Das Highlight unseres 3-wöchigen Italien-Roadtrips war ganz klar: Das Essen. 3 Wochen Bruschetta, Pasta, Pizza, Croissants (ja, genau: unglaublich gute Croissants) und Schiacciata-Sandwiches. Heute stelle ich euch unsere Top 3 Pasta-Gerichte vor: Meine vegetarischen Top 3 und Bastis Top 3 Gerichte mit Fleisch oder Fisch.
Best friend: Google Maps
Wie gehen wir bei der Restaurantauswahl vor? Google Maps ist hier ganz klar unser bester Freund. Basti filtert immer nach dem einen €-Zeichen (günstig) und Bewertungen von mindestens 4 Sternen. Manchmal finde ich es schade, dass wir uns nur noch nach den Google-Bewertungen richten und nicht mehr spontan irgendwo reingehen, weil es einfach schön und gemütlich aussieht. Das haben wir zwar auch ein paar Mal gemacht, aber dann trotzdem immer noch schnell die Google-Bewertungen gecheckt, bevor wir wirklich reingegangen sind.
Wir lieben gutes Essen einfach und ich hasse es, von Restaurantbesuchen enttäuscht zu werden. Schließlich ist es ja immer noch etwas Besonderes, Essen zu gehen. Für mich zumindest. Ich freue mich immer sehr darauf, habe natürlich auch gewisse Erwartungen und zahle ja auch (meist nicht wenig) Geld dafür.
Apropos Geld. Das Essen in Italien war wirklich günstig (und so viel besser!) im Vergleich zu Deutschland. Auch die Getränke waren viel günstiger. Für einen halben Liter Wasser aus einer Glasflasche im Restaurant haben wir eigentlich nie mehr als 2 Euro bezahlt. Kostenloses Leitungswasser haben wir während des gesamten Urlaubs nur ein oder zwei Mal bekommen. Das verstehe ich ja nach wie vor nicht und liebe es so sehr in den USA. Dort sitzt man kaum am Platz und hat schon zwei riesige Gläser mit Wasser dastehen und meistens auch Kleinigkeiten zum Naschen (zum Beispiel Tortilla-Chips mit Dips in Texas).
Bei Florenz: Tagliatelle mit Trüffeln und Pilzen
Aber zurück zum Thema: Unsere liebsten Pasta-Gerichte in Italien. Los geht es mit meinen vegetarischen Top 3.
Unser erster Stop in Italien war Florenz. Eine Stadt, die schon ewig auf meiner Reise-Liste stand. Weil wir mit unserem eigenen, neuen Auto in Italien unterwegs waren, haben wir immer versucht, möglichst außerhalb der Städte zu parken, um uns nicht durch die engen Gassen quetschen zu müssen. Denn aus denen machen die Italiener auch gerne mal eine 3-spurige Straße. If you know, you know. Daher haben wir in der Nähe von Florenz auf dem Campingsplatz hu Firenze übernachtet. Etwa 10 Spazierminuten vom Campingplatz entfernt, findet ihr die Pizzeria David 2 in der Via Aretina, 445.
Bestellt haben wir neben Wasser, Rotwein und Bruschetta eine Pizza 4 Jahreszeiten für Basti und Tagliatelle mit Pilzen und Trüffeln für mich. Ich hatte kurz Angst, eine Pilz-Sahnesoße zu bekommen, so wie das wahrscheinlich in Deutschland der Fall gewesen wäre. Aber nein, ich habe einfach die beste Pilz-Trüffel-Pasta EVER gegessen. Es war so unglaublich lecker! Bastis Pizza hingegen war ok, aber kein Highlight.
Nach Florenz haben wir übrigens in der Nähe von Siena auf dem Campingplatz Siena Camping übernachtet und abends im Campingplatz-Restaurant gegessen. Wieder haben wir uns für Bruschetta, eine Pizza und die Tagliatelle mit Pilzen und Trüffeln entschieden. Dort hingegen hat Basti die eindeutig bessere Wahl getroffen. Die Pizza war ein Traum, meine Pasta hingegen nicht so gut. Auch vom Bruschetta war ich enttäuscht.
Pienza (Toskana): Pappardelle Cacio e Pepe mit Trüffeln
Nachdem wir uns ein paar Tage lang Florenz und Siena (hier reicht eigentlich ein Tag) angeschaut hatten, haben wir die Toskana erkundet und sind durch mehrere kleine, zauberhafte Orte geschlendert. In Pienza haben wir dann an einem wunderschönen kleinen Platz Mittag gegessen, der von riesigen, wunderschönen Tulpen umringt war. Ich hatte die Trattoria Latte di Luna zufällig entdeckt beim Blick auf Google Maps.
Insgesamt war es ja im April 2023 eher sehr kalt in Italien, oder zumindest viel kälter, als wir gedacht hätten. Daher habe ich dieses Mittagessen auf diesem hübschen Sonnenplatz besonders genossen.
Auch hier haben wir wieder Wasser, Rotwein und Bruschetta aglio e olio (so simpel und so lecker) bestellt. Für mich gab es dann Pappardelle Cacio e Pepe mit Trüffeln und für Basti Pici mit Ragu. Danach haben wir uns noch 2 Espressi gegönnt. Für all das haben wir gerade mal 44 Euro bezahlt!
