Pololu Valley
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Hawaii: 9 Highlights auf Big Island

Schon mal Lava in einem Vulkankrater aus nächster Nähe brodeln sehen? Oder über riesige Lavafelder gelaufen? Schon mal eine frisch gepflückte Kaffeekirsche probiert? All das haben wir auf Big Island getan, der größten hawaiianischen Insel. Sie ist super vielseitig und bietet spektakuläre Landschaften und Naturschauspiele. Und extrem guten Kaffee. 

Für uns war die komplette Insel ein absolutes Highlight. Wir haben 1,5 Wochen auf Big Island verbracht und hatten zwei Unterkünfte – ein Airbnb auf der Ost- und eins auf der Westseite. Diese Unterkünfte zählen auch direkt zu unseren ersten Highlights in diesem Beitrag. 

1. Hilo und Kona-Kaffeefarm: Airbnbs auf Big Island

Die ersten Tage haben wir auf der (meist verregneten) Ostseite der Insel verbracht. Unweit der Inselhauptstadt Hilo befindet sich das Airbnb des ehemaligen Marinesoldaten Terry in Pahoa. Er bietet nicht nur gemütliche Zimmer mit eigenem Bad in seinem riesigen Holzhaus an, sondern auch ein hervorragendes Frühstück. Es gab mit Bananen, Blaubeeren und Ananas gefüllte Papayahälften, Eier, Toast, Marmeladen, Gebäck, Müsli und Kaffee. Terry aß jeden Tag mit uns zusammen und erzählte dabei immer super interessante Geschichten von seinen Reisen durch Europa und seiner Zeit bei der Marine. Es fiel uns jeden Morgen schwer, uns von ihm loszureißen.

Kleiner Essens-Tipp für Pahoa: Die Coconut Cantina. Dort haben wir einen Beyond Meat Burger und einen Veggi-Burrito bestellt und dazu kostenlos Nachos und Salsa bekommen. Kostenloses Wasser gab es (wie immer in den USA). auch dazu. Dazu haben wir zwei Iced Tea bestellt. Bezahlt haben wir 45 US-Dollar, inklusive Trinkgeld.

In der Nähe gibt es auch ein gutes Thai-Restaurant (Thep Thai Cuisine Hawaii), wo wir endlich mal wieder Papayasalat und Panang-Curry essen konnten. Die Portionen waren sehr groß und der Preis absolut in Ordnung.

Ein Häuschen mitten in der Kaffeeplantage

Das zweite Airbnb befand sich inmitten einer Kaffeeplantage auf der Westseite von Big Island. A dream came true! Direkt neben unserem Häuschen standen außerdem Avocado-, Mango- und Papaya-Bäume. Wir hatten tatsächlich ein ganzes Haus für uns! Das Bad befand sich zwar in einem anderen Gebäude, das war aber halb so schlimm. Wir müssten nur einmal die Wiese überqueren, um zu unserem privaten Bad mit Dusche und Toilette zu kommen. 

“Fun” Fact: Normalerweise muss ich nachts nie auf Toilette (meine Schwangerschaft mal ausgenommen), aber dort musste ich natürlich jede Nacht. Das bedeutete: Taschenlampe an, Treppen runter, über den Rasen und ab ins Bad. Mit dem Wissen, dass es auch auf dieser hawaiianischen Insel keine Schlangen gibt, war das aber wirklich nur halb so schlimm. 

2. Märkte auf Big Island

Hilo Farmers Market

Wie bereits im Oahu-Beitrag erwähnt, liebe ich Farmers Markets. Logisch also, dass wir uns den der Inselhauptstadt Hilo nicht entgehen ließen. Zum Glück, denn dort konnte ich endlich mal wieder Sticky Rice essen, so wie ich ihn aus Asien kenne und liebe. Außerdem haben wir auf dem Markt endlich wieder Tamales bekommen. Die hatten wir 2018 in den Bergen Mexikos kennen- und lieben gelernt. Vorbeilaufen konnte ich auch nicht an dem Bananabread mit Macadamianüssen für 3 US-Dollar, einer frischen Kokosnuss für 5 US-Dollar, einer riesigen Avocado für 4 US-Dollar, drei Papayas für 2 US-Dollar, Red-Bean-Keksen und philippinischen Tapioca-Teilchen. 

Danach haben wir uns erstmal einen Cold Brew Kona-Kaffee im Puna Chocolate Company & Cafe getrunken, bevor wir uns bei Two Ladies Kitchen für Mochis angestellt haben. Mochis haben wir in Taiwan immer frisch – entsprechend hohe Erwartungen hatten wir an den Laden. Die Mochis von den Two Ladies waren lecker, aber auch sehr süß.

