Tulum
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Mexiko: Tulum und Delfinsex im Nationalpark Sian Ka’an

Tulum ist ja der Instagram-Hotspot schlechthin. Meine Erwartungen an den Ort waren also relativ groß. Relativ groß war dann auch die Enttäuschung. Tulum hat uns so gar nicht gefallen. Dort haben wir weder hübsche Gebäude, eindrucksvolle Kirchen oder einen schönen zentralen Platz gesehen. Der Strand war allerdings traumhaft.

Unterkunft: Stadt oder Strand

Eines müsst ihr wissen, wenn ihr nach Tulum wollt: Der Strand ist sechs Kilometer von der Stadt entfernt. Entweder sucht ihr euch also eine Unterkunft direkt am Strand – das ist allerdings sauteuer. Oder ihr wohnt in der Stadt und müsst dann halt jeden Tag zum Strand fahren. Die Vorteile in der Stadt: ganz klar die riesige und günstige Essensauswahl.

Wir haben uns für die kostengünstige Stadt entschieden. Für fünf Nächte in der Posada Giana haben wir etwa 192 Euro gezahlt. Die Lage war super und die Zimmer schön groß und sauber.

Zum Frühstück sind wir immer ins Kalhua Restaurant gelaufen. Das befindet sich an der Hauptstraße Avenida Tulum und dort gibt es die allerbesten Chilaquiles Verdes. Für zwei Portionen Chilaquiles Verdes (ein Mal mit Ei und ein Mal mit Hühnchen), Kaffee und einen großen frischen Saft haben wir etwa zehn Euro gezahlt. Die Portionen ist so groß, dass ihr bis zum Abend satt seid. Ein weiterer Pluspunkt: Im Restaurant werdet ihr fast ausschließlich Einheimische sehen – was ja immer ein gutes Zeichen ist.

Fortbewegung in Tulum

An unserem ersten Tag sind wir erstmal mit einem Colectivo zu den Ruinen gefahren. Das kostet 20 Pesos pro Person, der Eintritt zu den Ruinen 70 Pesos pro Person. Ich würde euch allerdings empfehlen, gleich Fahrräder auszuleihen. So seid ihr viel flexibler. Von den Ruinen aus sind wir zum Strand El Paraiso gelaufen. Auf dem Heimweg wollten wir dann ein Colectivo anhalten – aber es kam keins. Wir hatten Hunger und Durst und mussten die ganzen sechs Kilometer zurück laufen. Na gut, wir hätten uns natürlich für 100 Pesos ein Taxi nehmen können – aber dazu waren wir wieder mal zu geizig.

Am nächsten Tag haben wir uns also Fahrräder ausgeliehen (100 Pesos pro Tag) und konnten so ganz entspannt zum Strand und wieder zurück radeln. Obwohl ganz entspannt auch nicht richtig ist – Basti hat eine Art Rennen daraus gemacht, sodass ich komplett durchgeschwitzt war, als wir am Strand ankamen. Ich habe es trotzdem geliebt. Für mich gibt es fast nichts Schöneres, als mit dem Fahrrad zum Strand zu fahren, den Tag am Meer zu genießen, ein Buch unter einer Palme zu lesen und die Wellen im Hintergrund rauschen zu hörend. Ich liebe, liebe, liebe es.

Tulum
Strandliegen-Preise

Die Liegen-Preise am El Paraiso-Strand sind übrigens gestaffelt. Die ganz vorne kosten 400 Pesos am Tag (ca. 18 Euro), ein (minimales) Stück weiter hinten dann nur noch 250 Pesos und für die Matratzen dahinter müsst ihr nur noch 200 Pesos am Tag zahlen. Verrückt, oder? Toiletten, Duschen und Parkplatz sind inklusive. Essen und Getränke gibt es natürlich auch. Sehr empfehlen kann ich den Paloma. Das ist ein sehr leckeres Getränk, das aus Tequila, Limettensaft und Grapefruit-Soda besteht.

Tulum war der perfekte Urlaubsabschluss für uns. Wir hätten uns theoretisch auch jeden Tag etwas anderes anschauen können (Cenoten zum Beispiel), aber wir wollten ein paar ganz entspannte letzte Tage in Mexiko genießen.

Die Maya-Ruinen

Angeschaut haben wir uns natürlich die Maya-Ruinen. Die sind so wunderschön gelegen, dass ich sie euch sehr ans Herz lege. Der Ausblick aufs Meer ist einfach atemberaubend. Was ihr dort auch sehen werdet: Neben vielen Leguanen treiben sich auf dem Gelände putzige Nasenbären herum. Die kannten wir schon aus Brasilien. Dort haben sie an den Iguazú-Wasserfällen alle Essensvorräte geplündert, an die sie herankommen konnten.

Zusätzlich teilt ihr euch das Gelände mit sehr vielen Touris. Tulum ist an sich einfach mega touristisch. Das war auch ein Grund, warum die Stadt nicht gerade unser liebster Ort in Mexiko war. Wenn ihr aber gleich morgens zu den Ruinen geht, seid ihr noch vor dem großen Ansturm auf dem Gelände – und mittags vor dem großen Ansturm am Strand.

Wildlife im Nationalpark Sian Ka’an

Wenn ihr der ganzen Meute mal für einen Tag entkommen wollt, empfehlen wir euch die Ganztagestour zum Sian Ka’an Nationalpark. Die Tour ist mit 5200 Pesos (ca. 240 Euro) zwar teuer, aber sie lohnt sich. Ja, wir haben dort tatsächlich wilde Delfine beim Sex beobachten können. Aber dazu gleich mehr.