Cacio e Pepe ist unsere Entdeckung in diesem Jahr. So ein einfaches Gericht. Ihr braucht nur 3 Zutaten: Pasta, Pecorino und Pfeffer. Na gut, und natürlich noch Nudelwasser und Salz 😉 . In Pienza hat die Trattoria Latte di Luna das Ganze noch mit Trüffeln verfeinert. Oh. Mein. Gott. War das lecker!!
Venedig: Mit Käse gefüllte Ravioli, Kürbispüree mit Trüffel
Unser vorletzter Stop in Italien war Bologna. Von dort aus sind wir mit dem Zug nach Venedig gefahren. Das dauert etwa 2 Stunden und kostet gerade mal 28 Euro für 2 Personen. Eigentlich wollte ich gar nicht Essen gehen in Venedig, weil die Stadt ja einfach sehr touristisch ist und daher viele Restaurants überteuert sind. Aber der Hunger war dann doch zu groß, weshalb Basti uns in die Osteria a la Campana führte. Schöne Aussichten auf Venedigs Sehenswürdigkeiten gab es in dem eher nach Hafenkneipe anmutenden Innenraum nicht, dafür aber unfassbar leckere Pasta.
Im Restaurant saßen nur italienische Arbeiter, neben uns sogar ein Gondoliere, die ihr Mittag aßen. Immer ein gutes Zeichen, wenn nur Einheimische im Lokal sitzen. 🙂 Ich entschied mich für die mit Käse gefüllten Ravioli mit hausgemachtem Kürbispüree und Trüffelaroma. Basti bestellte Bigoi mit Anchovi-Salsa. Bigoi oder Bigoli ist eine italienische Pastasorte aus der Region Venetien, die von Hand gerollt werden und wie dicke, geriffelte Spaghetti aussehen. Dazu gab es einen Brotkorb, Wasser, Hauswein und 2 Espressi. Insgesamt haben wir 45 Euro bezahlt. Und was soll ich sagen: Diese riesigen Ravioli waren ein Gedicht. Ein absoluter Traum. Leider wird das Bild diesem Gericht nicht ansatzweise gerecht (schlechtes Licht, blöde Tellerfarbe).
Gefüllt waren die Ravioli mit einem würzigen Käse, der nach dem Aufschneiden langsam aus dem Inneren herausfloss. Dazu das Kürbispüree und die Trüffel. Ein Traum!
Erstmals wieder Käse in Italien
Kurz zum Abschluss meiner Top 3: Ich habe in Italien wieder ab und zu Käse gegessen. Das erste Mal seit einer wirklich langen Zeit. Aber ich finde einfach, dass Käse dort zur Kultur gehört und ich darauf nicht verzichten wollte. Sonst hätte ich zwei dieser fantastischen Pasta-Gerichte gar nicht essen können. Und das wäre wirklich absolut dämlich gewesen. Ich ernähre mich weiterhin vegetarisch und zu einem großen Teil auch vegan, möchte mir aber vor allem beim Reisen nichts verbieten.
Bastis Top 3 Pasta-Gerichte für Fleisch/Fisch-Esser
Und da wären wir auch schon bei Bastis Top 3, zu denen auf jeden Fall die Bigoi in Venedig zählen. Wenn ihr den salzigen Geschmack von Sardellen mögt, dann werden ihr sehr glücklich mit diesem Gericht.
Ragu in Pitigliano
In dem bezaubernden Bergort Pitigliano hatten wir zwar kein Glück mit dem Wetter – es regnete – aber dafür umso mehr mit dem Essen. Das Delizie Ale & Helga sah beim Vorbeischlendern so süß aus, dass ich schnell davor stehen blieb und die Karte studierte. Nach einigem Hin- und Herüberlegen und einem finalen Check bei Google Maps, betraten wir das Lokal gerade rechtzeitig vor dem Mittagsansturm. Und wir sollten es nicht bereuen. Als Vorspeise bestellten wir gemischte Bruschetta mit vegetarischen Aufstrichen: Artischocke, Pilze, Öl & Salz, Olivenpaste und Pastinake? (da sind wir uns nicht 100% sicher, was es war). Für mich gab es danach eine dicke Tomatensuppe und für Basti Ragu mit Parpadelle. Alles war einfach so, so, so, so lecker!
Was Basti an dem Ragu so gut fande, war: Es hatte viel größere Fleischstückchen als eine deutsche Bolognese, es war keine Tomatensoße und schmeckte nach Wild. Außerdem sei das Fleisch butterzart gewesen.
Siena: Cacio e Pepe
Zum Schluss nochmal Cacio e Pepe. Die hatte sich Basti in Siena im Menü bei Tigella Emilia bestellt. Zum Pasta-Gericht gab es eine Platte mit Schinken, Käse und hausgemachte Tigelle. Letzteres sind kleine runde Fladen, die sich nach Lust und Laune süß oder herzhaft belegen lassen. In Bologna sind wir dann nochmal in den Genuss von Tigelle gekommen. Dort haben wir die kleinen Leckereien direkt als Menü gegessen. Aber dazu bald mehr. Ich hatte übrigens mit Kürbis gefüllte, hausgemachte Tortellini, die auch extrem gut waren.
Und das waren sie, unsere Top-Pasta-Gerichte in Italien. Verratet uns gerne eure favoriten in den Kommentaren.