Pure Kona Green Market

Sehr empfehlen kann ich auch den Pure Kona Green Market auf der Westseite von Big Island. Dieser Markt findet immer sonntags von 9 bis 14 Uhr bei Captain Cook statt. Wir haben dort sehr leckeren Kona Cold Brew für 6 US-Dollar inklusive Hafermilch bekommen. Dazu gab es Sticky Rice mit Kokos und lila Süßkartoffeln für 6 US-Dollar und nochmal Klebreis mit Bohnen, Kürbis, Karotten und Banane für 6 US-Dollar. 

3. Onomea Scenic Route

Beeindruckender Wasserfall: Akaka Falls

Das Schöne an Airbnbs ist ja, dass man meistens mit den Einheimischen ins Gespräch kommt und von ihnen mit tollen Tipps versorgt wird. Ihr erinnert euch vielleicht: Wir sind total unvorbereitet nach Hawaii geflogen. Unser Host Terry empfahl uns die Onomea Scenic Route. Ein Stopp auf der Route ist der Akaka Wasserfall. Nun haben wir ja schon sehr viele Wasserfälle gesehen, aber die Akaka Falls sind mit ihren 135 Metern Höhe wirklich beeindruckend und wunderschön. Besonders gut gefallen hat uns auch der Wanderweg zum Wasserfall: Er führt durch eine wunderbare Pflanzenwelt des Regenwaldes. Die 10 US-Dollar Park- und die 5 US-Dollar Eintrittsgebühren lohnen sich also. 

Falls ihr nach der kleinen Wanderung Lust auf einen Snack habt, empfehlen wir euch Eds Bakery unweit der Akaka Falls. Dort haben wir Ube– und Azuki-Beans-Brötchen und Cookies gekauft.

Wanderweg am Botanical Garden

Noch ein Tipp: Auf der Route liegt auch der Botanical Garden. In dem findet ihr ausschließlich hawaiianische Pflanzen. Er erstreckt sich bis zum Meer. Der Wanderweg führt durch den Garten hindurch, ebenfalls bis zum Meer. Wir waren nicht direkt im Botanischen Garten, haben aber einen Blick hinein werfen können, da der Wanderweg von der Straße aus bis zum Meer direkt an ihm vorbei bzw. durch ihn hindurch führt.

Waipi’o Valley Lookout

Eine Wahnsinns-Aussicht über ein grünes Tal und steilen Felsen habt ihr am Waipi’o Valley Lookout

4. Vulcanoes Nationalpark

Ein ganz besonderes Highlight auf Big Island war der Vulcanoes Nationalpark. Wir haben zwar schon Vulkane besichtigt und bestiegen (u. a. Bromo und die Rinjani-Tortour in Indonesien), aber dieser Park war nochmal etwas ganz anderes. Es gibt dort wunderbare Wanderwege, zwei aktive Vulkane, den Kilauea und den Mauna Loa, unglaubliche Lava-Landschaften und eine tolle Auto-Tour zur Küste, die an ganz vielen Kratern vorbeiführt. 

Wir haben den Park zwei Tage lang erkundet und sind dort sehr viel herumgelaufen. Die meisten Amerikaner fahren alle begehrten Spots mit dem Auto an. Dementsprechend entspannt war es auf den Wanderwegen 😉 . Im April 2022 hat uns der Park 30 US-Dollar gekostet (pro Auto, gültig für 7 Tage).

Am ersten Tag haben wir uns von einem Ranger eine schöne Tour empfehlen lassen und dann sind wir ca. 4,5 Stunden durch den Park gewandert und haben tatsächlich Lava im Krater des Kilauea brodeln gesehen (vom Keanakako’i Overlook). Danach sind wir den Chain of Craters Drive bis zum Meer gefahren – und sind aus dem Staunen über diese surrealen Lava-Landschaften nicht mehr herausgekommen.

Am nächsten Tag wollten wir morgens an einer der kostenlosen Ranger-Führungen teilnehmen. Die fand aber aufgrund eines schweren Unfalls am Parkeingang nicht statt. Also haben wir uns die Sulphur Banks und Steam Vents angeschaut und sind bis zum Crater Overlook gelaufen. Die gesamte Tour hat etwa zwei Stunden gedauert.

