Pizza Napoli
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Pizza in Neapel: Unsere Favoriten

Seit ich in Berlin neapolitanische Pizza für mich entdeckt habe, möchte ich eigentlich keine andere Pizza mehr essen. Auch in Leipzig ist meine erste Wahl bei Pizza immer die von 60 Seconds to Napoli. Ich liebe neapolitanische Pizza einfach – den fluffigen, teigigen Rand, den dünnen Boden, die hochwertige Tomatensoße. 

Bis wir also in Neapel ankamen, habe ich mich beim Essen an Pasta und Schiacciata-Sandwiches gehalten. Und dann war es endlich soweit: Wir kamen am Spätnachmittag in unserem Hotel in Neapel an, das etwas außerhalb vom Stadtzentrum lag. Das Hotel Fiorentina Napoli können wir sehr empfehlen. Die Zimmer sind super, das Personal sehr freundlich, es gibt eine Tiefgarage im Innenhof (unser Auto stand also sicher) und die Bus-Anbindung ins Stadtzentrum ist relativ gut. Wenn ich relativ schreibe, dann nur, weil es in Neapel keine Busfahrpläne gibt. Es fahren zwei Busse fast direkt vom Hotel in die Stadt. Aber man muss einfach eine unbestimmte Wartezeit einkalkulieren – teilweise bis zu einer halben/dreiviertel Stunde.

Ostersonntag in Neapel – I need my pizza

Die Alternative: Mit dem Auto in die Stadt fahren. Das haben wir an unserem ersten Abend gemacht, weil Ostersonntag war und alle Restaurants in unserer Umgebung geschlossen hatten. Nach einigem Suchen und Rumgerenne nahmen wir dann doch die eigentlich kurze Autofahrt ins Zentrum in Kauf. Wäre da nicht der Verkehr in Neapel. Und so fuhren wir mit dem Auto … direkt ins Chaos. Nie wieder würden wir das machen. Wie gesagt, uns liegt etwas an unserem Auto und wir haben ganz schön geschwitzt, bis es wieder sicher in der Hotel-Garage stand. 

Auch in der Stadt waren die meisten Pizzerien geschlossen. Die Pizzeria OWAP hatte geöffnet, aber vor der Tür warteten bereits viele hungrige Menschen auf einen Platz. Wir bestellten also zwei Takeway-Pizzen. Beide waren sehr gut, nur leider nicht mehr warm, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder im Hotel ankamen. Deshalb ist es schwer, sie mit all den anderen, super frischen/direkt aus dem 400-Grad-Ofen Pizzen zu vergleichen und daher gehören sie auch nicht zu unseren Top 3 in Neapel. Zeigen möchte ich euch meine Marinara trotzdem. Basti war zu hungrig für ein Bild seiner Pizza. 🙂

Pizza Marinara Neapel

Chaos und Beinahe-Tränen bei A’ Quartrian’ Pizzeria

Auch am nächsten Tag war es nicht einfach, eine Pizza zu bekommen. Aber nicht, weil die Restaurants geschlossen hatten. Sondern, weil am Ostermontag gefühlt ganz Italien in Neapel war. Die Stadt war so dermaßen vollgestopft mit Menschen, dass es fast unmöglich war, zur Mittagszeit irgendwo einen Platz zu bekommen.

Nach mehreren Versuchen landeten wir inmitten der engen Gassen Neapels vor A’ Quartrian’ Pizzeria. Das Restaurant hat einen süßen kleinen Innen-Sitzbereich, der natürlich voll war. Es gab auch Plätze draußen – alle besetzt. Die Warteschlange für Takeaway-Pizzen war: lang. Und da wir bereits eine 3-stündige Stadtführung hinter uns hatten plus die Suche nach einer Pizzeria, wollte ich auch einfach mal sitzen und gemütlich essen. Zu A’ Quartrian’ Pizzeria gehört auch ein Stand, an dem eine Mitarbeiterin Pizzen frisch frittierte. Auch da war extrem viel los. Ja genau, frittierte Pizza ist ein Ding in Neapel. Sollte auch jeder mal probieren. Ist wirklich lecker. 

Die Mitarbeiter des Restaurants hatten natürlich keinen wirklichen Durchblick in diesem Chaos an wartenden Menschen, vorbeilaufenden Menschen und schauenden Menschen. Und so rauschten sie zwar ständig an uns vorbei – teils beladen mit Pizzen, teils Bestellungen aufnehmend – aber es war fast unmöglich, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen oder ein System zu erkennen. Keiner der Mitarbeiter blieb auch nur eine Sekunde stehen und so schnappte ich mir irgendwann einen jungen Mann im Vorbeirennen und machte ihm verständlich, dass wir gerne einen Platz hätten. Er meinte dann nur, wir müssen warten und verschwand. Es gab aber weder eine Liste noch eine erkennbare Warteschlange, eben weil alles voller Menschen war. 