Der Weg zum Nationalpark ist ziemlich beschwerlich. Von Tulum aus geht es in einem Truck einen extrem holprigen Weg zwei Stunden lang in Richtung Nationalpark. Der führt am Strand entlang – und ihr seht die ganzen hippen Cafés, Restaurants, teuren Hotels und Pablo Escobars Villa.

Heftig durchgeschüttelt kamen wir dann irgendwann an den Booten an. Unsere Gruppe wurde aufgeteilt auf mehrere kleine Boote. Und dann ging es auch schon los. Wir konnten wunderschöne pinke Vögel beobachten und dann war es endlich soweit: Delfine in Sicht! Wir hatten Glück und konnten sehr lange eine größere Gruppe beobachten.

Sian Kaan

Sorry, no picture

Bilder habe ich wieder einmal keine davon, denn in solchen besonderen Momenten will ich weder mein Handy, noch die Kamera vor der Nase haben. Ich will die Tiere mit meinen eigenen Augen sehen und beobachten. Diesen ganz besonderen Moment genießen und bewusst wahrnehmen. Basti und ich waren die einzigen, die keine Fotos gemacht haben. Alle anderen hatten permanent (!) ihre Handys vor den Augen. Für sowas habe ich ja kein Verständnis – aber das muss jeder für sich entscheiden.

Jedenfalls kam ein Delfin so nah, dass er mich mit seiner Schwanzflosse nassspritzen konnte. Und danach haben wir sehr lange drei (!!!) Delfine beobachtet, die miteinander Sex hatten. Wir haben den riesigen pinken Delfinpenis gesehen :). Ein unvergessliches Erlebnis würde ich sagen. Zuvor hatten uns die Bootsmänner noch erzählt, dass Delfine sehr glückliche Tiere sind, weil sie so oft Sex haben.

Weiter ging es dann mit der Schildkrötenbeobachtung. Auch das fande ich sehr faszinierend. Die Tiere sind viel scheuer als Delfine und tauchen daher nur sehr kurz auf, um Luft zu holen. Weil das Wasser aber extrem klar war, konnten wir sie auch unter Wasser beobachten.

Später haben wir dann noch einen Stop in Strandnähe gemacht. Dort konnten wir baden und Margaritas im Wasser trinken. Dafür hat unser Guide Zitronenlimos einfach mit Tequila aufgefüllt 🙂 . Lecker war‘s 🙂 .

Nächster Programmpunkt: schnorcheln. Wir hatten wieder Glück. Ein großer Rochen zeigte sich. Hier hatte ich nur wieder mein Schnorchel-Brillen-Problem. Ihr erinnert euch vielleicht an meine Chiara-Ohoven-Lippe auf den Philippinen? Obwohl ich in Mexiko nur die Luft angehalten und die Brille ständig hochgehoben habe, war meine Oberlippe wieder einmal leicht angeschwollen. Irgendetwas mach ich falsch.

Falsche Versprechungen

Nach dem Schnorcheln ging es zum Mittagessen in ein kleines Dorf. Danach wollten wir noch Krokodile beobachten, aber wir waren zu spät dran und die Tiere schon wieder weg. Bei der Buchung hieß es, dass wir auch Manatees sehen würden. Aber das war wohl nicht mit unserem Guide abgesprochen, denn der meinte auf unsere Nachfrage hin, dass sie die Tiere niemals aufsuchen. Sie seien extrem geschützt. Das finden wir ja völlig in Ordnung, aber dass wir bei der Buchung von so einer teuren Tour angelogen werden, geht natürlich gar nicht.

Ihr kennt mich. Ich kann so etwas nicht auf mir sitzen lassen. Am nächsten Tag haben wir den Typ in der Agentur darauf angesprochen und ihn gefragt, warum er seine Kunden anlügt. Das ist schließlich total unnötig. Die Tour ist ja auch ohne Manatees sehr beeindruckend. Der hat sich dann entschuldigt und dem Guide die Schuld in die Schuhe geschoben – und uns am Ende sogar noch eine Flasche Tequila geschenkt.

Alles in allem war die Organisation der Tour ziemlich chaotisch. Aber das, was wir gesehen haben, war sehr beeindruckend und wunderschön. Und deswegen empfehlen wir sie euch.

Tacos und Margaritas: Restaurant-Empfehlung

Zum Schluss: Ihr wollt den Tag mit günstigen und leckeren Margaritas ausklingen lassen? Dann geht in die Cerveceria Chapultepec. Dort kostet (fast) alles nur 21 Pesos! Ja genau, einen Euro. Zuvor solltet ihr euch im Antojitos La Chiapaneca (ebenfalls an der Avenida Tulum) stärken. Der kleine Laden ist bei Mexikanern und Touris extrem beliebt. Es gibt Tacos und andere Leckereien zu fairen Preisen.

Von Tulum aus sind wir dann direkt am Abreisetag mit einem Ado-Bus nach Cancun gefahren. Und dann ging es auch schon wieder zurück nach Hause. Diesmal waren wir allerdings besser vorbereitet und haben uns Flugzeugsnacks besorgt: eine große Avocado und Mais-Cracker und eine Banane. So konnte ich das miese Condor-Essen weglassen ohne hungern zu müssen.

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