Schildis am schwarzen Strand und der Green Sands Beach

Danach haben wir uns die Schildkröten am Punalu’u Beach angeschaut – und wurden nicht enttäuscht. Weiter ging es zur südlichsten Bäckerei, wo wir die berühmten Malasada probiert haben. Im Grunde genommen waren das verschieden gefüllte Berliner. Im Café gegenüber haben wir Flat Whites mit Hafermilch für 7,50 US-Dollar getrunken. Alles war sehr lecker. 

Die gute Stärkung sollte uns an diesem Abend noch zu Gute kommen, denn es ging noch weiter zum Southern Most Point. Von dort aus sind wir die 6-Meilen-Wanderung (knapp 10 km) zum Green Sands Beach angetreten, obwohl es schon relativ spät war. Entsprechend sportlich wurde diese Tagesabschluss-Tour. Aber es hat sich gelohnt. Der Strand schimmert tatsächlich grün und ist wirklich beeindruckend – und sehr steil. Man kann sich auch zu dem Strand fahren lassen, aber das war uns zu teuer. Ich meine, die wollten 20 US-Dollar pro Person haben.

5. Sonnenuntergang und Sternenhimmel am höchsten Berg der Erde

Von Hilo aus dauert die Fahrt zum Mauna Kea Visitor Center ca. eine Stunde. Auf der Strecke hat es (mal wieder) ziemlich stark geregnet. Aber kurz vor dem Visitor Center sind wir dann durch die Wolkendecke gefahren und ab da hatten wir klaren Himmel. Unglaublich schön war dann allein der erste Eindruck vom Vulkan. Da wir keinen Allrad-Antrieb und auch keine geführte Tour gebucht hatten, sind wir nicht bis ganz hoch gefahren. Wir haben wie viele andere Besucher auch am Visitor Center geparkt und sind auf einen kleinen Hügel in der Nähe gewandert, um den Sonnenuntergang zu sehen. Das war wirklich wunderschön.

Als es dann dunkel war, haben wir uns ins Auto gesetzt und den Sternenhimmel bestaunt. So viele Sterne habe ich wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Einfach magisch war das. Und auch sehr kalt. Jacken nicht vergessen 😉 .

Ach und höchster Berg der Erde, wenn man vom Meeresgrund aus misst 😉 .

6. Kaffeeplantagen

Obwohl wir riesige Kaffeefans sind und Kaffeeplantagen bereits in Vietnam und Java, Indonesien besichtigt haben, haben wir noch nie eine Kaffeekirsche dirket vom Strauch gepflückt und sie probiert. Bis wir nach Big Island kamen. Zur Kau Coffee Plantage, um genau zu sein.

Kau Coffee Mill

Auf dem Weg von der Ost- zur Westseite der Insel kommt man an der Kau Coffee Mill vorbei. Ein Schild weist auf die Plantage hin und wir sind dem Weg gefolgt. Vor Ort gibt es mehrmals am Tag kostenlose Führungen. Wir waren allerdings leider zu spät dran und daher ganz allein vor Ort. Die freundliche Mitarbeiterin erklärte uns aber sehr viel, gab uns sehr viele Kaffee- und Macadamianuss-Kostproben und lud uns ein, Kaffeekirschen direkt von den Sträuchern zu pflücken und zu probieren. Geschmeckt haben die wie Cranberries oder Kirschen. Die Kaffeebohnen befinden sich im Inneren der Kirsche. Im Normalfall findet man immer zwei Kaffeebohnen in einer Kirsche. Sollte mal nur eine runde Bohne vorhanden sein, nennt man den Kaffee dann Peaberry.

Greenwell Coffee Farm

Eine kostenlose Kaffeeführung haben wir dann auf der Greenwell Coffee Farm auf der Westküste der Insel gemacht. Das war wirklich super interessant und es gab auch wieder ausreichend Kaffee-Kostproben. Auf der Farm werden außerdem Pfeffer, Avocados, Orangen, Bananen, Guaven und Litschis angebaut. Eine Pfefferfarm hatten wir ja auch bereits in Kambodscha besucht (weltbester Pfeffer!).

Kona Coffee Living History Farm 

Der ausschließlich im Westen von Big Island angebaute Kona Kaffee zählt übrigens zu den teuersten Kaffees der Welt. Mehr über die Entstehung des Kaffeeanbaus auf Big Island haben wir dann in der Kona Coffee Living History Farm erfahren. Die 20 US-Dollar Eintritt pro Person lohnen sich hier sehr. Sehr nette Mitarbeiter/Schauspieler erklären und zeigen den Besuchern der Farm wie das Leben damals war und wie der Kaffee zu Beginn angebaut und verarbeitet wurde. Spoiler: Die Japaner haben mit dem Kaffeeanbau begonnen. 

