Im Dezember und Januar kann es in Singapur hin und wieder mal sehr nass werden. Wir hielten das zunächst nur für ein Gerücht, denn anfangs war es einfach nur gewohnt heiß in der Stadt. Und extrem schwül. Man kann es uns also nicht wirklich verdenken, dass wir die ersten Tage fast ausschließlich in unserer herrlich kühlen Wohnung (dank Klimaanlagen) verbracht haben.
Ausflug nach Pulau Ubin
Irgendwann überwog dann das schlechte Gewissen bei mir und ich fand, es war an der Zeit, unseren ersten Ausflug (leider ohne Mr Pies) anzutreten. Das Ziel war die Insel Pulau Ubin.
Von dem Stadtteil Geylang aus (ein sehr schönes Gebiet zusammen mit Katong) haben wir den Bus bis nach Changi Village genommen (ca. 50 Minuten Fahrt, 1,70 Singapur-Dollar pro Person). Von Changi Village aus ist es dann nur noch eine kurze Bootsfahrt bis nach Pulau Ubin (3 Singapur-Dollar pro Person).
Mit dem Rad zum “Berlin Heiligtum”
Auf der Insel angekommen haben wir uns ein Rad ausgeliehen (6 Singapur-Dollar pro Person) und in den nächsten Stunden dank der heiß-feuchten Luft ordentlich geschwitzt. Gesehen haben wir u.a. das „Berlin Heiligtum“, einen Mangrovenwald und Wildschweine aus nächster Nähe.
Und wir haben etwas gesehen, dass man in ganz Singapur nirgends findet: streunende Hunde. Singapur ist keine hundefreundliche Stadt. Die meisten Menschen haben Angst vor Hunden. Ja, sogar vor Mr Pies. Kinder und Erwachsene sind vor ihm weggelaufen. Zur Erinnerung: Das ist Mr Pies.
Hunde dürfen nicht in Busse, nicht in die MRT, nicht in die meisten Restaurants und nicht einmal in alle Taxis. Wir mussten stets aufpassen, dass Mr Pies nicht zu nah an andere Menschen kommt, denn diese könnten dann unter Umständen böse Schimpftiraden von sich geben. Eine komische Stadt. Ich schweife ab.
Zurück zu unserem Ausflug: Kurz nachdem wir den Mangrovenwald (Wald!) betreten hatten, ging es dann los. Es regnete. Und wie. Und wie lange. Während eines Unwetters sollte man sich ja nicht unbedingt in einem Waldgebiet aufhalten. Aber da waren wir nun. Wieder einmal. Mitten im Dschungel von Pulau Ubin während es schüttete, donnerte und blitze.
Wir mussten uns für ca. 1 Stunde unterstellen – mit vielen anderen Asiaten, die auf solche Situationen weitaus besser vorbereitet sind. Denn Asiaten haben irgendwie immer Snacks dabei. Wir mussten also den anderen beim picknicken zuschauen (ja, Decken hatten die auch dabei), während es regnete und wir selber Hunger hatten.
So einen Regen hätten wir uns in der Stadt gewünscht. Aber da tröpfelte es meist nur – und danach war es dann noch schwüler.
Die gruselige Haw Par Villa der Tiger-Balm-Erfinder
Sehr heiß war es auch bei unserem Besuch der Haw Par Villa (dort hält direkt die MRT). Ein absoluter Geheimtipp, der auch noch kostenlos ist! Die Haw Par Villa ist ein Park, in dem chinesische Sagen und die 10 Höllentore sehr bildhaft dargestellt sind. Auftraggeber war der Burmese Aw Boon Haw. Er und sein Bruder Aw Boon Par haben auch den weltbekannten Tiger Balm auf den Markt gebracht.
Die Höllentore beschreiben, welche Strafen man für seine Vergehen auf der Erde erhält. Wer also seinen Eltern Ärger macht oder bei Tests betrügt, dem werden die Organe herausgerissen. Und wer anderen zu seinem Vorteil schadet, dessen Körper wird zerstückelt.
Am 10. Tor bekommen die Gefangenen übrigens magischen Tee. Nachdem sie diesen getrunken haben, vergessen sie ihr bisheriges Leben. Danach werden sie wiedergeboren – entweder als Mensch oder Tier – und haben ein schönes oder eben nicht so schönes Leben. Es gibt also eine Art Happy End.
Und dann gibt es da noch Skulpturen wie diese hier in dem Park. Die Botschaft: Man soll sich um die älteren Menschen kümmern.
So das war auch schon zu Singapur. Falls ihr noch irgendwelche Fragen zu der Stadt haben solltet – immer her damit. Ansonsten geht es dann ab dem nächsten Beitrag mit Myanmar weiter.
Silvester-Tipp für Singapur
Einen letzten Tipp haben wir noch: Wer an Silvester die Menschenmassen in der Innenstadt meiden, sich aber trotzdem das Feuerwerk ansehen möchte, sollte sich einen Platz in den Gardens by the Bay East suchen. Von dort aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Skyline und das Feuerwerk. Noch dazu war der Weg von der MRT-Station Stadium zum Park (knapp 2 Kilometer) wunderschön, denn er ist sehr schön angelegt und führt am Fluss entlang.