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Wie wir in Dieng viel Geld gespart haben

Mit „Seid ihr im Schwarzwald?“ kommentierten unsere Freunde dieses Foto.

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Nein, wir sind nicht wieder heimlich nach Deutschland zurückgekehrt. Dieses Foto haben wir in Dieng aufgenommen. Das Plateau liegt im Hochland und ist eine sehr angenehme Abwechslung zu den heißen Städten Javas. Was nicht heißt, dass es dort wirklich kühl war (auch wenn die Einheimischen dort mit Jacken und Mützen herumlaufen).

Eigentlich wollten wir bereits vor Yogyakarta zum Dieng Plateau, da die Anreise aber etwas umständlich ist, haben wir eine „Tour“ von unserem Hostel, dem Losmen Setia Kawan, gebucht. Für 300.000 Rupiah pro Person (20 Euro) hat uns ein Fahrer hin- und zurückgebracht (eine Strecke dauert ca. vier Stunden). Kurz vor dem Ziel hat er uns sogar noch Wasser und super leckere Erdnussbutter-Kekse gekauft – wohl um unser Vertrauen zu gewinnen, wie sich später herausstellte…

Kurze Erklärung: In Dieng gibt es vier „Attraktionen“ – den türkisfarbenen See, die Tempel, die Aussichtsplattform und die dampfenden Erdspalten und Schlammpfützen im Vulkankrater.

Am Eingang zum See angekommen, wollte uns unser Fahrer nun weismachen, dass jede Attraktion 150.000 Rupiah Eintritt kostet, er aber einen Guide engagieren könne, für den wir nur 150.000 Rp pro Person zahlen müssten. Mit ihm würden wir dann zu jeder Attraktion FAHREN. Da wir kurz leicht überfordert waren mit der Situation (wir wollten eigentlich nur aussteigen und loswandern – auf das WANDERN hatten wir uns nämlich gefreut) haben wir ihn den Guide holen lassen. Kurz darauf stieg ein Mann in unser Auto, der kein Englisch konnte und wir fuhren zu der Aussichtsplattform. Dort angekommen wollte der Mann sein Geld haben (unser Fahrer spielte den Dolmetscher). Wir erwachten aus unserer Starre und wiesen unseren Fahrer darauf hin, dass unser Guide ja gar kein Englisch könne und wir das Plateau gern zu Fuß erkunden würden, statt nur mit dem Auto herumzufahren.

Nach einigem Hin und Her ließen wir uns zum Eingang zurückfahren und erkundigten uns dort nach dem Preis. 150.000 Rupiah pro Person, um einen See anzugucken? Das war uns zu viel und wir fingen an, am Ticketschalter zu diskutieren. Währenddessen kamen zwei Indonesier vorbei und kauften sich Tickets für den See – für 2.500 Rupiah pro Person!

Wir sind es ja gewohnt, als Ausländer mehr zu zahlen und haben auch kein Problem damit – solange das Verhältnis stimmt. Und hier stimmte es eindeutig nicht. Wir boten dem Ticketverkäufer 30.000 Rp für zwei Tickets, dann 50.000 und zum Schluss sogar 100.000. Doch der grinste nur und wollte weiterhin 300.000 Rp.

Am Ende bezahlten wir nicht und gingen weiter zu den Tempeln. Der Eintritt kostete 10.000 Rp pro Person (und nicht 150.000 Rp). Bei den Tempeln trafen wir wieder auf viele Kinder, die unbedingt ein Foto mit uns machen wollten. Auch eine ungewöhnliche Entdeckung haben wir bei den Tempeln gemacht – da lagen doch tatsächlich Teletubbies im Gras herum! Verrückt!

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Nach den Tempeln ging es zu den dampfenden – und wegens des Schwefels nach faulen Eiern stinkenden – Erdspalten. Dort wollte man uns 50.000 Rp abknöpfen. Als Basti gerade bezahlt hatte und wir schon weitergehen wollten, fiel mir ein, dass im Reiseführer irgendetwas von 2 Attraktionen für 1 Ticket stand. Wir blieben also stehen und drehten uns nochmal zum Ticketschalter um. Dann zeigten wir das Eintrittsticket von den Tempeln vor und – siehe da – wir haben die 50.000 Rp zurückbekommen und mussten gar nichts bezahlen (von wegen 150.000 Rp pro Attraktion!).

Wir konnten uns auf dem Gelände übrigens frei bewegen und direkt zu den Spalten laufen. Es ist schon beeindruckend, so etwas zu sehen. Da kommt einfach hier und da heißes Wasser aus dem Boden, blubbert und dampft vor sich hin.

Viele Besucher hatten übrigens einen Mundschutz auf (der auch vor Ort verkauft wird), aber wenn man sich nicht direkt in die übel riechende Schwefel-Wolke stellt, braucht man den eigentlich nicht. Wir hatten jedenfalls keinen – und bis jetzt sind auch keine Folgeschäden aufgetreten 😉 .

Zum Glück überträgt das Bild den Schwefelgeruch nicht ;)
Zum Glück überträgt das Bild den Schwefelgeruch nicht 😉

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Zum Schluss haben wir noch den steilen Anstieg zur Aussichtsplattform auf uns genommen. Für 10.000 Rp pro Person hatten wir schließlich einen super Ausblick auf die gesamte Landschaft UND den türkisfarbenen See.

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Alles in allem haben wir 40.000 Rp bezahlt, konnten endlich mal wieder bei frischer Hochland-Luft wandern und haben dabei eine Menge Geld gespart.

Unserem Fahrer haben wir das auch erzählt. Ich fande es nämlich eine ziemliche Frechheit, dass ein Mann, den wir bezahlen, uns an solche Betrüger weiterreicht. Von ihm hätte ich erwartet, dass er uns den Tipp mit der Aussichtsplattform gibt und uns hilft Geld zu sparen.

Der Mann hatte auf dem Rückweg übrigens ein ziemlich schlechtes Gewissen. Er wurde nämlich plötzlich sehr gesprächig, versorgte uns mit interessanten Infos über die Region und hielt sogar an, um uns eine Frucht zu zeigen und ein Fruchtkompott zu kaufen. Und er hielt nochmal an, damit wir Fotos machen konnten.

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Was lernen wir also wieder mal: Immer alles selber nachgucken und möglichst auf eigene Faust unternehmen!

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