wirklich zauberhaft und sehr sehenswert. Die Backsteinhäuser, die farbigen Türen, die süßen Cafés – hach… Da haben eigentlich nur die Käsekeller gefehlt. Sogar Poffertjes und holländische Eierkuchen haben wir in einem Restaurant entdeckt.

Kaffee getrunken haben wir in dem süßen Eck-Café Buena Vida Coffee Club. Es gibt dort Coldbrew Coffee und die Kuchen- und Eisauswahl (Paletas Berlin) sah auch sehr gut aus.

Apropos Holland: Basti und ich haben ganz besonders schöne Erinnerungen an unser Nachbarland, denn 2012 haben wir als ganz frisch verliebtes Paar unseren ersten gemeinsamen Städtetrip nach Amsterdam gemacht. Wir waren damals beide begeistert – von den Häusern, den hübschen Gassen und dem leckeren Essen (Cookies, Eierkuchen, Käse – all day, every day). Leider haben wir es seit dem nicht noch einmal nach Holland geschafft. Das wird sich hoffentlich bald ändern. 

Zurück nach Potsdam. Weil wir an einem Samstag in der Stadt waren, konnten wir auch über den Wochenmarkt am Nauener Tor schlendern, wo sich der Basti ein leckeres Matjes-Brötchen gegönnt und ich mir eine belgische Waffel verkniffen habe (dafür gab es kurz darauf ein Eis 🙂 ). Fisch gibt es sehr oft in der Stadt – kein Wunder, denn Potsdam ist vom Wasser umgeben.

Brandenburger Tor in Potsdam

In Potsdam gibt es übrigens auch ein Brandenburger Tor. Es wurde 1770/71 im Auftrag Friedrichs II. als Zeichen des Sieges gebaut. Deswegen ähnelt es auch einem römischen Triumphbogen. Das Besondere: Die zwei Seiten sind völlig unterschiedlich gestaltet. Architekt Carl von Gontard entwarf die Stadtseite, sein Schüler Georg Christian Unger die Feld- oder Landseite. Ich habe leider nur eine fotografiert.

Brandenburger Tor Potsdam

Sanssouci

Wer in Potsdam ist, sollte sich auf jeden Fall auch das wunderschöne Schloss Sanssouci anschauen. Friedrich der Große ließ es zwischen 1745 und 1747 auf den Weinbergterrassen als Sommerschloss bauen. Der Park bietet schöne Spazierwege und das Schloss ist einfach sehr hübsch anzuschauen. 

Dinner-Tipp: scharfe Nudeln bei Chungking in Kreuzberg

Kontrastprogramm am Abend: Nach einem weiteren Stadtbummel sind wir mit der S-Bahn wieder zurück nach Berlin gefahren. Direkt nach Kreuzberg, um genau zu sein. Das war dann direkt ein ziemlich krasser Gegensatz zum ordentlichen Potsdam (zumal wir durch Neukölln fahren mussten).

In Kreuzberg haben wir es tatsächlich geschafft, direkt einen Tisch bei Chungking Noodles zu bekommen. Das winzige Lokal steht schon lange auf meiner Food-Liste. Es ist sehr beliebt und hat sich auf scharfe Nudelgerichte spezialisiert (Stichwort: Szechuan-Pfeffer – whoop, whoop). Wir waren trotzdem etwas skeptisch – denn oft enttäuschen gehypte Restaurants. Chungking hat uns allerdings wirklich glücklich und vor allem auch satt gemacht.

Es gibt drei verschiedene Vorspeisen (wir haben die Gurken und die Greens genommen), drei Hauptgänge und ein Dessert – that’s it. Ich liebe es, wenn sich Restaurants nur auf wenige Speisen konzentrieren. Basti hat seine Nudeln mit Schweinefleisch und ich meine mit Tofu und Shitake gegessen. Wir haben sie scharf bestellt und alles hat wunderbar geschmeckt, die Schärfe war sehr angenehm. Das nächste Mal würden wir aber noch eine Schärfe-Schippe drauflegen.

Einen Platz haben wir übrigens nur so schnell bekommen, weil wir bereits um 17:45 Uhr dort waren. Chungking Noodles öffnet um 18 Uhr. Um 17:55 Uhr waren bereits alle Tische belegt. The Hype is real!

Festival of Lights in Berlin

Der perfekte Abschluss des Tages wäre das Festival of Lights gewesen, das noch bis zum 20. September in Berlin stattfindet. Weil ich aber schon am Freitag mit meiner Freundin Susi die so wunderschön beleuchteten Gebäude gesehen habe, hatte Basti wenig Lust noch einmal durch die halbe Stadt zu fahren bzw. zu laufen. Unser Schrittzähler zeigte nach dem Abendessen bereits über 22.000 Schritte an. Den Abend haben wir dann ganz gemütlich auf der heimischen Couch mit ein paar Folgen “The Blacklist” ausklingen lassen.

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