Wir haben die ganze Welt bereist und dabei noch gar nicht so viel von Deutschland gesehen. Dabei ist unser Land wirklich wunderschön. Zu Bastis Geburtstag im Mai ging es deswegen nach Berchtesgaden. Diesen Wochenend-Wandertrip in den Süden Deutschlands hatte ich ihm (ganz uneigennützig) zum Geburtstag geschenkt 🙂 .
Gewohnt haben wir direkt neben dem Salzbergwerk, dass das Salz nach Bad Reichenhall (Bad Reichenhaller Salz – da müsste was klingeln bei euch 😉 ) pumpt. In der kleinen Gasthaus Pension Salzberg, die nur von den zwei Besitzern geführt und unterhalten wird. Die beiden waren super nett, die Zimmer sehr sauber und die Betten mega gemütlich. Aber das Frühstück. Ohje. Das wurde in den Bewertungen ja ziemlich angepriesen. Und ihr wisst ja, dass ich beim Frühstück sehr hohe Ansprüche habe – spätestens seit Australien. Dementsprechend enttäuscht war ich also dort. Es gab lediglich einen Korb mit hellen Brötchen (die mag ich ja gar nicht) und (trockenem) Brot, Käse- und Wurstaufschnitt aus dem Supermarkt (keinen guten Käse aus einer Käserei), Butter, Kaffee (der war immerhin sehr gut), ein Ei und Saft. Das war‘s. Dazu noch so kleine abgepackte Marmelade (Plastikmüll ohne Ende). Bei so einer Pension in Bayern erwarte ich ja Brezn, selbstgemachte Marmelade aus einem Einwegglas, guten Käse und gutes Brot.
Besonders geärgert hatte ich mich auch darüber, dass sie dem Basti weder zum Geburtstag gratuliert, noch ihm eine Kleinigkeit auf den Frühstückstisch gelegt haben. Obwohl ich sowohl bei der Buchung als auch bei der Ankunft darauf hingewiesen hatte. Guter Service sieht für mich anders aus.
Wanderung Tag 1: Berchtesgaden – Almbachklamm – Theresienklause – Maria Gern
So viel also zur Unterkunft. Direkt von dort sind wir an unserem ersten Morgen im schönen Südbayern zu unserer ersten Wanderung aufgebrochen. In Richtung Almbachklamm. Anspruchsvoll war der Weg nicht, dafür war die Schlucht wunderschön und das Wasser so schön blau. Ich weiß noch genau wie faszinierend ich diese klaren und blauen Flüsse in Neuseeland fande. Aber man muss gar nicht um die Welt fliegen, um so etwas zu sehen. Wir haben das auch. Im eigenen Land. Ist das nicht herrlich? 🙂
Danach sind wir bis zur Theresienklause, zur Wallfahrtskirche Ettenberg und weiter bis nach Maria Gern gelaufen. Die Kirche sieht von außen ganz einfach aus, innen ist sie aber total prunkvoll. Es lohnt sich also, reinzugehen. Und es lohnt sich auch, im Gasthaus Mesnerwirt nebenan etwas zu essen. Die Preise sind mehr als fair, die Portionen reichlich und es schmeckt wirklich wunderbar!
Zurück in Berchtesgaden haben wir uns dann erst einmal den süßen Ortskern angeschaut und uns ein Belohnungs-Eis auf dem Marktplatz gegönnt 🙂 . Fürs Abendessen können wir das Brauhaus sehr empfehlen. Dort kann man schön draußen in einem kleinen Innenhof sitzen. Bei unserer Ankunft ging es zwar ein wenig chaotisch zu, aber das Essen war hervorragend. Und das ist ja schließlich die Hauptsache.
Apropos essen. Was ich in Berchtesgaden gelernt habe: Germknödel sind immer mit Zwetschgenmus gefüllt! Wie oft habe ich mich schon gegen einen dieser mega leckeren Knödel entschieden, weil ich mir nicht sicher war, ob sie gefüllt sind. Unglaublich! Ich liebe diese Knödel ja dermaßen. Und jetzt noch viel mehr 🙂 . Das bayerische Essen allgemein mag ich super gerne. Viel Butter, Knödel, guter Käse, Topfenstrudel und Kaiserschmarrn – was will man mehr 🙂 . Kalorientechnisch ist das Ganze auch nicht so schlimm, schließlich wandert man ja den ganzen Tag.
Ein Tag am Königssee
Am nächsten Morgen sind wir zum Königssee gefahren. Der Plan war, vom Parkplatz aus bis zur Gotzenalm zu laufen. Nach einem schweißtreibenden und steilen Aufstieg wurden wir allerdings von einem “Achtung Lebensgefahr! Forstarbeiten”-Schild aufgehalten, was natürlich (!) nicht am Fuße des Berges platziert werden konnte.
Den Berg durften wir also gleich wieder runterlaufen und einen anderen Weg einschlagen. Die Aktion hat uns so viel Zeit gekostet, dass wir es wahrscheinlich nicht mehr bei gutem Wetter hoch bis zur Gotzenalm und wieder runter geschafft hätten. Vor allem auch, weil die Gondelbahn wegen Bauarbeiten geschlossen war, mit der wir notfalls zurückfahren wollten. Seit der Nebel/Gewitter-Aktion im Montafon bin ich bei Gewitter-Ankündigungen ja sehr vorsichtig.
Also haben wir ab der Königsbachalm – in deren Nähe wir übrigens Murmeltiere erspähen konnten – einen anderen Weg eingeschlagen und sind bis zum Kessel gelaufen. Dort haben wir uns ein Boot bis nach St. Bartholomä genommen. Dort gab es ganz lecker – ja was wohl – Germknödel 🙂 . Und frischen Fisch. Geräuchert auf einem Brot. Sehr zu empfehlen! Mit dem letzten Boot sind wir abends zurück über den See bis zum Parkplatz gefahren. Ein rundum gelungener Tag war das. Inklusive bestem Wetter.
Den Sonntagmorgen haben wir dann noch für die Besichtigung des Salzbergwerks genutzt. Die können wir ebenfalls sehr weiterempfehlen. Da wird einiges geboten! Wir sind mit so einer kleinen Bahn gefahren, durften zwei Mal tief unter der Erde rutschen und haben einiges dazu gelernt.
Danach haben wir die 7-stündige Heimfahrt angetreten. Eigentlich kann man die Strecke bis Heilbronn in vier bewältigen, aber wir standen im Stau. Ich habe mich dann auch ein bisschen geärgert, dass wir nicht mit dem Zug gefahren sind. Das wäre schneller und entspannter gewesen (vorausgesetzt die Bahn kommt auch). Aber trotzdem hatten wir ein paar wunderschöne Tage in unseren deutschen Bergen und können so einen Kurztrip sehr weiterempfehlen.