Dazu kam: Ich hatte am Morgen, gegen 8 Uhr, im Hotel nur ein Brot mit einer Banane gegessen, Basti noch gar nichts. Mittlerweile war es 14 Uhr. Unser Hunger war groß. Und wenn ich zu lange nichts zu Essen bekomme und dann noch dermaßen chaotische Zustände herrschen, dann kann mich so eine Situation schonmal zum Weinen bringen. Während ich also versuchte, meine aufsteigende Verzweiflung zu bekämpfen, schnappte ich mir besagten jungen Kellner, Gianni, noch einmal. Der bot uns dann einen Aperol Spritz an, den Basti auf nüchternen Magen trank und ich dankend ablehnte. Und verschwand danach wieder.

Irgendwann wurde ein Tisch frei, an den wir uns dann einfach setzten. Zu uns gesellten sich eine italienische Mama mit Sohn. Besagter Kellner, Gianni, kam irgendwann zu uns, fing an, unsere Bestellungen aufzunehmen, nur um mittendrin von der Kollegin abberufen zu werden. So ging das ständig: Gianni hier, Gianni da. Der arme Kerl konnte nichts zu Ende machen und musste ständig irgendwo anders hin. Und so verschwand er ständig wieder. Ich war inzwischen nur noch damit beschäftigt, die Fassung zu wahren und nicht loszuheulen. Habe ich erwähnt, dass ich zu der Zeit im 7. Monat schwanger war?

Im Pizza-Himmel

Um’s kurz zu machen: Irgendwann kam Gianni zurück, nahm die Bestellungen auf und tatsächlich brachte er dann auch irgendwann unsere Pizzen. Und die Welt war wieder schön. Denn: Oh. Mein. Gott. Waren die lecker!! Meine Siciliana war mit Provolone, Melanzane (Aubergine) und Tomatensoße. Basti entshied sich für die klassische Margherita. Dazu haben wir eine Cola für Basti bestellt und dann muss man in Italien immer noch Coperto bezahlen (meist 1 bis 2 Euro pro Person) , sobald man am Tisch sitzt. Insgesamt hat uns dieses Festmahl 17 Euro gekostet! Wahnsinn, oder?

Marianara 2.0 in der Pizzeria Lombardi a Santa Chiara 

Was ist besser, als eine fantastische Pizza am Tag? Natürlich zwei! 🙂 Und so kam es, dass wir am Abend wieder vor einer Pizzeria standen. Da wir zu früh dran waren (18:30 Uhr), standen wir als erste vor den Türen des Restaurants Lombardi a Santa Chiara, als es um 19 Uhr öffnete. Ganz ohne Chaos und Beinahe-Tränen bekamen wir unseren Tisch, bestellten Wasser und Wein und natürlich unsere Pizzen. Für mich gab es eine Marinara 2.0 mit gelben Tomaten und Schafskäse-Flakes. Schon nach dem ersten Biss war klar, dass diese Pizza in meine Top 3 kommt. Der Rand war besonders fluffig und die Tomaten einfach so aromatisch! Bastis Pizza war mit Sardellen und Mozzarella belegt. Er fand sie auch extrem gut, zählt sie aber nicht zu seinen Top 3. Gekostet hat uns dieses Abendessen in dem echt süßen Restaurant gerade mal 27 Euro!

Das komplette Pizza-Menü in der L’Antica Pizzeria Da Michele

Die Pizzeria Da Michele gibt es seit 1870 – sie ist damit eine der ältesten Pizzerien Neapels. Sie ist außerdem bekannt aus dem Film “Eat, Pray, Love”. Ihr könnt es euch also denken: Ohne Wartezeit geht da gar nichts. Wir hatten allerdings Glück und mussten “nur” etwa eine Stunde auf unseren Tisch warten. Draußen schien die Sonne und da war das halb so schlimm. Was ich an dieser Pizzeria liebe: Es gibt genau 3 Pizzen zur Auswahl: Marinara, Margherita und Cosacca (mit Pecorino-Käse). Wir entschieden uns daher für eine Marinara und Margherita (halb/halb) und die Cosacca. Tja, was soll ich sagen: Auch diese Pizzen waren ein absoluter Traum. So lecker! Und so günstig! 5,50 Euro hat die Pizza Marita (halb/halb) gekostet und 5,50 Euro die Cosacca.

Gefaltete Pizza Margherita auf die Hand 

Preislich toppen kann das nur noch ein weiterer Top-Favorit von Basti: Die gefaltete To-Go-Margherita aus der “Pizzastraße” für 2,50 Euro!! Jep, eine ganze Pizza, praktisch zusammengefaltet, sodass man sie ganz easy unterwegs essen kann. Spätestens jetzt solltet ihr euren Neapel-Trip planen. Diese Stadt ist nicht nur extrem sehenswert, sondern bietet einfach die besten Pizzen der Welt!

Pizza to o Neapel

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