Ein gutes Jahr ist es her, dass wir uns im Kino den Dokumentarfilm Free Solo angeschaut haben. Der Film zeigt, wie Extremkletterer Alex Honnold den El Capitan im Yosemite Nationalpark ohne jegliche Sicherung bezwingt. Wir sprechen hier von einer 1.000 Meter in die Höhe ragenden Felswand!
Der Film war sehr beeindruckend und ich kann ihn euch definitiv ans Herz legen. Er kam außerdem genau zur richtigen Zeit in die deutschen Kinos. Denn ein paar Wochen nachdem wir den El Capitan auf der Leinwand bestaunt hatten, standen wir dann tatsächlich im US-Bundesstaat Kalifornien vor dieser riesigen Felswand – und waren sprachlos. Es war unglaublich dort zu stehen, wirklich unglaublich.
Neben dem El Capitan ist der sogenannte Half Dome (2.693 m) übrigens auch wahnsinnig beeindruckend (rechtes Bild mit mir im Vordergrund).
Basti und ich haben auf unseren Reisen ja schon sehr viel gesehen, aber der Yosemite Nationalpark zählt definitiv zu unseren Highlights und All-Time-Favourites. Drei Tage lang sind wir durch den Park gewandert und er hat sich uns – trotz Wintersaison – von seiner besten Seite gezeigt. Wir hatten Mitte April 2019 die meiste Zeit einen strahlend blauen Himmel und Sonne. Nur ein Mal schlug das Wetter kurzzeitig um und es schneite plötzlich. Auch das war wunderbar (ich liebe ja dicke Schneeflocken).
1. Unterkunft rechtzeitig buchen
Unseren Roadtrip durch Kalifornien haben wir sehr spontan gestaltet. Heißt: Wir hatten im Vorfeld mal wieder nur die Flüge gebucht (von Frankfurt nach San Francisco und von L.A. wieder nach Frankfurt), das erste Airbnb in San Francisco und ganz kurz vor unserem Abflug dann doch noch die Unterkuft im Yosemite Park. Warum? Weil die Übernachtungen im und um den Park unglaublich teuer sind und ein ganz großes Loch in die Reisekasse reißen können. Deswegen informiert euch unbedingt frühzeitig, wenn ihr euch den Yosemite Park anschauen wollt (und das wollt ihr auf jeden Fall 😉 ).
2. Unsere Empfehlung: Das Quality Inn in Mariposa
Wir haben uns am Ende für das Quality Inn in Mariposa entschieden. Wir können euch das Hotel sehr empfehlen. Hier ein paar Gründe:
- Von dort aus ist es nur noch eine knappe Stunde, bis ihr im Yosemite Valley seid und den El Cap seht.
- Das Hotel ist sauber und bietet neben einem guten Frühstück (Waffeln und Oats inklusive) auch Waschmaschinen und Trockner.
- In Laufnähe befindet sich das Happy Burger Diner. Dort haben wir den besten Burger in den USA gegessen. Bevor ich jetzt wieder zu schwärmen anfange, verweise ich euch lieber auf meinen Diner-Liebe-Blogbeitrag.
3. Schaut euch die Routen an
Im April sind im Park noch einige Routen (teilweise) gesperrt, weil oft noch Schnee liegt. Das ist aber gar nicht schlimm. Es gibt trotzdem genügend Wege, auf denen ihr den Park erkunden könnt. Das Gute an der Wintersaison: Die Wasserfälle führen noch richtig viel Wasser mit sich. Im Sommer/Herbst kann es hingegen sein, dass ihr da gar kein Wasser mehr seht.
Informiert euch also gut über die Routen. Und schaut euch auch den Plan des Shuttle-Bus gut an (der Bus ist übrigens kostenlos). Das haben wir nämlich nicht so wirklich gemacht. Wir hatten zwar die Karte mit Plan im Rucksack stecken, aber irgendwie sind wir davon ausgegangen, dass die Busroute viel größer ist, als sie es dann tatsächlich war. Was am zweiten Tag dann dazu geführt hat, dass wir den gesamten Loop-Trail gelaufen sind und ich am Ende des Tages 26 km auf meiner Uhr stehen hatte. Der Plan war eigentlich, nur den halben zu laufen und dann mit dem Bus wieder zurückzufahren.