7. Shaka Tacoz

Nach so viel Kaffee hatten wir natürlich Hunger. Den haben wir bei Shaka Tacoz gestillt und OH MEIN GOTT war das lecker dort! Dieser Laden ist eine absolute Empfehlung. Ich hatte eine Bowl mit grüner Salsa (Salsa Verde), Gemüse, Quinoa, Guacamole, eingelegten Zwiebeln, Bohnen und extra Tortillas. 

8. Pololū Valley

Eine Wahnsinns-Aussicht mit absolutem Wow-Faktor erwartet euch am Pololū Valley im Nordosten von Big Island. Die Parksituation ist etwas schwierig, aber machbar (am Straßenrand). Der Weg runter zum Strand ist hingegen einfach und auch schattig. Der Abstieg dauert ca. 20 Minuten. Dann kommt man zu einem schwarzen Strand mit Blick auf das Meer und das satte Grün im Hinterland. Vom Baden wurde uns von den Männern am Parkplatz abgeraten, da die Strömung sehr stark war. Wir haben dieses Wahnsinns-Panorama nach der Fahrt durch die karge Landschaft (Ranchgebiet, sieht eher aus wie Wüste) so gar nicht erwartet.

9. Schokopudding-Frucht

Auf dem Rückweg haben wir uns noch die Statue von König Kamehameha in Kapaau angeschaut. Er vereinte die hawaiianischen Inseln im Jahr 1810 zu einem Königreich. Mehr über den König erfahrt ihr auf der Seite GoHawaii.com. In der Nähe der Statue haben wir in einem kleinen Laden die Schokopudding-Frucht Black Sapote entdeckt und gekauft. Die braune, matschige Frucht sieht nicht besonders lecker aus, schmeckt aber wirklich fruchtig schokoladig. Sehr lecker! Auf den Bildern seht ihr sie unter der Papaya auf dem Teller liegen.

Der Ort Hawi ist ebenfalls direkt in der Nähe. Dort haben im etwas versteckten Roots großartige vegane Sandwiches mit Tempeh bekommen.

Strände auf Big Island

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Stränden auf Big Island. Wir haben drei Tipps für euch. Die Strände waren wirklich schön, aber als Highlight habe ich sie nicht im Kopf behalten. Da sind die Vulkanlandschaften und die Ausblicke auf die Valleys einfach viel beeindruckender. Ein absoluter Highlight-Strand war für mich auch einfach der Waimanalo Beach auf Oahu. Und unser Hochzeitsstrand in der Kawela Bay (Oahu) natürlich.

Magic Sands Beach

Warum magic? Weil der Sand verschwinden kann und dann nur noch Lavasteine zurücklässt. Aber keine Angst, der Sand kommt immer wieder zurück 😉 . Die genaue Erklärung findet ihr bei bigislandguide.com. Alles in allem erwartet euch dort eine kleine Bucht mit tollem Sandstrand und schönem Wellengang. Es war allerdings auch sehr viel los. Aber die Gegend um Kailua-Kona ist ja allgemein auch sehr touristisch.

Hapuna Beach

Viel los war auch am viel größeren Hapuna Beach. Der Strand befindet sich eine dreiviertel Stunde Autofahrt nördlich vom Magic Sands Beach und kostet Eintritt: 10 US-Dollar Parkgebühr und dann nochmal 5 US-Dollar pro Person für den Strand. Es gibt dort Toiletten, Duschen und Picknickbänke und in der Nähe eine Mall mit einem Island Vintage Coffee 🙂 . Dort haben wir uns Snacks für den Strand gekauft: gekochte lila Kartoffelscheiben und Algensalat.

Spencer Beach

Wer sich das Geld sparen will, dem empfehlen wir den Spencer Beach, der nur 15 Auto-Minuten vom Hapuna Beach entfernt und völlig kostenfrei ist. Die kleine süße Bucht ist voller Locals, es gibt dort saubere Toiletten und Duschen und (für uns immer super wichtig!) Schattenplätze unter den Bäumen.

Außerdem kann man den Strandspaziergang (die Bucht ist sehr klein) mit dem historischen Loop in der Nähe ausdehnen. Der Weg führt an einem Tempel vorbei, der aber von Touris nicht betreten werden darf, da die den Tempel in der Vergangenheit zerstört haben. Traurig. Aber umso besser, dass er jetzt geschützt wird. Mit ein bisschen Glück kann man in der Bucht wohl auch Haie sehen, wir haben allerdings keine entdeckt.

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