Auf dem Rückweg haben wir dann auch ein paar abenteuerliche Passagen bezwungen und uns kurzzeitig durchs Dickicht schlagen müssen, weil wir den richtigen Weg nicht mehr gesehen haben. Einmal wollten wir sogar über einen Baumstamm balancieren, der über einen ziemlich großen Fluss führte. Auf halbem Weg haben wir das Ganze aber abgebrochen. Die Gefahr abzustürzen, war dann vom Baumstamm aus betrachtet doch zu groß…
4. Bridalveil Fall
Etwas Gutes hatte unsere Mega-Tour dann aber doch: Wir konnten uns so noch den Bridalveil Fall anschauen. Ein Wasserfall ist nicht unbedingt so besonders, mag jetzt der ein oder andere denken. Aber es lohnt sich wirklich, diesen anzuschauen. Er wird seinem Namen gerecht und sieht wirklich aus wie ein Brautschleier. Wer ganz nah an den Wasserfall herangeht, wird im Frühjahr übrigens auch nass.
Apropos Wasserfall: Die Upper und Lower Yosemite Falls sind ebenfalls sehr sehenswert.
5. Mist Trail bis Nevada Falls
An unserem ersten Tag im Valley sind wir den Mist Trail bis zu den Nevada Falls gelaufen. Vier Stunden hat die Tour gedauert. Einige Abschnitte waren aufgrund der Wintersaison noch gesperrt. Trotzdem war der Weg wunderbar und die Aussicht großartig.
6. Gut zu wissen
Zum Schluss noch ein paar allgemeine Infos. Wir haben im vergangenen Jahr 35 US-Dollar Eintritt für den Yosemite Park bezahlt. Das Ticket war sechs Tage lang gültig. Parkplätze gibt es genug im Yosemite Valley. Zumindest war das im April so. Wir mussten auch nicht ewig im Stau stehen, um in den Park reinzukommen. Das sieht im Sommer allerdings anders aus.
Die Straßen waren übrigens überhaupt kein Problem. Bei der Autovermietung am Flughafen in San Francisco wollte uns der Typ nämlich weismachen, dass wir mit unserem Mietauto stecken bleiben könnten. Das ist völliger Quatsch. Ihr braucht kein riesiges Auto mit Allradantrieb. Wir hatten absolut keine Schwierigkeiten.
Es lohnt sich, die Wanderschuhe einzupacken. Die Wege waren teilweise noch matschig und von kleinen Wasserläufen durchzogen. Einmal mussten wir auch über ein Schneefeld gehen. Dank unserer Wanderschuhe hatten wir jedenfalls immer trockene Füße und waren im Dickicht gut geschützt (man weiß ja nie, was da so für Tiere herumkriechen…).
7. Mariposa Grove of Giant Sequoias
Am dritten Tag haben wir nach dem Frühstück aus dem Quality Inn ausgecheckt und uns noch den Mariposa Grove of Giant Sequoias angeschaut. Der liegt auch etwa eine Autostunde entfernt von Mariposa. Im südlichsten Teil des Yosemite Nationalparks könnt ihr riesige Mammutbäume bestaunen (und durch ein paar sogar hindurchlaufen).
Wir konnten mit unserem Mietauto nicht direkt bis zu den Mammutbäumen heranfahren, da die Straße zu der Zeit noch gesperrt war. Also mussten wir die letzten zwei Meilen (ca. 3 km) bis zum Eingang laufen. Unser Ticket vom Yosemite Valley war auch noch für den Mariposa Grove gültig, also mussten wir nicht noch einmal Eintritt bezahlen.
Am Eingang kann man sich dann einen Überblick über die verschiedenen Wege verschaffen. Wir sind den Giant Grizzly Loop gelaufen (ca. zwei Stunden). Der Weg führt an dem Giant Grizzly Baum vorbei, der etwa 2.800 Jahre alt ist!
Auf den Wegen lag teilweise noch richtig viel Schnee, daher empfehlen wir auch hier Wanderschuhe.
Alles in allem hat uns der Nationalpark einfach nur unglaublich beeindruckt. Der Eintritt ist super günstig und es gibt so viel zu entdecken. Nehmt euch also unbedingt Zeit dafür, wenn ihr in Kalifornien seid.
Schöffel-Kollektion im Test
Übrigens: Wir durften während unseres Kalifornien-Roadtrips eine Kollektion von Schöffel testen. Darunter u.a. Regenjacken, Shirts und Fleecejacken. Wie uns die Sachen gefallen haben, könnt ihr auf dem INTERSPORT Blog nachlesen.